"Das ist ein reifer Sieg": Martin denkt an schweren Portimao-Sturz 2021 zurück

Mit einem perfekten Start legt Jorge Martin den Grundstein für seinen Portugal-Sieg - Dass ihm das auf dieser Strecke gelungen ist, ist für ihn etwas ganz Besonderes

(Motorsport-Total.com) - "Dass ich jetzt hier ganz oben stehe, ist unglaublich", jubelt Jorge Martin nach seinem Start-Ziel-Sieg beim Grand Prix von Portugal. Der Spanier erinnert sich in der Stunde des großen Triumphs an einen schicksalshaften Tag im Frühling 2021 zurück.

Titel-Bild zur News: Jorge Martin

Mit dem Sieg hat Jorge Martin auch die WM-Führung übernommen Zoom

Damals stand Portimao als drittes Rennwochenende im Kalender. Martin war ein MotoGP-Rookie und hatte kurz zuvor in Katar seine erste Poleposition und mit Rang drei seinen ersten Podestplatz erobert. Sein Aufstieg schien unaufhaltsam zu sein.

Aber dann stürzte Martin in Portimao im dritten Freien Training. "In Kurve 7 habe ich mir neun Knochen gebrochen", erinnert er sich zurück. "Auf dieser Strecke habe ich 2021 fast alles verloren. Beinahe hätte ich mit dem Rennsport aufhören müssen."

Deshalb ist der Sieg auf dieser Strecke etwas ganz Besonderes. "Ich glaube, das verleiht mir auch für die Zukunft viel Reife", ist der Pramac-Ducati-Fahrer überzeugt. Im Sprint waren mit dem weichen Hinterreifen noch Vibrationen aufgetreten. Er rettete Platz drei.

Aber mit dem Medium-Hinterreifen lief es im langen Rennen perfekt: "Der Schlüssel war der Start. Ich wollte unbedingt in der ersten Kurve die Führung übernehmen. In der dritten Kurve habe ich die Linie verteidigt, denn ich wusste, das ist der Schlüssel für den Sieg."

"Am Anfang habe ich versucht, das Rennen und den Reifen etwas zu managen. Ich habe mir diese zwei, drei Zehntelsekunden herausgefahren, um die Führung zu behaupten." Maverick Vinales (Aprilia) und Enea Bastianini (Ducati) verfolgten Martin und blieben dran.

Sie kamen aber nie nahe genug heran, um einen Angriff zu starten. "Als sie drei Zehntelsekunden hinter mir waren, war es nicht einfach. Aber sobald mein Vorsprung sieben Zehntelsekunden betrug, war mir klar, dass ich diesen Abstand halten musste."

"Ich konnte mich an Indonesien erinnern. Mit acht Zehntelsekunden zu gewinnen ist genauso wie mit drei Sekunden Vorsprung. Wenn sie eine Zehntelsekunde aufholen würden, hätte ich das wieder herausgefahren. Ich hatte diesen Spielraum."

"Ich bin am Sonntag zurück an der Spitze. Am wichtigsten ist die Konstanz, die wir demonstrieren. Das war ein reifer Sieg", ist Martin überzeugt. "Ich bin sehr glücklich und stolz auf mein Team. Die neue Ducati funktioniert am Sonntag besser als am Samstag."

Nach zwei Rennwochenenden hat der Spanier nun auch die Führung in der Weltmeisterschaft übernommen. Sein Vorsprung auf Verfolger Brad Binder (KTM) beträgt schon 18 Punkte. Es ist nicht das erste Mal, dass Martin die Gesamtwertung anführt.

Jorge Martin, Maverick Vinales, Enea Bastianini

Seinen Verfolgern ließ Jorge Martin keine Chance für einen Angriff Zoom

Im Vorjahr gelang ihm das aber nur nach Sprints und er verlor die Führung wieder nach dem Grand Prix. "Ich genieße den Moment, denn ansonsten ist es mir nie länger als 24 Stunden gelungen", lacht er mit Blick auf diese Statistik.

"Es ist nie einfach die Führung zu übernehmen. Ich bin super stolz und will diesen Moment genießen. Wir wissen nicht, was in Austin passieren wird." Im Vorjahr wurde Martin in den USA im Sprint Dritter, schied aber im Grand Prix durch einen Unfall mit Alex Marquez in der Startphase aus.

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