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  • 09.02.2015 14:54

  • von Mario Fritzsche & David Emmett

Crutchlow: "Verstehe nicht, warum es weiche Hinterreifen gibt"

LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow kritisiert die im Reglement definierten Freiheiten für Ducati, Suzuki und die Open-Teams, allen voran den weichen Hinterreifen

(Motorsport-Total.com) - Wie schon in der vergangenen Saison so gelten für Ducati auch in der MotoGP-Saison 2015 gewisse Freiheiten, um es mit den Werksteams von Honda und Yamaha aufnehmen zu können. Weil das italienische Werksteam im Vorjahr keinen Sieg bei trockenen Bedingungen eingefahren hat, gilt keine Einfrierung der Motoren, man darf im Vergleich zu den Werksteams mehr Motoren pro Saison einsetzen und zudem einen größeren Tank verwenden. Darüber hinaus kommen die Ducati-Piloten weiterhin den Genuss des weichen Hinterreifens von Bridgestone.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow konnte mit dem weichen Hinterreifen noch nie etwas anfangen Zoom

Die für Ducati geltenden Vorteile greifen auch für Rückkehrer Suzuki. Für die Open-Bikes der Teams Aspar, Forward, Avintia, Cardion AB und Ioda gelten die Vorteile ohnehin. Im Lager der Konkurrenz stößt die Ausnahmeregel nun schon im zweiten Jahr auf Ablehnung. "Das war im vergangenen Jahr ein Problem und es wird in diesem Jahr ein Problem sein", sagt Cal Crutchlow, der im Winter den Wechsel vom Ducati-Werksteam zu LCR-Honda vollzogen hat.

Crutchlows Kritik zielt vor allem auf den weichen Hinterreifen ab: "Ich habe ihn im vergangenen Jahr quasi nie im Rennen verwendet. Einmal hatte ich ihn montiert, kam damit aber nicht über die Distanz. Ich muss sagen, ich war nie ein Fan des weichen Reifens. Ich habe nie verstanden, warum er zur Verfügung gestellt wird. Die neue Open-Honda ist auf der Geraden quasi genauso schnell wie mein Bike. Die Forward-Yamaha ist das Motorrad, das ich vor ein paar Jahren fuhr", führt der ehemalige Tech-3-Pilot an und unterstreicht: "Ich verstehe nicht, warum es den weichen Hinterreifen überhaupt gibt."

"Doch die Regeln sind wie sie sind", sagt Crutchlow und rechnet im Hinblick auf die am 29. März in Doha beginnende Saison 2015 damit, dass die Ducati-Werkspiloten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone dank des weichen Hinterreifens "deutlich häufiger in der ersten Startreihe stehen werden". Auch Stefan Bradl mit der Forward-Yamaha wird nach Ansicht des LCR-Honda-Piloten "im Qualifying hin und wieder eine Rolle spielen".

Erst ab der MotoGP-Saison 2016 könnte sich im Zuge der Ablösung von Bridgestone durch Michelin etwas ändern.