Crutchlow: Und dann kamen die Deutschen

Tech-3-Pilot Cal Crutchlow muss sich beim Rennen in Misano knapp Stefan Bradl geschlagen geben, ist mit seiner Leistung aber durchaus zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Mit Platz sechs sicherte sich Yamaha-Pilot Cal Crutchlow beim Rennen in Misano ein versöhnliches Ergebnis. Der Brite lag bis zur letzten Runde auf Position fünf, zog im Duell gegen LCR-Pilot Stefan Bradl aber am Ende den Kürzeren. "Ich hatte ein gutes Rennen. Ich war in einigen Trainings Zwölfter oder Zehnter. Das war nichts", berichtet er. "Bautista, Dovi, Hayden waren vor uns. Im Rennen kamen wir vor ihnen ins Ziel."

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow ist mit der Performance der Yamaha M1 momentan unzufrieden Zoom

"Ich bin froh, dass ich Sechster werden konnte. Ich bin froh, das Rennen beendet zu haben. Sicher wollte ich an der Spitze sein, doch das war nicht möglich an diesem Wochenende. Das gelang auch Valentino (Rossi; Anm. d. Red.) nicht. Er war deutlich schneller als ich, doch selbst er konnte nicht mithalten", schildert Crutchlow. "Lorenzo befindet sich definitiv auf einem anderen Planeten."

"Ich konnte das Rennen genießen", hält der Tech-3-Pilot fest. Bradl verfolgte Crutchlow das gesamte Rennen wie ein zweiter Schatten. "Ich wusste, wo er schneller war, weil ich sein Motorrad hören konnte. In einem Sektor war ich schneller, er in einem anderen. Doch ich bin froh. Natürlich bin ich nicht froh, dass die Deutschen in der letzten Runde einmarschiert sind. Doch andererseits bin ich mit meinem Rennen zufrieden", so der zukünftige Ducati-Pilot.

"Ich habe nicht viel richtig gemacht, aber auch nichts falsch gemacht. Ich habe mehr Vertrauen als am Freitag und am Samstag", erklärt Crutchlow, der die Konkurrenzfähigkeit der Yamaha M1 erneut in Frage stellt. "Wir haben viel im schnellen Sektor verloren. Doch das meiste macht der Top-Speed auf den Geraden aus. Wir können nicht so gut wie die Hondas beschleunigen, doch wir sind auf den Geraden auch nicht so schnell wie Jorge und Valentino."


Fotos: Tech 3, MotoGP in Misano


"Ich denke nicht, dass es am Motor liegt. Es ist auch nicht das neue Getriebe, weil sie es beim vergangenen Rennen, als sie das Getriebe noch nicht hatten, ähnlich war. Wir verlieren beim Beschleunigen. Wir haben das Motorrad anders übersetzt. Wir müssen Sprit sparen. Und unsere Elektronik ist etwas anders", berichtet der Satellitenpilot. "Auf eine Runde mit drei Beschleunigungszonen wird es schwierig."

"Wir wussten, dass Misano schwierig wird. Und auch Aragon wird sehr schwierig, weil die anderen Teams dort getestet haben. Doch ich bin optimistischer", hält Crutchlow fest, der als WM-Fünfter in der Fahrerwertung mittlerweile 23 Punkte Rückstand auf Rossi hat und seit dem Rennen am Sachsenring stets hinter dem Italiener ins Ziel kam. Doch auch von hinten droht Gefahr: Bradl konnte den Rückstand zu Crutchlow in Misano verringern und liegt nur noch 22 Punkte hinter dem Briten.