Crutchlow: Platz fünf ist besser als ein Sturz

Auch Cal Crutchlow kämpft in Jerez mit der Hitze: Bei den hohen Temperaturen kann er im Rennen seine Leistungen der Wintertests nicht wiederholen

(Motorsport-Total.com) - Tech-3-Pilot Cal Crutchlow musste sich beim dritten Rennen der Saison mit Platz fünf zufrieden geben. Der Yamaha-Pilot kam hinter den vier Werksmaschinen von Honda und Yamaha ins Ziel und war damit erneut bester Satelliten-Pilot. Nach dem Sturz im Qualifying wollte der Brite lieber die Punkte mitnehmen, anstatt sich durch zu viel Risiko im Kies wiederzufinden. In der Fahrerwertung liegt Crutchlow mit 35 Zählern auf Position fünf.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow konnte seine Führungsrolle des Wintertests nicht bestätigen Zoom

"Ich spürte im Warmup am Morgen, dass ich im Rücken einen stechenden Schmerz hatte. Ich fühlte mich auf dem Motorrad etwas steif. Doch ich denke nicht, dass es meine Performance beeinträchtigt hat. Sicher war ich nicht richtig fit", schildert Crutchlow, der die Nachwehen seines Sturzes am Samstag noch spürte. "Gestern waren wir auf Position fünf. Es lag nicht am Vertrauen - das fehlte nicht. Mir war Platz fünf lieber als ein Sturz."

"Im vergangenen Jahr wäre ich gestürzt. Das ist wirklich so. Ich wollte einfach den fünften Platz sicherstellen. Ich war mit drei Sekunden Vorsprung das schnellste Satelliten-Motorrad. Ich denke, dass wir eine starke Leistung gezeigt haben. Wir hatten das gleiche Problem wie am Samstag. Ich habe die Front in den ersten Runden so oft beinahe verloren. Ich muss sagen, dass Valentino (Rossi; Anm. d. Red.) auch einige Schrecksekunden hatte. Das konnte ich sehen, als ich ihm folgte", so der Brite.

"Mit vollem Tank lief unser Motorrad nicht gut", stellt er klar und vergleicht seine Yamaha mit den Motorrädern von Jorge Lorenzo und Rossi. "Das Chassis der Werkspiloten ist nicht mit unserem identisch. Ich konnte das Motorrad nicht zum stehen bringen mit vollem Tank. Mir fehlte der Grip am Vorderrad. Der Tank der Werksmaschinen ist weiter hinten positioniert. Dadurch haben sie hinten mehr Gewicht. Damit können sie bei Rennbeginn das Motorrad besser verzögern."


Fotos: MotoGP in Jerez


Position vier verlor Crutchlow bereits beim Start an Rossi. Zu Beginn des Rennens fuhr der Tech-3-Pilot beinahe ins Heck von Rossis M1. Dabei verlor er etwas Zeit. "Danach konnte ich nichts mehr ausrichten. Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil ich hier auf dem Podium stehen wollte. Doch nachdem, was gestern passierte, nehme ich diesen fünften Platz gern. Ich hatte mir nicht gewünscht, auf Position fünf hier herumzufahren. Doch ich musste das Rennen beenden. Ich hatte gestern keinen guten Tag."

Nach dem kleinen Zwischenfall mit Rossi kam Gresini-Pilot Alvaro Bautista an Crutchlow heran. "Ich musste eine weite Linie wählen. Bautista überholte mich. Dadurch wurde das Tempo langsamer. Valentino konnte entkommen. Er war nicht schneller. Er fuhr konstant sein Tempo. Er fuhr nie von uns davon. Die Honda hielt mich in den Kurven erneut auf. Er war sechs Runden lang vor mir. Wir haben zweieinhalb Sekunden auf Valentino verloren", berichtet der Fünfte von Jerez.

"Dann konnte ich wieder vorbei gehen. Am Ende lag ich drei Sekunden zurück. Ich konnte an einigen Stellen beobachten, dass Valentinos Motorrad besser ist. Beim Beschleunigen hatte er Vorteile", bemerkt Crutchlow. "Ich würde es aber nicht auf die Leistung zurückführen sondern auf die Traktion. Wir müssen den Test abwarten und nach Verbesserungen suchen. Es liegt aber an den hohen Temperaturen. Wenn es kühler ist, habe ich keine Probleme." Am Test wird Crutchlow teilnehmen, auch wenn er sich mit der Arbeit am Setup zufrieden geben muss. "Wir haben keine neuen Sachen zu testen morgen."