Crutchlow macht sich durch Test Hoffnungen
Silverstone ist abgehakt: Cal Crutchlow will sich in Misano beim Ducati-Heimspiel besser präsentieren - Der Test im Vorfeld macht dem Briten Mut
(Motorsport-Total.com) - Für Cal Crutchlow geht die Leidenszeit bei Ducati in die Endphase. An diesem Wochenende muss der Brite noch einmal im Heimatland seines Arbeitgebers antreten. "Es ist schön, hier in Misano zu sein. Vor Silverstone hatten wir hier einen positiven Testtag. Wir probierten aber keine neuen Sachen aus", sagt Crutchlow am Donnerstag. Schon in den vergangenen Jahren testete Ducati im Vorfeld in Misano. Das zahlte sich jeweils aus, denn im Rennen waren die Ducati-Fahrer in der Regel stärker als sonst. Selbst Valentino Rossi fuhr in Misano mit der Ducati auf das Podest.

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Cal Crutchlow will sich vor den Ducati-Fans besser als in Silverstone präsentieren Zoom
Deshalb schöpft auch Crutchlow Mut, dass es wieder ein besseres Wochenende wird. "Wir arbeiteten an der Abstimmung und es scheint, dass ich in Misano näher an den anderen Ducati-Jungs dran bin. Das muss an diesem Wochenende auch mein Ziel sein. Ich habe es zwar auch schon in Silverstone probiert, aber es war dort unmöglich, konkurrenzfähig zu sein. Ich werde hier probieren, dass ich ein stärkeres Wochenende habe, denn Silverstone war nicht akzeptabel."
"Ich hatte das Gefühl, dass ich am Limit war. In Misano sehe ich mich aber etwas besser aufgestellt." Crutchlow klammert sich an jeden Strohhalm. Es ist klar, dass er in den verbleibenden sechs Rennen keine Wunderdinge anstellen wird. Dennoch ist jeder Fortschritt positiv. "Beim Test bin ich sehr gute Rundenzeiten gefahren, aber die Streckenbedingungen waren auch sehr gut. Deshalb müssen wir warten, wie die Bedingungen morgen sein werden."
Vor allem für den Freitag hat sich Regen angekündigt. Das ist traditionell ein Vorteil für Ducati. "Im Regen hatte ich in Brünn keine Probleme. Ich glaube, dort war ich im Regen der Schnellste", sagt Crutchlow mit einem Lächeln. "Morgen werden wir wahrscheinlich einen Tag verlieren, aber wir können glücklicherweise auf die Daten vom Test zurückgreifen. Es ist aber offen, ob diese Einstellungen auch bei anderen Streckenverhältnissen funktionieren."
"Denn wenn sich die Strecke ändert, muss auch das Motorrad angepasst werden. Wir müssen an diesem Wochenende wieder hart arbeiten und versuchen, konstant zu fahren." Das ist aber nie einfach, denn die Nähe zur Adriaküste macht Misano zu einer einzigartigen Rennstrecke. "Die Strecke vermittelt ein schmieriges Gefühl", sagt Crutchlow aus Fahrersicht. "Obwohl es beim Test deutlich wärmer war als jetzt, bot sie mir zum ersten Mal überhaupt viel Grip. Ich weiß aber nicht den Grund dafür."
"Ich konnte konstant fahren. Am nächsten Tag fuhren auch die beiden Andreas eine gute Pace. Die Frage ist, wie sich die Strecke an diesem Wochenende gestaltet. Je weniger Grip es gibt, desto größer werden die Probleme von Ducati", lautet Crutchlows Schlussfolgerungen. Auch körperlich macht sich der Brite keine Sorgen. Seine erst vor Kurzem operierten Schultern machen kaum noch Schwierigkeiten.
Trotzdem wundert er sich über das Eigenleben seines Körpers: "Ich ließ mir vor Silverstone Injektionen geben. Am Samstag und Sonntag hatte ich Schmerzen, aber lustigerweise am Freitag nicht. Seither bin ich in Italien, wo es deutlich wärmer ist. Hier hatte ich überhaupt keine Schulterprobleme. Als ich gestern nach Misano gekommen bin, es deutlich kühler war und ich im Motorhome geschlafen habe, kamen wieder Schmerzen. Vielleicht wird es besser, wenn es wieder wärmer wird. Hier gibt es mehrere harte Bremszonen, wo man die linke Schulter belastet. Ich mache mir aber keine großen Sorgen."

