Crutchlow: "Keine Ausreden, ich muss besser werden"

(Motorsport-Total.com) - Für Cal Crutchlow wurde auch das Qualifying in Barcelona zu einer Enttäuschung. Der Ducati-Werksfahrer musste im ersten Qualifying-Abschnitt antreten und schied als Dritter klar aus. Auf den zweiten Platz, der den Einzug ins Q2 bedeutet hätte, fehlten dem Briten vier Zehntelsekunden. Somit wird er am Sonntag als 13 starten. "Es war natürlich ein schwieriger Tag und war so, wie ich mir das erwartet habe", blickt der 28-Jährige der Realität ins Auge.

© Ducati

Cal Crutchlow hat derzeit kein Vertrauen zu seinem Motorrad Zoom

"Ich habe kein Vertrauen zum Motorrad und auch keinen Speed. Ich bin viel zu weit weg von meinen Teamkollegen und den anderen Ducati-Fahrern. Ich muss die Situation heute analysieren. Das Motorrad passt in dieser Hitze nicht zu meinem Fahrstil. Ich muss meinen Stil ändern", lautet sein ernüchterndes Fazit. Es sind schon mehrere Fahrer bei Ducati gescheitert. Crutchlow war vor seinem Wechsel hochmotiviert, aber auch er ist auf dem Boden der Tatsachen gelandet.

"Außerdem wäre ich beinahe mehrmals gestürzte, deshalb habe ich nicht gepusht. Ich habe in Q1 mein Bestes gegeben, aber es war nicht genug. Als ich dann Q2 gesehen habe, hat Yonny sehr gut gearbeitet. Er fährt das Motorrad aus dem Vorjahr. Das zeigt, dass das Potenzial vergleichbar mit dem aktuellen Motorrad ist." Da es Andrea Dovizioso, Andrea Iannone und Yonny Hernandez ins Q2 geschafft haben, sucht Crutchlow die Antworten auch bei sich selbst.

"Ich habe keine Ausreden, ich muss mich verbessern. Ich habe kein Vertrauen. Wenn ich das Gas öffne, dann stürze ich fast. Wenn ich auf der Bremse pushe, dann verliere ich das Vorderrad. Im Moment passt nichts zusammen." Würde ein radikaler Ansatz beim Setup helfen? "Nein, weil wir bei der Abstimmung schon am Limit sind. Wenn ich in Dovis Richtung gehe, kann ich nicht gut verzögern. Wenn ich in eine andere Richtung gehe, lenkt das Motorrad nicht."

"Wir können dieses Motorrad nicht mit der Abstimmung ändern und dann schneller fahren. Wir müssen die Situation verbessern. Es weiß aber jeder bei Ducati, dass Barcelona für den Grip des Motorrades schwierig ist. Sie geben aber wie ich ihr Bestes." Trotzdem wirkt Crutchlow demotiviert. Aus dem Favoritenschreck wurde ein Mittelfeldfahrer, auch wenn es am Material liegt. "Ich bin nicht über Nacht langsamer geworden. Ich habe mir nicht im Winter gedacht, dass ich in diesem Jahr langsamer fahre."

"Im Vorjahr qualifizierte ich mich hier als Zweiter und war im Training voran, inklusive dem Warmup. Ich hatte auch eine der schnellsten Rennrunden, aber dieses Motorrad macht nicht das, was ich will. Vielleicht macht es Sachen, die Andrea will, denn er ist auf der Bremse sehr stark. Vielleicht hat es bis heute gedauert, dass ich das Potenzial des Motorrades mit mir bei diesen Bedingungen verstehe. Ich werde es weiter versuchen."