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Crutchlow: "Die Yamaha braucht eine freie Strecke"
Tech-3-Pilot Cal Crutchlow tummelt sich auch am Freitag inmitten der Werksteams - Der Brite sieht Honda auf den Geraden im Vorteil: "Muss mir etwas überlegen"
(Motorsport-Total.com) - Cal Crutchlow präsentiert sich auf dem Losail International Circuit in Katar konstant in der Spitzengruppe. Nach Platz zwei im ersten Freien Training am Donnerstag fuhr der Tech-3-Pilot am Freitag auf die Ränge vier und drei. Da die besten Zeiten in der dritten Session auf den Asphalt gelegt wurden, geht Crutchlow als schärfster Verfolger der beiden Spanier Marc Marquez (Honda) und Jorge Lorenzo (Yamaha) in den Samstag.

© FGlaenzel
Cal Crutchlow zählt auf das gute Handling der Yamaha in den Kurven Zoom
Auf die Bestmarke von MotoGP-Rookie Marquez verlor der Brite 0,242 Sekunden. "Wir waren zwar nicht die Allerschnellsten, denn das war über mehrere Runden meiner Meinung nach Jorge, aber ich bin zufrieden, denn ich konnte den Eindruck der Wintertestfahrten bestätigen und war heute wieder mit konstant gutem Tempo unterwegs", sagt Crutchlow und betont, dass ihm der Tagesschnellste Marquez vor allem auf der langen Start/Ziel-Geraden davon fuhr: "Am Ende der Geraden war er Runde um Runde rund sieben km/h schneller als ich. Die beiden Werks-Yamaha waren drei km/h schneller als ich. In Geradeausfahrt komme ich ganz sicher nicht vorbei."
"Doch wir müssen abwarten. Wenn ich eine freie Strecke vorfinde, kann ich ein gutes Tempo gehen. Ich muss mir also etwas überlegen, wie ich an die Spitze komme", grinst der Brite und denkt schon jetzt mehr an das Rennen am Sonntag als an das Qualifying am Samstag: "Die Yamaha braucht eine freie Strecke. Auch Lorenzo dürfte es schwer haben, wenn er keine freie Strecke vorfindet. Sollten die Honda-Fahrer an ihm vorbeikommen, wird er zwar dranbleiben können. Ich glaube aber, dass er sich schwertun wird, sie zu überholen."
Die Streckenbedingungen beurteilt Crutchlow wie schon am Donnerstag als schwierig. "Die Piste war erneut nicht in gutem Zustand, aber daran kann keiner etwas ändern", spricht er den immer wieder auf die Fahrbahn gewehten Wüstensand an. Hinzu kam am Freitag ein weiteres Problem, dass sich zumindest für die Piloten der Königsklasse MotoGP aber schnell wieder verzog - der Regen. "Es ist schon lustig. Wir treten die weite Reise nach Katar an und finden hier genau wie im vergangenen Jahr Regen vor", schüttelt Crutchlow den Kopf.
Die Erfahrung macht den Unterschied
Am Freitag verhielt sich die schwarze M1 zu Beginn des Trainingsbetriebs nicht nach Crutchlows Geschmack: "Wir gingen bei der Abstimmung zunächst einen falschen Weg. Ich kam daraufhin zurück an die Box. Mit dem ursprünglichen Setup lief es sofort besser." Die Tatsache, dass er am bisherigen Wochenende konstant in der Spitzengruppe mitfährt, führt der Tech-3-Pilot vor allem auf eines zurück: "Es ist die Erfahrung. Im nächsten Jahr bin ich vielleicht noch ein bisschen schneller. Ich habe sehr schnell gelernt, dass man als MotoGP-Pilot Zeit braucht."
Als Titelkandidat sieht sich der Brite, der in seine dritte Saison im Yamaha-Satellitenteam von Herve Poncharal geht, noch nicht: "Vielleicht können wir im einen oder anderen Rennen mithalten, aber die Konstanz, um Woche für Woche um den Sieg mitzufahren, haben wir einfach noch nicht. Doch genau das ist es, was man braucht, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Mein Ziel ist es, den Werksmaschinen so nahe wie möglich zu kommen."
Im Hinblick auf das neue Qualifying-Format am Samstag hält Crutchlow fest: "Ich bin froh, den Sprung in die Top 10 geschafft zu haben. Ich gehe davon aus, dass morgen ein paar Fahrer um die erste Reihe kämpfen können, die im Rennen wahrscheinlich nicht ganz so weit vorn zu finden sein werden. Es dürfte sowohl für die Fans als auch für uns Fahrer aufregend werden, denn niemand wird sich erlauben können, es ruhig angehen zu lassen."

