Crutchlow: "Die meisten Fahrer passen einfach nicht auf"

Tech-3-Pilot Cal Crutchlow kritisiert das "Trödeln auf der Ideallinie" und sieht im neuen Bestrafungssystem einen Schritt in die richtige Richtung

(Motorsport-Total.com) - Anlässlich des MotoGP-Saisonauftakts in Katar feierte am vergangenen Samstag der neue Qualifying-Modus seine Premiere. Da die Startplätze in den ersten vier Reihen ab sofort im Zuge einer nur 15-minütigen Session (Q2) ermittelt werden, wurden im Anschluss an die Premiere sofort Stimmen laut, die das hohe Verkehrsaufkommen kritisierten.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow kritisiert das Verhalten seiner Kollegen: Bis einer weint? Zoom

Cal Crutchlow sieht das Problem im Zusammenhang mit Behinderungen auf der Strecke aber nicht im neuen Qualifying-Modus begründet. Vielmehr sieht der Brite den Hund anderswo begraben. "Wir haben in dieser Meisterschaft noch immer dasselbe Problem: Die Fahrer trödeln einfach mitten auf der Ideallinie herum", ärgert sich Crutchlow und spricht eine konkrete Szene aus dem Freitagstraining an: "Es fehlte nicht viel und ich hätte Bautista voll erwischt."

"Doch es ist nicht nur Bautista oder Iannone oder wer auch immer. Die meisten Fahrer passen einfach nicht auf. Es kümmert sie einfach nicht", kritisiert der Tech-3-Pilot und macht damit deutlich, dass es sich hierbei nicht vordergründig um ein Problem der großen Geschwindigkeitsunterschiede zwischen CRT-Bikes und Prototypen, sondern um ein Fahrerproblem handelt. "Wahrscheinlich kümmert es die Fahrer erst dann, wenn sie eines Tages über den Haufen gefahren werden", ätzt der Brite.

Vor dem Hintergrund der Verletzungsgefahr zeigt sich Crutchlow erfreut darüber, dass die Fahrer die Initiative ergriffen haben. "Wenn die Leute vor dir plötzlich vom Gas gehen, wird es gefährlich. Wir haben dieses Thema bereits in der Sicherheitskommission diskutiert. Inzwischen gibt es ein Punktesystem", spricht der Tech-3-Pilot den für diese Saison in allen drei WM-Klassen eingeführten Strafenkatalog an. Ob dieser Wirkung zeigen wird, bliebe aber abzuwarten: "Vielleicht ändert sich dadurch etwas, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall ist es gut, dass die Fahrer hier das Wort ergriffen haben."