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Chassis-Update bei Aprilia - Oliveira erstmals auf dem 2023er-Bike
Aleix Espargaro testet in Misano ein neues Chassis (nicht das aus Carbon) mit gemischtem Feedback - RNF-Pilot Miguel Oliveira fährt das aktuelle Werksbike
(Motorsport-Total.com) - Wie KTM arbeitet auch Aprilia an einem Carbon-Chassis, mit dem aber bisher nur Testfahrer Lorenzo Savadori fuhr. Im Rahmen des MotoGP-Montagstests kam die Neuentwicklung bei den Stammfahrern jedoch nicht zum Einsatz.

© Motorsport Images
Aleix Espargaro testete in Misano ein neues Chassis, aber nicht das aus Carbon Zoom
"Ich habe ein neues Chassis und ein paar Elektronikupdates getestet, damit die Ingenieure mehr Daten haben, um auf den Valencia-Test hinzuarbeiten", verriet Aleix Espargaro und präzisierte auf die Frage, ob es sich um das Carbon-Chassis handelte: "Nein, es war nicht das Carbon-Chassis, sondern ein anderes."
"Es ist leichter und ich habe auch das Gefühl, dass er etwas flexibler und weicher ist, was aber nicht wirklich das ist, was die Ingenieure erreichen wollten", so Espargaro weiter.
Espargaro von neuem Chassis noch nicht überzeugt
Sein Urteil fiel gemischt aus: "Wir müssen es noch einmal testen, denn ich bin mir wirklich nicht sicher. Es hört sich seltsam an, aber es ist nicht schlechter, es ist nicht besser. Es ist einfach anders. Wir müssen noch mehr Runden damit fahren und es auch auf anderen Strecken testen, um es besser zu verstehen."
Zwar gehe es mit Unebenheiten auf der Strecke besser um: "Auf den Bodenwellen - in den Kurven 1, 14, 15, 16 - ist es etwas besser, aber dafür ist es in anderen Kurven etwas instabiler. Wir müssen also weiter daran arbeiten und auch sehen, wie es sich mit der neuen Aerodynamik für 2024 verhält", erklärt der Spanier.
"Das ist nicht so einfach. Manchmal ist es sehr schwierig, das Chassis zu verbessern, wenn man auf dem Level ist, auf dem wir uns gerade befinden." In dieser Saison soll es daher nicht zum Einsatz kommen, zumindest wenn es nach Espargaro geht.
"Unser aktuelles Paket ist gut genug, um um den Sieg zu kämpfen. Ich würde daran nichts ändern. Es ist besser, uns auf das zu konzentrieren, was wir haben. Man sollte auch nicht so viel mit der Geometrie spielen. An diesem Punkt der Saison ist es besser, fokussiert zu sein und das Maximum aus dem zu machen, was man hat."
Den Test schloss Espargaro auf dem 16. Platz mit einer Sekunde Rückstand ab. Er war einer der wenigen Sturzpiloten und ging mit dem neuen Chassis in Kurve 13 zu Boden.
Espargaro mit Sturz, Oliveira auf der 2023er-Aprilia
"Ich verlor das Heck und fuhr direkt auf die Mauer zu. Es war sehr beängstigend. Es war nicht wirklich ein Crash. Ich kam von der Linie ab, war superschnell unterwegs, und um die Mauer zu vermeiden, sprang ich vom Motorrad", erzählt er.
Angesprochen auf Markenkollege Miguel Oliveira, der am Montag zum ersten Mal das aktuelle Werksbike testen durfte, sagt Espargaro: "Ich glaube, dass 2023er-Bike hat sich für ihn stabiler angefühlt. Das ist auch der kleinste Unterschied, denn die beiden Motorräder unterscheiden sich nicht so stark."
"Es ist gut, auch sein Feedback zu hören und mehr Daten zu haben. Leider kann er das Bike für den Rest der Saison nicht nutzen. Wenn ich es entscheiden könnte, würde ich beiden Satellitenfahrern das aktuelle Motorrad geben. Aber so einfach ist es nicht."

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Miguel Oliveira bekam einen ersten Eindruck von der 2023er-Aprilia Zoom
Oliveira, der im Test Platz sieben belegte, bestätigte, dass die 2023er-Spec der Aprilia "nicht wesentlich besser" sei als sein Vorjahresmodell. "Aber es ist überall ein bisschen besser. Insofern war es ein interessanter Test. Mit sehr alten Reifen war ich schneller als mit meinem Bike. Da ist auf jeden Fall Potenzial."
So viele Runden habe er auf der diesjährigen Werksmaschine aber nicht gedreht, sondern sich vor allem auf seine 2022er-Spec konzentriert. "Auch wenn der Spielraum, mehr Performance herauszuholen, viel kleiner ist als beim 2023er-Modell."
Oliveira arbeitet Feintuning seiner 2022er-Spezifikation
Oliveira testete unter anderem eine neue Schwinge und arbeitete an Details, "um zu verstehen, wie wir unsere Spezifikation noch verbessern können", sagt er. "Insgesamt war es ein guter Tag. Ich bin keine wirklich Zeitattacke gefahren, aber ich bin dieselbe Rundenzeit wie im Qualifying gefahren. Insofern bin ich zufrieden."
Maverick Vinales war am Rennwochenende in Misano unter den eigenen Erwartungen geblieben, konnte beim Test aber Fortschritte machen. "Wir haben etwas an der Balance verändert. Das hat bei diesem hohen Griplevel gut funktioniert", erklärt er.
Im Klassement rangierte er als Zweitplatzierter mit nur zwei Zehnteln Rückstand direkt hinter dem Tagesschnellsten Luca Marini. "Das Motorrad ist fantastisch", schwärmt er von der Aprilia und ergänzt: "Ich fühle mich gut, will mich aber auf der Bremse noch verbessern. Das war auch mein Fokus bei diesem Test."


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