Capirossi trägt Zweitakter im Herzen

In 22 Jahren konnte Loris Capirossi zahlreiche Motorräder fahren und zieht einen Vergleich, welches Bike am besten und welches weniger gut war

(Motorsport-Total.com) - Der Pramac-Ducati-Pilot Loris Capirossi fährt 2011 seine letzte Saison. Vor dem Heimrennen in Misano erklärte der Italiener seinen Rücktritt zu Saisonende. Seit 1990 ist "Capirex" Teil der Motorradweltmeisterschaft. 29 Siege und drei Weltmeistertitel konnte er in der Zeit einfahren. Im Gespräch mit den Kollegen der 'GPweek' erinnert sich der 38-Jährige an besondere Momente und Gegebenheiten.

Titel-Bild zur News: Loris Capirossi

Die Ducati GP11 ist das neueste in einer langen Reihe von Capirossi-Bikes

Der Routinier fuhr in 22 Jahren beinahe für jede Marke. Nach 14 Jahren in der Königsklasse fällt es ihm nicht leicht, sich für das beste Motorrad zu entscheiden. Am Ende fällt seine Wahl auf die Honda NSR 500: "Die Zweitakter sind immer noch in meinem Herzen. Am liebsten bin ich die 500er gefahren. 2002 war es am besten, weil die anderen bereits die Viertakter hatten und ich Valentino Rossis Bike von 2001 fahren konnte. Das war faszinierend."

Ein Jahr später musste dann auch Capirossi umsteigen. Der Weg führte zum Neueinsteiger Ducati. Bei den Italienern verbrachte er fünf Jahre, bevor er ins Suzuki-Werksteam wechselte. 2011 fährt der Mann mit der legendären Startnummer 65 seine neunte Viertaktsaison. Als grundsätzlicher Gegner sieht er sich nicht: "Ich sage ja zu den Viertaktern. Ohne sie, wäre ich nicht mehr hier. Sie sind sicherer und einfacher."

Wie viele Fahrer der alten Schule kritisiert auch Capirossi den Einfluss der Elektronik. Die Hilfsmittel der Viertaktära sind für ihn problematisch: "Ich kämpfe sehr stark mit der Elektronik und bin der Meinung, dass es davon zuviel gibt." Doch es gibt nicht nur Nachteile. Schmunzelnd merkt er an: "Man hat keinen 500er-Fahrer gesehen, der 38 Jahre alt ist."

Den Negativkontrast stellt ohne Frage die Ducati des Jahrgangs 2011 dar: "Das aktuelle Motorrad ist das schlechteste. Man fühlt nichts", klagt Capirossi und beschreibt: "Normalerweise fühlt man das Limit und versucht am Limit zu arbeiten. Aber dieses Bike... Ich frage mich, warum ich abfliege. Ich mache nichts falsch."