Cal Crutchlow: "Bin der Fernando Alonso der MotoGP"

Der Brite Cal Crutchlow vergleicht sich mit Fernando Alonso, denn er wechselt scheinbar immer zum falschen Zeitpunkt das Team - Entscheidungen bereut er nicht

(Motorsport-Total.com) - Seit 2011 fährt Cal Crutchlow in der MotoGP und saß in dieser Zeitspanne auf drei verschiedenen Motorrädern. In seinen ersten drei Jahren entwickelte sich der Brite bei Tech-3-Yamaha zu einem regelmäßigen Podestkandidaten. In Le Mans und auf dem Sachsenring 2013 holte er zweite Plätze. Da bei Yamaha kein Platz im Werksteam frei wurde, wechselte Crutchlow ins Ducati-Werksteam. Allerdings befand sich die italienische Marke am Beginn einer großen Umstrukturierung. Ende 2013 kam auch Gigi Dall'Igna an Board und leitete den Aufschwung ein.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Seit Argentinien im Vorjahr stand Cal Crutchlow nicht mehr auf dem Podest Zoom

2014 war für Ducati eine Übergangssaison und für Crutchlow eine herbe Enttäuschung. Nach einem Sturz in Austin musste er das darauffolgende Rennen auslassen. Seine Saison kam nie richtig in Schwung. Beim Chaosrennen in Aragon staubte er völlig überraschend den dritten Platz ab. Auch in Phillip Island war der 30-Jährige auf Kurs zu einem Podestplatz, bis er kurz vor Rennende durch Sturz ausschied. Es war ein kurzes Gastspiel bei Ducati, seit 2015 fährt Crutchlow im Honda-Kundenteam von Lucio Cecchinello.

Im Rückblick ist erkennbar, dass Crutchlow bei seinen Markenwechseln nicht immer das glücklichste Händchen hatte. Im Vorjahr mischte Ducati wieder im Spitzenfeld mit, während Honda in Problemen steckte. "Im Moment ist es eine schwierige Situation", sagt Crutchlow bei 'MotoGP.com' und fügt lachend hinzu: "Ich bin scheinbar der Fernando Alonso der MotoGP. Ich habe immer zum falschen Zeitpunkt den falschen Hersteller gewählt. Als ich ein Team verlassen habe, lief es bei ihnen dann gut."

Im Unterschied zu Alonso ist Crutchlow kein Weltmeister in der Königsklasse. Er wartet auch noch auf seinen ersten Sieg. Hätte der Brite wie Andrea Dovizioso die lange Aufbauphase bei Ducati mitmachen sollen? "Ich bereue keine Entscheidung, ich habe sie zu jenen Zeitpunkten aus den richtigen Gründen getroffen", lautet seine diplomatische Antwort. "Manchmal denkt man darüber nach, dass ein Wochenende mit einem anderen Motorrad vielleicht einfacher gewesen wäre. Aber ich muss mit meinem Material den besten Job machen."

Mit Ausnahme seiner Debütsaison stand Crutchlow in jedem Jahr auf dem Podest. Seinen letzten Sieg feierte er 2010 in der Superbike-WM. 2009 war Crutchlow Supersport-Weltmeister. Er ist neben Chris Vermeulen der einzige Supersport-Champion, der sich in der MotoGP etablieren und Erfolge feiern konnte.