Cal Crutchlow bestätigt: "Yamaha muss aggressiver als früher gefahren werden"

Cal Crutchlow stimmt Fabio Quartararo zu, dass die Yamaha jetzt aggressiver gefahren werden muss als früher - Vier Motorausbaustufen für 2023 getestet

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren hatte die Yamaha M1 den Ruf, ein "einfach" zu fahrendes Motorrad zu sein. Deshalb sei sie für Rookies gut geeignet. Aber Fabio Quartararo hat schon mehrmals festgehalten, dass er aktuell viel aggressiver fahren muss als in seiner Rookie-Saison 2019.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow hat im Hintergrund schon viel für das nächste Jahr gearbeitet Zoom

Diesen Eindruck bestätigt auch Testfahrer Cal Crutchlow: "Die Motorräder werden immer schwieriger zu fahren. Vor allem unseres im Vergleich zu früher. Das ist ganz sicher. Ich denke, einige Motorräder sind jetzt recht sanft. Man sieht das bei einigen anderen Fahrern."

"Man sieht, dass sie recht gut durch das Rennen kommen. Das sind meine Gedanken für das künftige Motorrad. Wir müssen das Motorrad einfacher zu fahren machen. Jeder glaubt, dass die Yamaha ein sanftes Motorrad ist. Das ist sie aber nicht mehr."

"Das letzte Mal konnte ich die Yamaha mit einer Hand fahren", spricht Crutchlow seine Jahre (2011 bis 2013) im damaligen Satellitenteam Tech 3 an. "Es hat sich viel verändert und ich kenne die Gründe dafür nicht. Es ist aber schwierig, zu dem zurückzukehren, was wir hatten."

Viele Fahrer schnell: Ducati die "neue" Yamaha

Warum muss die M1 jetzt aggressiver gefahren werden als früher? "Ich denke, das liegt am Leistungsunterschied", glaubt der Brite. "Die Yamaha ist viel aggressiver. Früher war die Yamaha das Motorrad, mit dem man anfangen musste."

"Wie viele Podestplätze gab es von Rookies oder Satellitenfahrern? Wenn man sich diese Jahre ansieht, dann war meistens nur eine Honda vorne und die Yamaha-Fahrer teilten sich die restlichen Podestplätze auf. Jetzt ist das Gegenteil der Fall."

"Jetzt kann jeder Ducati-Fahrer im ersten Jahr aufs Podest fahren." In dieser Saison standen sechs der acht Ducati-Fahrer auf dem Podium. Bei Yamaha schaffte das nur Fabio Quartararo. Nur er hat sich seit 2019 kontinuierlich an die Änderungen der M1 angepasst.

Cal Crutchlow

Der Brite weiß, dass die M1 schwieriger zu fahren ist als vor zehn Jahren Zoom

Franco Morbidelli begann 2021 praktisch noch mit seinem Motorrad von 2019. Als er dann nach Verletzungspause (Knieoperation) auf die aktuelle M1 wechselte, hatte er Probleme, sich an die geänderte Charakteristik anzupassen. Das traf auch auf Andrea Dovizioso zu.

Fokus auf Motor, aber auch auf Fahrbarkeit

Deshalb versucht Crutchlow mit dem Yamaha-Testteam, das nächstjährige Motorrad einfacher zu fahren zu machen, damit auch Morbidelli damit zurechtkommt. Gleichzeitig steht auch der neue Motor im Fokus. Mehr Leistung muss ebenfalls fahrbar gemacht werden.

In dieser Woche testete der Brite in Jerez, um die Motorräder für den Testtag am Dienstag nach dem Saisonfinale in Valencia vorzubereiten. Bei diesem Testtag werden Quartararo und Morbidelli im Einsatz sein. Crutchlow nicht.

"Wir haben vier Ausbaustufen des Motors durchlaufen", spricht der Brite über seine Testarbeit in diesem Jahr. "Es hängt davon ab, welche wir nehmen. Wir brauchen mehr Leistung und mehr Topspeed, okay."

Yamaha-Box

Yamaha hat im nächsten Jahr nur noch das Werksteam am Start Zoom

"Wir müssen aber auch andere Dinge ändern. Das kann nicht in einer Woche erledigt werden. Wir haben, was wir nun haben. Damit werden wir jetzt testen und dann sehen wir nächstes Jahr weiter. Wir müssen ein Motorrad bauen, mit dem auch andere Fahrer fahren können."

"Und wir müssen gegen andere Fahrer kämpfen können, weil momentan können wir nur alleine [schnell] fahren. Es ist wirklich schwierig zu managen, wenn man mit anderen Fahrern fährt. Wirklich schwierig", betont Crutchlow.

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