Britischer Grand Prix in Zukunft wieder in Donington?

Aufgrund der Bodenwellen fordern die MotoGP-Fahrer einen neuen Asphalt in Silverstone - Gerüchte über eine Rückkehr nach Donington machen die Runde

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Großbritannien findet auch in diesem Jahr in Silverstone statt. Für 2018 gibt es eine Option, doch die langfristige Zukunft ist ungewiss. Zu Beginn des MotoGP-Wochenendes tauchten wieder Gerüchte auf, dass das Rennen eventuell schon im nächsten Jahr wieder nach Donington zurückkehren könnte. Hintergrund ist die Posse um den Circuit of Wales. Diese bis heute nicht gebaute Strecke hatte eigentlich den Vertrag mit Promoter Dorna abgeschlossen. Mangels fertiggestellter Rennstrecke wurde das Rennen nach Silverstone übersiedelt.

Titel-Bild zur News: Randy de Puniet, Daniel Pedrosa

2009 gastierte die Motorrad-WM zum letzten Mal in Donington

Anfang August wurde der Vertrag zwischen dem Circuit of Wales und MotoGP-Promoter Dorna aufgelöst. Wie es weitergeht, ist derzeit nicht offiziell bekannt. Silverstone steht vor einer weiteren finanziellen Baustelle, denn man stieg vorzeitig aus dem Formel-1-Vertrag aus und muss künftig auch diesen Kontrakt neu verhandeln. Die nächsten Wochen beziehungsweise Monate werden zeigen, wie die Rennzukunft in Silverstone aussehen wird.

Die meisten MotoGP-Fahrer würden gerne in Silverstone bleiben, aber die Strecke müsste neu asphaltiert werden. "Wir haben schon im Vorjahr darüber gesprochen", meint Weltmeister Marc Marquez. "Silverstone ist eine großartige Strecke, aber schon im Vorjahr haben wir angefragt, ob man die Strecke für die Zukunft neu asphaltieren kann. Donington war auch ein toller Kurs, wenn auch etwas kleiner. Es ging hoch und runter. Für mich wäre es kein Problem. Wichtig ist, dass wir in England ein Rennen haben."


Fotos: MotoGP in Silverstone, Pre-Events


Klar ist, dass sich die Fahrer für Silverstone einen neuen Asphalt wünschen. Durch Automobilrennen und vor allem durch die Formel 1 entstanden in den vergangenen Jahren viele Bodenwellen. "Es ist sehr schwierig, die richtige Abstimmung zu finden", meint Dovizioso. "Ich glaube aber nicht, dass es für unser Bike ein großes Problem wird. Wir müssen aber abwarten, wie sich die Strecke präsentiert. Die Formel-1-Autos generieren im Vergleich zum Vorjahr viel mehr Abtrieb. Wir müssen abwarten, ob sich die Strecke stark verändert hat."

Dazu kommt, dass es kein durchgehend gleiches Asphaltband gibt, sondern unterschiedliche Asphaltabschnitte. "Daran müssen wir beim Set-up arbeiten", verweist Dovizioso. "Auch die Elektronik spielt für die Bodenwellen eine große Rolle." Dass ein neuer Asphalt nötig ist, betont auch Dani Pedrosa: "Darüber haben wir schon gesprochen. Wir wissen aber nicht, wie lange ein neuer Asphalt hält, wenn die Formel 1 auch weiterhin hier ist."

Ob Silverstone die Strecke neu asphaltieren wird, ist derzeit ungewiss. Der BRDC müsste diese Investition stemmen. Nach den ersten Freien Trainings tagt am Freitagnachmittag die Sicherheitskommission, wo auch von Fahrerseite Vorschläge gemacht werden. Auf fünf Strecken gastieren sowohl Formel 1 als auch MotoGP: Silverstone, Spielberg, Barcelona, Sepang und Austin. In Sepang wird die Formel 1 im nächsten Jahr nicht mehr fahren. Nach viel Kritik wird Barcelona die Strecke im Winter neu asphaltieren.