Bridgestone: Analyse zum Sepang-Grand-Prix

Der vorerst letzte Sepang-Grand-Prix für Bridgestone entpuppt sich aus Reifensicht als voller Erfolg: Masao Azuma empfiehlt dennoch eine Neuasphaltierung

(Motorsport-Total.com) - Der diesjährge Malaysia-Grand-Prix in Sepang war für Reifenliefernat Bridgestone das vorerst letzte Überseerennen. Nach dem Saisonfinale in Valencia verabschieden sich die Japaner und überlassen Michelin das Feld. Doch obwohl sich Bridgestone auf einer Art Abschiedstournee befindet, lässt die Qualität der Pneus nicht nach. Im Gegenteil: In Sepang konnten die Rekorde der vergangenen Jahre trotz vieler neuer Bodenwellen gebrochen werden.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa, Marc Marquez

Der Runden- und Streckenrekord in Sepang wurde in diesem Jahr unterboten Zoom

Dani Pedrosa stellte im Qualifying einen neuen Streckenrekord auf. Jorge Lorenzo unterbot im Rennen den bestehenden Rundenrekord. "Wenn ich mir die Performance unserer Reifen anschaue, dann denke ich, dass wir den Fahrern die passenden Reifenoptionen bereitgestellt haben. Doch es gibt keine Zweifel: Der Kurs in Sepang würde von einer baldigen Neuasphaltierung profitieren", so Bridgestone-Cheftechniker Masao Azuma.

"Normalerweise sind die Fahrer bei den Wintertests in Sepang in der Vormittags-Session des finalen Tags schneller. Dieses Mal war die Streckentemperatur aber nicht besonders hoch und die Teams konnten in den Trainings gute Setups erarbeiten", begründet der Japaner die guten Rundenzeiten. "Die Unterschiede waren in diesem Jahr geringer. Danis Qualifying-Zeit lag nur 40 Tausendstelsekunden über seiner Bestzeit beim Test. Das verdeutlicht, dass wir in diesem Jahr unsere bereitgestellten Reifenoptionen verbessern konnten."


Fotos: MotoGP in Sepang, Rennen


Im Rennen verwendeten die meisten Fahrer vorne und hinten die mittlere Mischung. "Die mittleren Mischungen waren sehr beliebt, denn sie lieferten die besten Antworten für die zwei Probleme, die es auf dem Kurs gibt: die niedrige Haftung und die Bodenwellen in den Bremszonen", erklärt Azuma, der gut nachvollziehen konnte, warum die Fahrer vorne auf den harten Reifen verzichteten, obwohl dieser auf Kursen mit anspruchsvollen Bremszonen stets favorisiert wird.

"Die Fahrer waren der Meinung, dass der mittlere Vorderreifen die Bodenwellen besser schluckt. Dadurch hatten sie bei diesen schwierigen Bedingungen mehr Kontrolle", schildert Azuma. "Hinten wählten die Fahrer den mittleren Reifen, weil dieser eine gute Balance aus Haftung und Konstanz darstellte. Durch die beiden langen Geraden war eine gute Traktion am Kurvenausgang sehr wichtig. Am Sonntag konnten sogar einige Fahrer, zum Beispiel Stefan Bradl, mit dem weichen Reifen gute Ergebnisse erzielen", berichtet der Bridgestone-Verantwortliche.