Bradl will im Rennen mit der Spitze mitfahren
Nach dem starken Qualifying in Misano hat Stefan Bradl Morgenluft gewittert und will im Rennen mit Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo mitfahren
(Motorsport-Total.com/Sport1) - Bis kurz vor 15 Uhr lag heute in Misano eine Sensation in der Luft. Fünf Minuten waren im Qualifying der MotoGP zum Großen Preis von San Marino noch zu fahren, und Stefan Bradl (LCR-Honda) führte die Zeitenliste an. In den Schlussminuten schoben sich dann aber noch Polesitter Dani Pedrosa (Honda), Jorge Lorenzo (Yamaha) und Cal Crutchlow (Tech3-Yamaha) am Deutschen vorbei. Mit Platz vier egalisierte Bradl jedoch sein bestes Qualifying-Resultat und war dementsprechend zufrieden.

© LCR-Honda
Stefan Bradl geht nach dem starken Qualifying selbstbewusst ins Rennen
"Es war ganz gut. Es hat gut gepasst, ich hatte ein gutes Gefühl", sagt der 22-Jährige im Gespräch mit 'Sport1'. Nachdem der Freitag in Misano ins Wasser gefallen war, herrschte gleich von Beginn des Qualifyings an Hochbetrieb auf der Strecke. "Wir wissen alle, dass es für jeden schwierig war. Jeder hat versucht, so viele Runden wie möglich auf der Strecke zu fahren, um einfach Daten zu sammeln und schneller zu werden, weil die vergangenen Trainings alle verregnet waren", sagt Bradl.
"Wie sind von Anfang an gut zurechtgekommen. Und dann haben wie uns stetig verbessert", so der Honda-Pilot, der rasch mit schnellen Zeiten aufwartete. "Wir haben noch ein paar Veränderungen gemacht, die auch nicht so verkehrt waren", so Bradl, der sich bei seinem letzten Run nicht mehr steigern konnte. "Am Schluss habe ich mit meinem letzten Reifen ein wenig getrödelt. Es dauert fast zwei Runden, bis wir den Reifen auf perfekter Temperatur haben, speziell auch, weil es weniger Linkskurven gibt."
"Da habe ich ein wenig getrödelt und den letzten Reifen ein bisschen deppert verheizt", erklärt Bradl. "Trotzdem war es in Ordnung." Die Erkenntnisse des zweitägigen Tests in der Vorwoche in Aragon bewertet der 22-Jährige sehr positiv: "Wir benutzen die neue Schwinge, die mir in der Mitte der Kurve ein gutes Gefühl vermittelt. Es war schon wichtig, dass wir den Test machen durften. Das hat uns etwas gebracht."
Wegen des Trainingsrückstands will Bradl auch das morgendliche Aufwärmtraining vor dem Rennen noch für weitere Abstimmungsarbeiten an seiner Honda RC213V nutzen. "Das Warm-Up wird eine sehr wichtige Session werden, um Erfahrung zu sammeln. Die Grip-Situation war generell sehr schlecht, deshalb waren die Zeiten auch nicht überragend schnell", erklärt der Deutsche. "Ich muss aber sagen, dass ich mich auch in dieser Situation wohlgefühlt."
Für das Rennen hat Bradl auch einige hinter ihm platzierte Fahrer auf der Rechnung: "Wir werden sicherlich noch einige sehen, die vorne dabei sein werden", meint Bradl. "Dovizioso war jetzt nicht ganz so schnell, aber den schätze ich auch noch stärker ein. Bautista ist immer schwer zu sagen." Er selbst orientiert sich jedoch nicht nach hinten: "Vorne spielt natürlich die Musik mit Pedrosa und Lorenzo, und ich hoffe, dass ich da mitfahren kann, zumindest eine Zeit lang."

