Pedrosa obenauf: Pole-Position in Misano

Dani Pedrosa legt im spanischen WM-Duell vor und fährt in Misano vor Jorge Lorenzo auf die Pole-Position - Stefan Bradl nach starkem Qualifying auf Platz vier

(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying für den Großen Preis von San Marino in Misano war das erste richtig trockene Training an diesem Wochenende. Von Beginn an herrschte deshalb viel Fahrbetrieb, denn es musste die Abstimmung verfeinert und die Slicks mit Blick auf das Rennen getestet werden. In den letzten Minuten wurden die weichen Pneus aufgezogen und die Zeitenjagd war eröffnet. Viele Fahrer waren mit roten Sektorzeiten unterwegs und hatten die Chance auf die Pole-Position. Auch Stefan Bradl (LCR-Honda) mischte kräftig bei der Vergabe der besten Startplätze mit. Am Ende durfte aber ein anderer Honda-Pilot jubeln.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Honda-Pilot Dani Pedrosa fuhr in Misano auf die Pole-Position Zoom

Werksfahrer Dani Pedrosa setzte sich im Hundertstelkrimi durch und zog mit einer Runde in 1:33.857 Minuten zum vierten Mal in der laufenden Saison den besten Startplatz an Land. Sein WM-Gegner Jorge Lorenzo (Yamaha) kam in seinem letzten Angriff noch auf 18 Tausendstelsekunden nahe und musste sich knapp geschlagen geben. Die Titelkonkurrenten waren wieder beisammen. Die erste Startreihe komplettierte Cal Crutchlow mit der Tech-3-Yamaha (+0,144 Sekunden). Rookie Bradl lag zwar zwischendurch auf dem ersten Platz, aber am Ende fehlten 0,364 Sekunden. Mit Startplatz vier stellte der Deutsche sein bestes Qualifyingerbenis von Assen ein. Superstar Valentino Rossi (Ducati) wurde Sechster.

Im Laufe der 60 Minuten mussten die Fahrer viel arbeiten. Pedrosa fuhr insgesamt 27 Runden. "Es ging sehr eng zu, denn wir mussten das Motorrad, die Reifen und die Abstimmung testen", sagt der Spanier und fügt hinzu: "Dann mussten wir noch eine schnelle Zeit für die Startaufstellung fahren. Es gab keine Pause. Die Pole-Position ist sehr wichtig, denn die erste Hälfte des Kurses ist sehr eng. Ein guter Start ist immer wichtig. Die Abstimmung ist gut. Jetzt hoffe ich auf ein gutes Rennen."


Fotos: MotoGP in Misano, Samstag


Lorenzo musste sich knapp geschlagen geben, aber er war dennoch zufrieden, denn zu Trainingsbeginn kam er nur langsam auf Speed. "Es war sehr schwierig das Tempo zu haben und mit der 1.000er auf die Rundenzeiten des Vorjahres zu kommen. Langsam bin ich näher gekommen. Dann bin ich noch zwei verrückte Runden gefahren. Wir müssen noch die Beschleunigung aus langsamen Kurven verbessern, aber generell bin ich zufrieden."

Zum fünften Mal in diesem Jahr schaffte es Crutchlow in die erste Startreihe. "Ich glaube, diese Rundenzeiten werden auch im Rennen gefahren. Die Strecke wurde mit jeder Minute besser. Zu Beginn des Trainings hatte ich hinten mit dem Grip zu kämpfen", berichtet der Brite. "Wir änderten die Abstimmung und dann war ich mit dem Rennreifen konstant. Den ersten weichen Reifen habe ich nicht auf Temperatur gebracht. Dann war es aber gut. Nach einem guten Erfolg in Brünn stehe ich hier in der ersten Startreihe. Das ist gut für die Motivation und für das Team. Hoffentlich verbessern wir uns morgen noch."

Stefan Bradl

Rookie Stefan Bradl kämpfte in Misano um einen Platz in der ersten Reihe Zoom

Bradl hat als Vierter in der zweiten Startreihe optimale Voraussetzungen, um für seinen ersten Podestplatz zu kämpfen. Neben ihm werden Alvaro Bautista (Gresini-Honda/+0,442 Sekunden) und Rossi stehen. Der Superstar hat ab Misano ein neues technisches Paket an seiner Desmosedici zur Verfügung. Zudem gibt es beim Heimrennen wieder ein spezielles Helmdesign. In den Kampf um die Pole-Position konnte der Lokalmatador nicht eingreifen. Am Ende fehlten Rossi 0,762 Sekunden auf Pedrosa.

Zweitbester Italiener nach Rossi war Andrea Dovizioso, der nicht an die Zeiten seines Tech-3-Teamkollegen Crutchlow herankam. "Dovi" hatte einen Rückstand von einer Sekunde und wird als Siebter aus der dritten Reihe starten. Wieder nicht nach Plan lief es für Ben Spies. Der US-Amerikaner stürzte in Kurve zwei und stapfte enttäuscht davon. Somit wurde es Rang acht. Die dritte Reihe komplettierte Rookie Jonathan Rea. Erst im Qualifying konnte der Brite, der auf der Honda des verletzten Casey Stoner sitzt, einige Runden im Trockenen absolvieren.

Unter dem Strich war Rea um 1,5 Sekunden langsamer als sein Teamkollege Pedrosa. Hinter Rea qualifizierte sich Nicky Hayden (Ducati) als Zehnter. Der Weltmeister von 2006 fährt mit einer verletzten rechten Hand und kam nicht auf Spitzenzeiten. Karel Abraham (Cardion-Ducati) hielt mit Position zehn die Claiming-Rule-Vertreter in Schach, während sich Rückkehrer Hector Barbera (Pramac-Ducati) an der 13. Stelle einreihte.

Bester CRT-Fahrer war Aspar-Pilot Randy de Puniet. Er konnte sich zwischen die beiden Ducati-Prototypen auf Platz zwölf schieben. Auf die Spitze fehlten dem Franzosen 1,899 Sekunden. Ab Position 14 folgten die weiteren CRT-Piloten: Aleix Espargaro (Aspar), Michele Pirro (Gresini), James Ellison (PBM), Mattia Pasini (Speed Master), Yonny Hernandez (Avintia), Danilo Petrucci (Ioda-Suter) und Colin Edwards (Forward). Schlusslicht war Neuling David Salom (Avintia), der sich für das Rennen qualifizieren konnte.