Bradl: "Nicht alle Sachen auf die Reihe gebracht"

Der Deutsche Stefan Bradl kann in Assen aus der ersten Startreihe nicht um das Podest kämpfen - Sein Fazit fällt nach dem Grand Prix selbstkritisch aus

(Motorsport-Total.com/Sport1) - In Assen war die Freude am Freitag groß: Stefan Bradl eroberte Startplatz drei und startete somit zum ersten Mal in der MotoGP aus der ersten Startreihe. 24 Stunden später war wieder Ernüchterung eingekehrt. Der Deutsche mischte in den ersten Runden mit seiner LCR-Honda munter vorne mit, wurde aber rasch durchgereicht. Schon in der zweiten Runde zog Jorge Lorenzo vorbei, der erst frisch von seiner Schlüsselbeinoperation auf das Motorrad geklettert war. Für Bradl ging es rückwärts. Nach 26 Runden hatte er im Ziel 27 Sekunden Rückstand.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl ist mit seinem Rennen in Assen nicht zufrieden Zoom

Im Schnitt verlor der Zahlinger somit eine Sekunde pro Runde auf die Spitze. "Natürlich habe ich mir mehr erwartet. Platz sechs ist kein Weltuntergang, aber der Zeitrückstand hat mich nicht sehr glücklich gemacht", sagt der 23-Jährige nachdenklich. "Ich hätte mir mehr erwartet, auch das Team. Deshalb laufen wir jetzt nicht mit dem größten Lächeln durch das Fahrerlager." Trotzdem war Platz sechs sein bestes Resultat in Assen seit dem 125er-Rennen im Jahr 2009.

Im Training war Bradl noch gut bei der Musik. Im Schnitt betrug sein Rückstand eine halbe Sekunde. Warum verdoppelte sich dieses Defizit im Rennen? "Ich habe am Anfang auf der Bremse etwas zu viel Zeit verloren. Alle Fahrer haben mich auf der Bremse überholt und ich musste viel verstellen, bis der Bremspunkt passte. Das ist auch keine Ausrede", gibt er zu Protokoll. "Ich glaube, ich habe heute nicht alle Sachen auf die Reihe gebracht."

"Dann habe ich gesehen, dass die Vorderleute schneller fahren konnten. Ich konnte die Lücke auch nicht mehr verkleinern und habe dann nur noch geschaut, dass ich den Vorsprung nach hinten verwalte. Das ist mir wenigstens gelungen. Wir haben an diesem Wochenende einen guten Job gemacht, aber im Rennen habe ich den Rhythmus nicht so gefunden, weil der Rückstand doch zu groß war", sagt er selbstkritisch. In der WM-Wertung überholte Bradl Nicky Hayden und reist nun als WM-Siebter zum Heimrennen auf den Sachsenring.