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"Bin nicht so weit weg": Stefan Bradl zeigt in Brünn auf

Wildcard-Starter Stefan Bradl glänzt in Brünn im ersten Training in den Top 10 - Bei Hitze hat der Honda-Testfahrer größere Schwierigkeiten - Sein Fazit fällt positiv aus

(Motorsport-Total.com) - Stefan Bradl beendete den Trainingstag bei seinem Wildcard-Einsatz im tschechischen Brünn auf dem 16. Platz der kombinierten Zeitenliste. Sein Rückstand auf die Spitze betrug 1,315 Sekunden. Am Vormittag glänzte der Honda-Testfahrer aus Deutschland mit dem achten Platz. Dabei war er praktisch gleich schnell wie Werksfahrer Dani Pedrosa und deutlich schneller als Cal Crutchlow. "FP1 war super", freut sich Bradl über seinen gelungenen Einstand. Der Nachmittag gestaltete sich dann bei Asphalttemperaturen von 50 Grad Celsius deutlich schwieriger.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl testet in Brünn auch einige Updates für Honda Zoom

Im Gegensatz zum Sachsenring, wo er die 2017er-Honda von Morbidelli gefahren ist, hat Bradl in Brünn den aktuellen Motor und das insgesamt neuere Modell zur Verfügung. "Eines ist mit einigen Updates versehen, das andere nicht", sagt Bradl über seine beiden Bikes in der HRC-Box. Er hat auch ein Testprogramm für Honda zu absolvieren. "Morgen werden wir zwei mehr oder weniger gleiche Motorräder haben." Am Freitag ging es vor allem darum, die beiden Motorräder miteinander auf der Strecke zu vergleichen.

Fahrerisch meldete sich der Deutsche im vorderen Mittelfeld zurück, denn am Ende von FP2 griffen einige Fahrer mit dem weicheren Hinterreifen an, während Bradl darauf verzichtete. "So weit bin ich nicht weg", sagt er deshalb. "Die Top 10 sind sicher schwierig, aber in der Früh habe ich mich gut gefühlt und bin unbeschwert an die Sache herangegangen. Ich habe am Vormittag auch zwei Reifen verwendet, was nicht bei allen der Fall war. Deshalb musste ich am Nachmittag mit den Reifen haushalten."

Viel Spinning im zweiten Training

"In FP2 haben wir dann viele Sachen probiert. Wir haben hauptsächlich mit gebrauchten Reifen an der Rennpace gearbeitet. Das war aber schwieriger als erwartet, denn mit den Reifen von FP1 war die Performance ziemlich miserabel. Wir haben Vergleiche gemacht, aber das ist schwierig, weil ich mit der Performance der Reifen nicht zufrieden war. Erst am Schluss habe ich mich ein wenig verbessern können. Aber grundsätzlich war das von vornherein unser Plan."

Seine Bestzeit in FP2 fuhr Bradl vorne und hinten mit dem harten Reifen, während viele andere Fahrer zum Schluss einen weichen Hinterreifen probierten. Aber die hohen Temperaturen waren der Grund, warum es am Nachmittag schwieriger verlief. "Ich habe mit der Hitze etwas mehr Probleme, weil es relativ viel Spinning von den Reifen gibt. Wir suchen nach Grip. Das war am Nachmittag das Hauptproblem", erklärt der 28-Jährige. "Wir werden jetzt die gesammelten Daten zusammenbringen und das Paket noch etwas verändern."

Stefan Bradl; Klaus Nöhles

Stefan Bradl im Gespräch mit seinem Crew-Chief Klaus Nöhles Zoom

Am Samstag steht zunächst die Zeitenjagd im etwas kühleren FP3 auf dem Programm. Dann kann Bradl mit frischen Reifen angreifen. "Der direkte Einzug ins Q2 wird aber schwer", schätzt er bei den engen Abständen im Feld. Viele Fahrer rechnen sich eine Chance auf die Top 10 aus. Unmöglich ist es für Bradl nicht: "Morgen am Vormittag werden die Bedingungen wieder besser sein, wenn es etwas kühler ist. Und dann in FP4 arbeiten wir an der Rennpace. Wir haben das Setting etwas verändert. Das müssen wir morgen zum Arbeiten bringen."