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Aufholjagd mit schnellster Rennrunde: Turbulentes Debüt von Quartararo

Startplatz fünf, Motor abgewürgt, Start aus Boxengasse, Aufholjagd: Fabio Quartararo erlebt in Katar ein turbulentes Debüt und fährt die schnellste Rennrunde

(Motorsport-Total.com) - Die schnellste Rennrunde beim MotoGP-Saisonauftakt 2019 stellte nicht Andrea Dovizioso oder Marc Marquez auf, sondern Fabio Quartararo. Der Rookie aus Frankreich begeisterte die Szene schon im Qualifying mit dem fünften Startplatz. Selbst von den Topstars kamen lobende Worte für die gute Vorstellung des Franzosen, der im neuen Yamaha-Partnerteam Petronas an den Start geht. Im Qualifying hatte Quartararo seinen Teamkollegen Franco Morbidelli im Griff und war auch schneller als Valentino Rossi.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Jorge Lorenzo

Im Rennen überholte Quartararo sogar kurzfristig Jorge Lorenzo Zoom

Groß waren die Erwartungen für das erste Rennen, doch bevor es überhaupt losging, waren schon alle Hoffnungen auf ein Topergebnis geplatzt. Quartararo starb vor dem Start in die Aufwärmrunde der Motor ab. Da er ihn nicht mehr in Gang brachte, wurde seine Yamaha in die Boxengasse geschoben. Aber auch einem anderen Rookie passierte das gleiche Malheur. Bei Miguel Oliveira starb der Motor auch ab, aber der Portugiese konnte seine KTM wieder anwerfen und die Aufwärmrunde fahren.

Trotzdem durfte Oliveira nicht von seinem 17. Startplatz ins Rennen gehen, sondern musste ganz nach hinten. Währenddessen wartete Quartararo in der Boxengasse. Von dort musste er seine MotoGP-Karriere in Angriff nehmen. "Ich weiß es nicht", antwortet der 19-Jährige auf die Frage, warum ihm der Motor abgestorben ist. "Ich habe es genau gleich gemacht wie immer, aber es ist natürlich anders als in der Moto2 oder Moto3. Diesen Fehler habe ich den ganzen Winter über bei keinem Test gemacht. Das war seltsam."

Keine Aufwärmrunde, keine Bremsen in Kurve 1!

Dass er am kühlen Abend keine Aufwärmrunde fahren konnte, war zusätzlich problematisch. Quartararo musste die Nerven behalten: "Ich wusste, dass die erste Runde schwierig werden würde, denn die Reifen und die Bremsen waren kalt. Als ich zur ersten Kurve kam, hatte ich überhaupt keine Bremswirkung. Deswegen musste ich sie erst aufwärmen." Die erste Runde beendete der Franzose mit zehn Sekunden Rückstand auf den Führenden als Letzter.

Dann startete Quartararo seine Aufholjagd. Mehrmals blitzte sein Name mit schnellen Rennrunden auf dem Zeitenmonitor auf. Seine 1:55.039 Minuten von der dritten Runde wurden bis zum Schluss von keinem anderen Fahrer unterboten. "Im Vorjahr lag die Rennpace bei niedrigen 1:56 und hohen 1:55. Glücklicherweise konnte ich von Beginn an niedrige 1:55 Minuten fahren", strahlt er deshalb.

Nach vier Runden hatte er Hafizh Syahrin eingeholt, eine Runde später war es Bradley Smith und anschließend Karel Abraham. Quartararo überholte Gegner um Gegner. In der 13. Runde schnappte er sich sogar Jorge Lorenzo. Dann fuhr er lange hinter Landsmann Johann Zarco. Aber durch einen Fehler in Kurve 10 verlor Quartararo wieder einige Positionen. Das hohe Tempo zu Rennbeginn forderte am Ende Tribut. "In den letzten fünf, sechs Runden war mein Hinterreifen fast komplett zerstört."

Trotzdem schaffte es Quartararo noch einmal, Oliveira zu überholen. Er fuhr auch wieder an Zarco heran, aber ein Überholmanöver klappte in der letzten Runde nicht mehr. Quartararo kam eine knappe Sekunde hinter Zarco als 16. ins Ziel. Somit wurde sein abwechslungsreiches Debüt nicht mit einem WM-Punkt belohnt. "Trotzdem habe ich viel gelernt, habe überholt und versucht, die Reifen zu schonen", sagt der jüngste Fahrer im Feld. "Und das ist gut für das nächste Rennen."

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