Aprilia für 2024 optimistisch: "Sind bereit, ein paar Rennen zu gewinnen"

Auch wenn es vor dem MotoGP-Test noch ein paar Fragezeichen gibt, geht Aprilia zuversichtlich in die Saison und visiert seine nächsten MotoGP-Siege an

(Motorsport-Total.com) - Wo steht Aprilia kurz vor Beginn der MotoGP-Saison 2024? Das Feedback der Fahrer zum neuen Motorrad fiel nach dem dreitägigen Test in Sepang durchaus unterschiedlich aus. Während Aleix Espargaro in der überarbeiteten RS-GP einen Fortschritt sah, kämpfte Maverick Vinales noch mit Problemen.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Wird Aprilia mit der neuen RS-GP um Siege oder gar den Titel kämpfen können? Zoom

"Maverick hatte ehrlicherweise ein paar Probleme mit der Abstimmung des Motors und wie dieser die Leistung entfaltet", erklärt Technikdirektor Romano Albesiano bei der Präsentation des neuen Motorrads am vergangenen Sonntag.

"Das hat für etwas Verwirrung gesorgt und sein Testprogramm beeinträchtigt. Er konnte erst am dritten Tag vernünftig fahren. Ihm ist aber eine sehr gute Sprintsimulation gelungen. Ich bin deshalb sehr optimistisch, dass er sich an das Konzept des neuen Motorrads gut anpassen können wird", betont der Italiener.

Den letzten Feinschliff will das Team beim Test in Katar vornehmen. Rennchef Paolo Bonora erklärt: "Es gibt noch ein paar Fragezeichen, die wir während des Katar-Tests klären wollen. Die Kommentare der Fahrer hingen mit ihren Fahrstilen zusammen."

"Das 2024er-Motorrad war für Aleix auf Anhieb ein guter Schritt nach vorn. Im Falle von Miguel (Oliveira; Anm. d. R.) und Maverick müssen wir noch Anpassungen vornehmen, was die Fahrwerksabstimmung und die Elektronik betrifft. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden, um das zu lösen und ihnen für den Test und das erste Rennen ein gutes Motorrad geben zu können."


Fotos: MotoGP 2024: Aprilia zeigt die RS-GP für das Werksteam


"Das Gute ist, dass Aleix bewiesen hat, dass das neue Paket schneller ist als der vorherige", ergänzt Aprilia-Teammanager Massimo Rivola. Er weiß: "Wenn man viel an einem Motorrad ändert, für das man ein bestimmtes Gefühl hatte, braucht man vielleicht einfach ein paar mehr Kilometer, um sich daran zu gewöhnen."

"Wir haben auf Mavericks Seite womöglich auch ein paar Fehler gemacht, die ihn nicht in die Lage versetzt haben, das neue Motorrad anständig zu testen", gesteht der Teamboss. "Umso optimistischer bin ich für die nächsten Testtage in Katar."

Wie Aprilia die bisherigen Testergebnisse einordnet

Wie sah die Vorbereitung darauf aus? "Wir haben nichts Besonderes vorbereiten müssen, sondern nur die Daten ausgewertet. Hier werden die Teile zum Einsatz kommen, die auch schon in Sepang zur Verfügung standen. Es war nicht nötig, etwas Neues vorzubereiten, um eventuelle Fehler auszubügeln", sagt Albesiano.

Auf die Frage, wo er Aprilia im aktuellen Kräfteverhältnis der MotoGP sieht, ordnet er das Testergebnis in Sepang in einen größeren Kontext ein. Dort war Aleix Espargaro auf Platz fünf mit vier Zehnteln Rückstand der erste Ducati-Verfolger.

"Wir sollten berücksichtigen, dass das Rennen in Sepang im Vorjahr für uns sehr schwierig war. Es war vielleicht sogar unter schlechtestes Rennen der Saison", erinnert Albesiano. "Doch das Ergebnis, das wir im Test erzielt haben, war sehr nah am Führenden, und wir hatten auch eine sehr gute Sprintsimulation."

Maverick Vinales

Für Maverick Vinales könnte 2024 zum Schicksalsjahr mit Aprilia werden Zoom

"Gemessen daran sind wir sehr optimistisch, was unsere Aussichten auf einer Strecke (wie Katar) angeht, die uns besser liegt. Es ist natürlich noch sehr früh, aber ich denke, wir sollten bereit sein, in diesem Jahr ein paar Rennen zu gewinnen."

Rivola gibt erstes Ziel für den Saisonauftakt aus

Davon feierte Aprilia in den vergangenen Jahren drei an der Zahl: Termas de Rio Hondo 2022, Barcelona 2023 und Silverstone 2023. Erzielt wurde alle durch Espargaro. Doch Rivola unterstreicht: "Wir haben nicht nur zwei, sondern vier sehr gute Fahrer. Es ist also ein gutes Jahr, um unser Potenzial zu zeigen."

"Ich erwarte viel von Maverick. Er beendete die Saison mit einer Poleposition, der Speed ist also da. Natürlich muss man mit einem neuen Bike immer erst wieder ein Gefühl aufbauen. Aber ich denke, Maverick ist bereit zu gewinnen, genauso wie Aleix. Hoffentlich wird es ein starker Kampf", so der Teammanager.

Mit Blick auf den Saisonauftakt in Katar sagt er: "Leider schläft die Konkurrenz nicht. Eine Lücke von fünf Sekunden zum Sieger wäre ein gutes Ergebnis für uns. Hoffentlich sind wir gut dabei. Es ist mit Sicherheit eine Strecke, die wir mögen. Es ist gut, hier zu starten. Die Strecke passt gut zur Charakteristik unseres Motorrads. Sicherlich haben wir das Ziel, aufs Podest zu fahren. Das ist ehrgeizig, also warten wir ab."

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