• 05.05.2015 14:37

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Aprilia: Bautista testet erstmals Seamless-Getriebe

Aprilia testet in Jerez erstmals das Seamless-Getriebe: Erster Eindruck von Alvaro Bautista positiv - Renneinsatz in Mugello oder Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Der Montagstest in Jerez war für Aprilia ein wichtiger Tag, denn zum ersten Mal kam das Seamless-Getriebe in der RS-GP zum Einsatz. Bisher wurde dieses Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung in der Superbike-Version der RSV4 getestet. Nun rückte Alvaro Bautista erstmals damit aus. Der Spanier fuhr drei Jahre lang für Honda. Das Seamless-Getriebe der Japaner war Pionier auf diesem Gebiet und gilt in der MotoGP als Messlatte. Bautista kann deshalb Vergleichswerte liefern.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista testete in Jerez erstmals das Seamless-Getriebe von Aprilia Zoom

Sein erstes Fazit fällt mehr als positiv aus: "Wir haben uns auf die Arbeit mit dem Seamless-Getriebe konzentriert. Ich bin zum ersten Mal damit gefahren und kann sagen, dass mein erstes Gefühl gut ist. Ich kenne das Getriebe von Honda und kann sagen, dass wir nicht viel schlechter sind." Perfekt soll es noch nicht sein, denn Herunterschalten und die Verzögerung sind noch nicht optimal. Selbst Yamaha brauchte in diesem Bereich lange, um das System zu perfektionieren.

Ähnlich ist es bei Aprilia: "Beim Runterschalten müssen wir es noch verbessern, aber auf der Geraden ist es dem Honda-Getriebe sehr ähnlich", vergleicht der Spanier. "Mit dem Honda-Getriebe war es einfacher, das Motorrad zu verzögern, die Motorbremse funktionierte auch besser. In diesem Bereich haben wir noch Probleme." Trotzdem war Bautistas Gesamteindruck positiv. Obwohl Aprilia derzeit noch weit hinten zu finden ist, wird im Hintergrund mit Hochdruck gearbeitet.

"Auf einer Skala von eins bis zehn befinden wir uns mit dem Getriebe bei sieben oder acht. Also bin ich zufrieden", betont Bautista lächelnd. "Ich war vom Gefühl überrascht, denn ich hatte nicht gedacht, dass es so gut sein würde. Ich konnte sofort einen großen Unterschied zu unserem herkömmlichen Getriebe feststellen. Das Motorrad lief viel stabiler, auch wenn das Getriebe noch nicht perfekt funktionierte, waren meine Rundenzeiten nahe an meinen Qualifyingzeiten dran."

Aprilia-Motorsportchef Romano Albesiano zieht nach dem Test ein positives Fazit: "Alvaro mochte das Getriebe auf Anhieb und es war im Vergleich zum normalen Getriebe sofort ein Vorteil. Der Test war ein voller Erfolg. Das zeigt, dass wir hart arbeiten, damit wir bald im Rennen nach vorne kommen. Wenn es weiter so positiv läuft, dann wird das, denke ich, bald der Fall sein." Marco Melandri testete dieses Getriebe nicht, sondern arbeitete mit dem Chassis.

Noch ist offen, wann das Seamless-Getriebe im Rennen eingesetzt werden kann. "Dafür ist es noch zu früh. Es sind noch nicht alle Zahnräder fertig", bedauert Bautista und nennt einen Zeitrahmen: "Vor Mugello werden wir dieses Getriebe nicht einsetzen. Mugello wäre der früheste Zeitpunkt." Dem stimmt Albesiano zu: "Ich würde es gerne für Mugello haben, aber spätestens bis Barcelona."