• 17.08.2008 23:29

  • von Christian Nimmervoll & Stefan Ziegler

Alice-Ducati jubelt mit Elias

Toni Elias sorgte mit Platz zwei für die große Sensation beim Tschechien-Grand-Prix - Alice-Ducati-Team schöpft nun wieder Hoffnung

(Motorsport-Total.com) - Kaum hat Luis D'Antin im Alice-Team nicht mehr das Sagen, schon geht es mit dem einzigen Satellitenteam von Ducati wieder aufwärts. Nach ansatzweise ermutigenden Performances am Sachsenring und in Laguna Seca ließ Toni Elias heute in Brünn mit Platz zwei endlich auch ein zählbares Resultat folgen.

Titel-Bild zur News: Antonio Elias

Toni Elias feierte heute seinen größten MotoGP-Erfolg der vergangenen Jahre

"Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung", freute sich der Spanier. "Seit Deutschland haben wir uns enorm verbessert - ein großes Dankeschön geht an das neue technische Material von Ducati. Ich habe schon in Laguna Seca gedacht, dass ich auf das Podium kommen könnte, habe dort aber einen Fehler begangen und es nicht geschafft. Heute lief alles in die richtige Richtung. Ich bin mir sicher, dass wir diesen Level bis zum Ende der Saison halten können."#w1#

Tolle Aufholjagd von Elias

Elias schien zunächst nicht in den Top 10 auf, zündete dann aber seinen Turbo und schob sich binnen weniger Runden unter anderem an beiden Kawasakis und Suzukis vorbei auf Platz zwei. Mit Verfolger Loris Capirossi hatte er in der Folge keine Mühe mehr, Sieger Valentino Rossi konnte er jedoch auch nicht mehr unter Druck setzen. Damit scheint bewiesen, dass Elias doch noch das Zeug für die MotoGP hat - und nicht wie gemunkelt wurde in die Superbike-WM abwandern muss.

"Ich habe Gerüchte gehört, wonach ich im kommenden Jahr bei den Superbikes fahren soll. Ich habe niemals mit jemandem aus der Superbike-WM gesprochen und will noch viele Jahre lang in der MotoGP bleiben", wischte er alle Spekulationen vom Tisch. "Ich bin glücklich im Alice-Team und mit der Pramac-Struktur. Wenn alles glatt läuft in den restlichen Rennen, dann sehe ich keinen Grund, warum ich das Team wechseln sollte."

Alice-Team schöpft neuen Mut

Zufrieden mit dem heutigen Resultat zeigte sich auch Alice-Technikchef Fabio Sterlacchini: "Ein toller Tag für uns! Seit Freitag wissen wir, dass wir mit den schnellsten Fahrern auf der Strecke mithalten können und Toni war heute absolut herausragend. Im Warmup haben wir einen guten Kompromiss für das Rennen gefunden, der Toni ein unglaubliches Comeback ermöglichte. Hoffentlich können wir bis zum Ende des Jahres auf diesem Niveau bleiben."

Sylvain Guintoli vor Antonio Elias

Zu Beginn des Rennens fuhren die beiden Alice-Piloten noch eng beisammen Zoom

Sylvain Guintoli wurde nur Zwölfter: "Heute Morgen sah alles perfekt aus. Ich entdeckte einen interessanten Rhythmus, mit dem ich im Rennen locker in die Top 5 gefahren wäre. Leider hat mein Vorderreifen schon nach ein paar Runden auf der rechten Seite den Grip verloren. Meine Rundenzeiten waren eine Sekunde langsamer als am Morgen. Ich weiß nicht, was passiert ist, wir analysieren das noch. Ich bin sehr enttäuscht, denn wir hätten ein gutes Rennen haben können."