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Aleix Espargaros Lieblingsrennen aus 1000 Grands Prix der Motorrad-WM

MotoGP-Pilot Aleix Espargaro erinnert sich an das Rennen, das in ihm das Rennfahrerfieber weckte und an die liebsten Rennen seiner eigenen Karriere

(Motorsport-Total.com) - Die Motorrad-WM feierte am zurückliegenden Rennwochenende des Grand Prix von Frankreich in Le Mans den 1000. Grand Prix. Im aktuellen Starterfeld der Königsklasse MotoGP ist Aleix Espargaro sowohl der älteste Fahrer als auch derjenige mit der meisten Erfahrung. Über alle WM-Klassen gerechnet hat der Spanier bislang an fast einem Drittel aller Grands Prix, nämlich 306, teilgenommen.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Aleix Espargaro hat an fast einem Drittel der 1000 Motorrad-GPs teilgenommen Zoom

Sein WM-Debüt gab der ältere der beiden Espargaro-Brüder beim Grand Prix von Valencia 2004, damals in der 125er-Klasse auf einer Honda. Somit hat er die Entwicklung der Motorrad-WM als Ganzes seit fast zwei Jahrzehnten hautnah miterlebt.

"Die 1000 ist schon eine verrückte Nummer", sagt Aleix Espargaro im offiziellen Podcast von 'MotoGP.com' in Anspielung auf das in Le Mans gefeierte Jubiläum. "Das ist eine ganze Menge. Und wenn man selber an mehr als 300 Rennen teilgenommen hat, dann heißt das wohl, dass man alt ist", grinst der 33-Jährige, dessen WM-Debüt im Alter von 15 Jahren erfolgte.

Motorradrennfahrer heute "viel mehr ein Job" als früher

Was sticht für Espargaro im Zeitraum seiner mehr als 300 gefahrenen Grands Prix am meisten heraus? "Verglichen mit meiner Anfangszeit bin ich heute längst nicht mehr so nervös. Ich weiß noch, wie Nico Terol, Sandro Cortese, ein paar andere der jungen Fahrer und ich, damals im Fahrerlager schlimme Sachen mit dem Scooter gemacht haben. Heute bin ich ruhiger und habe eine Familie."

"Das ist heute einfach etwas ganz anderes", sagt der heutige Aprilia-Werkspilot und erklärt: "Ein ganzes Werk und viele Familien sind darauf angewiesen, welche Ergebnisse ich einfahre. Das bedeutet jede Menge Druck, jede Menge Stress und jede Menge Verantwortung. Du musst ein Motorrad weiterentwickeln und noch dazu jede Menge Marketingaufgaben erfüllen. Es ist einfach etwas ganz anderes und viel mehr ein Job."

"Spaß habe ich aber trotzdem noch immer", versichert Espargaro und stellt heraus, dass "sich eines in all den Jahren nicht verändert hat, nämlich der Adrenalinfaktor. Und genau das ist es, was ich an diesem Sport so liebe".

Jerez 1996: Als Klein-Aleix gebannt vor dem Fernseher saß

Beim Gedanken an 1000 Grands Prix, die bisher ausgetragen wurden, ist Espargaro vor allem einer im Gedächtnis geblieben, nämlich der Grand Prix von Spanien 1996 in Jerez: "Damals gab es einen tollen Kampf zwischen Doohan und Criville. Die letzte Runde war dramatisch, weil die Zuschauer schon auf die Strecke gerannt sind."

"Criville hatte einen recht guten Vorsprung, hat den in der letzten Runde aber noch verloren, weil die Leute auf der Strecke waren. Und dann ist er auch noch mit Highsider abgestiegen. Ich habe dieses Rennen von zu Hause aus verfolgt und war völlig begeistert. Anschließend habe ich selber angefangen, ein paar Rennen zu fahren", so Espargaro, der damals sechs Jahre alt war.

Alex Criville, Mick Doohan

Für Alex Criville (links) endete der Spanien-Grand-Prix 1996 dramatisch Zoom

Barcelona 2011, Assen und Aragon 2014: Aleix' Lieblingsrennen

Und welche Rennen aus seiner eigenen schon fast 20 Jahre dauernden WM-Karriere sind Espargaros Lieblingsrennen? Ist es der Grand Prix von Argentinien 2022 in Termas de Rio Hondo, bei dem sowohl er selber als auch Aprilia den ersten MotoGP-Sieg gefeiert haben?

"Dass es der Sieg in Argentinien war, würde ich nicht sagen", beginnt Espargaro seine Antwort durchaus überraschend und fährt fort: "In der Moto2-Klasse ist mir bei meinem Heimrennen in Barcelona [2011] mein erster Podiumsplatz in der WM gelungen. Das ist eine schöne Erinnerung."

"Ein anderes Rennen, an das ich sehr gerne zurückdenke, ist Assen 2014", so der Spanier. "Es war ein Regenrennen und ich kämpfte mit dem Forward-Bike gegen Pedrosa um das Podium. Ich habe das Duell gegen Dani, der für Repsol-Honda fuhr, zwar in der letzten Runde verloren. Es war aber das erste Mal, dass ich gegen eines meiner Idole um einen Podiumsplatz gekämpft habe. Das fand ich verrückt. Und auch wenn es mit dem Podium nicht geklappt hat, war das eines meiner Lieblingsrennen."

Im weiteren Verlauf der MotoGP-Saison 2014 hat es für Espargaro, der mit der Forward-Yamaha in der damaligen Open-Klasse gemeldet war, doch noch mit einem Podiumsplatz geklappt. Beim Aragon-Grand-Prix belegte er hinter dem siegreichen Yamaha-Werkspiloten Jorge Lorenzo und vor Ducati-Werkspilot Cal Crutchlow den zweiten Platz.


Fotostrecke: Die Jubiläumsrennen in der Geschichte der Motorrad-WM

"Das war auch ein richtig gutes Rennen, mein erster Podestplatz in der MotoGP-Klasse", sagt Espargaro über Aragon 2014 und erinnert sich: "Das Rennen war verrückt und voller Dramen. Es war trocken, es war nass und es gab jede Menge Stürze."

So gingen in jenem Rennen bei wechselhaften Bedingungen unter anderem die beiden Honda-Werkspiloten Marc Marquez und Dani Pedrosa zu Boden. Im packenden Kampf um den zweiten Platz setzte sich Espargaro um 0,017 Sekunden gegen Crutchlow durch.

Cal Crutchlow, Aleix Espargaro

Espargaros erstes MotoGP-Podium: P2 in Aragon 2014 im Fotofinish mit Cal Crutchlow Zoom

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