• 19.08.2013 12:20

Öttl: Lernstunde in Indy

Im Rennen von Indianapolis kämpft Rookie Philipp Öttl mit dem Kurs, Landsmann Florian Alt, Ana Carrasco und wird von der Zielflagge überrascht

(Motorsport-Total.com) - Nach einer spannenden Aufholjagd beendete Philipp Öttl den Grand Prix von Indianapolis auf dem 19. Rang. Er war von Startplatz 26 ins Rennen gegangen und lag nach der hektischen ersten Runde an 27. Stelle, gab dann aber Gas und machte schnell Positionen gut, vor allem in der vierten Runde, in der er sich von der 26. an die 20. Stelle katapultierte. Danach steckte der bayerische Teenager lange in einer hart kämpfenden Gruppe fest, in der er sich drei Runden vor Schluss vorübergehend durchsetzen und den 17. Platz erobern konnte.

Titel-Bild zur News: Philipp Öttl

Rookie Philipp Öttl (65) beendete das Rennen in Indianapolis auf Position 19 Zoom

In den beiden letzten Runden wurde er allerdings von der Spanierin Ana Carrasco, von seinem deutschen Kalex-KTM-Markengefährten Florian Alt und schließlich von der schwarzweiß karierten Flagge überrascht - Öttl hatte übersehen, dass er sich bereits im Endspurt des Rennens befand. "Mit dem, was sich Philipp im Training erarbeitet hat, wäre der 17. Platz möglich gewesen", bestätigt der fünffache Grand-Prix-Sieger Peter Öttl, Vater, Manager und Data Recording-Spezialist von Philipp Öttl.

"In dieser Gruppe zu gewinnen, wäre das Optimum gewesen. Leider ist ihm das nicht ganz gelungen. Andererseits ist Indianapolis auch eine sehr schwierige Strecke für einen Neuling. In Anbetracht der vielen Ausfälle, durch Stürze ebenso wie durch technische Probleme, müssen wir zufrieden sein, dass wir ohne Probleme mit diesem 19. Platz ins Ziel gekommen sind", fasst Öttl senior zusammen.

Öttl war zunächst mit viel Respekt auf die Indianapolis-Strecke gegangen, weil er von den Bodenwellen, von den Belagwechseln und von der schmalen Ideallinie auf dem legendären Brickyard gehört hatte, und fuhr im ersten Freien Training am Freitagvormittag eine Zeit von 1:57.748 Minuten. Am Nachmittag war er bereits über fünf Sekunden schneller und feilte am Samstagmorgen weitere anderthalb Sekunden von seinem bisherigen Bestwert weg, bevor er in der Qualifikation schließlich die Marke von 1:50 Minuten unterbot.


Fotos: Moto3 in Indianapolis


Am Ende qualifizierte er sich mit einer Zeit von 1:49.668 an 26. Stelle und lag nur noch 2,2 Sekunden hinter Alex Rins auf der Pole-Position zurück. "Indianapolis ist ein faszinierender Schauplatz, aber auch eine sehr schwierige Strecke", bemerkt Öttl. "Zunächst habe ich viel zu verhalten agiert und hatte Mühe, die richtige Linie zu finden. Im zweiten Training war es schon besser. Ich habe mir gesagt: Jetzt mache ich Druck, und konnte mich deutlich steigern, obwohl die anderen bereits mit höherem Tempo angefangen hatten und diesen Vorteil in die zweite Session mitnehmen konnten."

Philipp Öttl

Kalex-KTM-Pilot Philipp Öttl freut sich auf die Strecke in Tschechien Zoom

"Im dritten Freien Training habe ich mich noch einmal gesteigert und Schritt für Schritt das aufgeholt, was wir am Vortag verloren hatten. In der Qualifikation war ich zeitweise 17. und dachte, ich könnte mit frischen Reifen weiter zulegen. Leider war das nicht der Fall, und ich rutschte in der Schlussphase auf den 26. Startplatz zurück. Das war enttäuschend, denn ich dachte, es sei mehr dringewesen", kommentiert Öttl sein Training.

"Das ganze Wochenende war schwierig und der 17. Platz wäre ein schöner Abschluss gewesen. Doch mir war nicht klar, dass wir schon auf der letzten Runde waren, weil ich nirgendwo eine Anzeige gesehen habe. Ich habe das Finale deshalb ein bisschen verschlafen, aber auch das ganze Wochenende ein bisschen verhauen", gesteht der Rookie. "Ich denke, dass es in Brünn wieder besser wird, denn die Strecke dort kenne ich gut und sie liegt mir sehr. Das Motorrad passt, seit dem Sachsenring haben wir ein sehr gutes Setup."