Moto3-Rennen Sepang: Collin Veijer feiert ersten Grand-Prix-Sieg

Doppelerfolg für IntactGP in Malaysia: Collin Veijer gewinnt vor Ayumu Sasaki und Jaume Masia - David Alonso und Daniel Holgado bei Unfall ausgeschieden

(Motorsport-Total.com) - In einem spannenden Dreikampf hat Collin Veijer (Husqvarna) beim Grand Prix von Malaysia sein erstes Moto3-Rennen gewonnen. Der Niederländer setzte sich auf dem Sepang-International-Circuit gegen seinen IntactGP-Teamkollegen Ayumu Sasaki durch. Jaume Masia (Honda) stand als Dritter auf dem Podest.

Titel-Bild zur News: Collin Veijer

Als Rookie hat Collin Veijer seinen ersten Grand Prix gewonnen Zoom

"Im Moment fühle ich mich einfach großartig, aber auch sehr müde. Es war ein großartiges Rennen, in dem ich die ganze Zeit versucht habe, vorne dabei zu bleiben", schildert Veijer. "Es gab einen Zeitpunkt, an dem ich meinen Teamkollegen einfach attackieren musste."

"Denn anderenfalls hätte mich eine ganze Gruppe von Fahrern überholt. Endlich hat es mit einem 1-2-Erfolg für unser Team geklappt. Darüber freue ich mich sehr. Vielen Dank an das Team, an den Crewchief, an die Dateningenieure und nicht zuletzt an die Mechaniker und an Peter [Öttl]."

Beim Start zum Rennen über 15 Runden setzte sich Veijer vor Masia an die Spitze. Von Startplatz 21 startete David Alonso (GasGas) eine Aufholjagd. Nach der ersten Runde war der Rookie bereits Zwölfter. Keine Fortschritte machte Daniel Holgado (KTM), der 15. war.

Am Ende der ersten Runde übernahm Masia die Führung und versuchte wegzufahren. Aber Sasaki, Veijer und Deniz Öncü (KTM) hielten mit. Niemandem gelang eine Soloflucht. Masia und Sasaki wechselten sich an der Spitze ab.

In der fünften Runde flog Alonso am Ausgang von Kurve 4 per Highsider ab. Die nachfolgenden Fahrer konnten dem Kolumbianer ausweichen. Aber mehrere Fahrer krachten in sein am Boden liegendes Motorrad.

In dieses Chaos waren Holgado, Riccardo Rossi (Honda), Diogo Moreira (KTM) und Taiyo Furusato (Honda) verwickelt. Dieser Crash im Bereich von Platz zehn riss eine Lücke ins Feld. Es gab nun eine achtköpfige Spitzengruppe.

Ivan Ortola und David Munoz (beide KTM) verloren zusehends den Anschluss. Im letzten Renndrittel kämpften Masia, Sasaki, Veijer, Öncü, Matteo Bertelle (Honda) und Jose Antonio Rueda (KTM) um die Podestplätze.

Am Ende der 13. Runde kam es in der Zielkurve zum nächsten entscheidenden Unfall. Rueda verbremste sich und krachte seinem Ajo-Teamkollegen Öncü ins Heck. Beide stürzten. Bertelle musste praktisch stehenbleiben, um den gestürzten Fahrern auszuweichen.

Somit gab es einen Dreikampf um den Sieg. Sasaki begann die letzte Runde knapp vor Veijer und Masia in Führung liegend. In Kurve 1 bremste sich Veijer an seinem Teamkollegen vorbei. Dann gab es in Kurve 4 das nächste IntactGP-Duell, bei dem Veijer die Oberhand behielt.

Die Entscheidung fiel in der Bremszone der letzten Kurve. Sasaki war im Windschatten nicht knapp genug dran, um sich daneben zu setzen. Veijer blieb vorne und feierte den ersten Grand-Prix-Sieg eines Niederländers seit Hans Spaan im Jahr 1990 in der 125er-Klasse.

Sasaki musste sich um 0,066 Sekunden geschlagen geben. Es war sein siebter zweiter Platz in diesem Jahr. Auf seinen ersten Saisonsieg muss der Japaner weiter warten. "Ich hatte nicht erwartet, dass er mich in Kurve 9 überholen würde", sagt Sasaki über seinen Teamkollegen.

"Deshalb habe ich diese Kurve nicht auf der letzten Rille angebremst. Mit dem zweiten Platz habe ich den Rückstand in der WM trotzdem verkürzt. Zwei Rennen haben wir noch vor uns. Da werde ich mein Maximum geben."

Masia konnte in der letzten Runde das IntactGP-Duo nicht mehr angreifen und wurde Dritter. "Tja, das war wirklich ein schwieriges Rennen, in dem ich mir in der Gruppe doch ziemlich alleine vorkam", seufzt der Honda-Fahrer. "Ich bedanke mich einfach nur bei meinem Team."

Mit diesem Ergebnis schrumpfte Masias WM-Vorsprung auf Sasaki auf 13 Punkte. Es ist ein Duell um den WM-Titel, denn Holgado und Alonso haben bei 50 noch zu vergebenen Punkten nun 41 Zähler Rückstand.

Als Vierter und Fünfter kamen Ortola und Munoz ins Ziel. Adrian Fernandez (Honda) folgte als Sechster. Das PrüstelGP-Duo Xavier Artigas und Joel Kelso belegten mit ihren CFMotos die Plätze sieben und acht. Die Top 10 komplettierten Filippo Farioli (KTM) und Ryusei Yamanaka (GasGas) (zum Rennergebnis).

Mit diesem Rennen hat KTM zum sechsten Mal die Herstellerwertung in der kleinen Klasse gewonnen (zur WM-Gesamtwertung).

Der nächste Grand Prix findet am kommenden Wochenende am 19. November in Katar statt.

Update: Bei einem Überholmanöver hat David Munoz einen Konkurrenten in Kurve 8 zu Sturz gebracht. Dabei handelte es sich um Honda-Fahrer Kaito Toba. Die Rennkommissare bestraften Munoz mit einer Durchfahrtsstrafe, weil es sein drittes Vergehen in dieser Saison war. Auf seine Rennzeit wurden 27 Sekunden addiert. Dadurch fiel Munoz vom fünften auf den 17. Platz zurück.