Moto3-Rennen in Mugello 2023: Holgado gewinnt Windschattenschlacht

Daniel Holgado siegt in Mugello und baut seine WM-Führung - Der Kampf um den Sieg bleibt bis zum Zielstrich spannend - Deniz Öncü und Ayumu Sasaki in den Top 3

(Motorsport-Total.com) - Back-to-Back Sieg für Daniel Holgado: Nach Le Mans hat der KTM-Pilot auch das Moto3-Rennen in Mugello gewonnen. In einer echten Windschattenschlacht setzte sich am Ende hauchdünn gegen Deniz Öncü (KTM) und Ayumu Sasaki (Husqvarna) durch und baute seine WM-Führung weiter aus.

Titel-Bild zur News: Daniel Holgado

Daniel Holgado hat sein drittes Rennen in dieser Moto3-Saison gewonnen Zoom

Das Rennen über 17 Runden startete bei trockenem, sonnigem Wetter. Eine Reihe von Fahrer musste aufgrund von Gridstrafen vom Ende der Startaufstellung ins Rennen gehen, darunter Holgados WM-Verfolger Ivan Ortola (Honda). Die Bestraften mussten außerdem noch eine Long-Lap-Penalty absolvieren.

Von seinem ursprünglichen Startplatz konnte auch Romano Fenati (Honda) nicht losfahren. Nach Problemen auf dem Grid musste der Italiener aus der Boxengasse starten.

Viele Führungswechsel von Beginn an

Öncü begann das Rennen von der Poleposition und behauptete den Spitzenplatz. Holgado machte eine Position gut und fuhr auf Platz zwei vor, dahinter reihten sich Sasaki und Jaume Masia (Honda) ein. Alle kamen sicher durch die erste Runde.

Schon nach einer Runde musste Öncü die Führung an Holgado abgeben. Weiter hinten kam es zum ersten Zwischenfall: Xavier Artigas (CFMoto) und Filippo Farioli (KTM) kollidierten und waren raus. Die Rennleitung kündigte eine Untersuchung an.

In der Frühphase wechselte die Führung zwischen Holgado, Masia und Öncü hin und her. Auch Sasaki hielt mit. Die Spitzengruppe reichte bis Platz acht. Erst dahinter klaffte die erste größere Lücke im Feld. Diogo Moreira (KTM) war auf Platz neun erster Verfolger. Auch er war von ganz hinten gestartet.

Fünfkampf an der Spitze bis zum Schluss

Nach fünf Runden begann die Top 5, sich zusehends abzusetzen. Neben Holgado, Sasaki, Öncü und Masia zählte auch Moto3-Rookie David Alonso (GasGas) zu dieser Gruppe.

Diese fünf Fahrer blieben bis fünf Runden vor Rennende eng zusammen. Dann versuchte Öncü, eine Lücke aufzumachen und baute erstmals einen Vorsprung von einer halben Sekunde auf. Doch das reichte nicht, um den Windschatten der anderen auf der langen Geraden zu brechen. Öncü fiel wieder auf Platz drei zurück.

Es blieb bis zum Schluss ein Windschattenspiel. Noch im Verlauf der letzten Runde wechselte die Führung mehrfach. In Arrabbiata schnappte sich Öncü Holgado und suchte sein Heil in der Flucht. Doch es reichte nicht bis zum Zielstrich.

Öncü verliert den Sieg auf der Ziellinie

Im Windschatten saugte sich Holgado heran und sicherte sich mit 0,051 Sekunden den Sieg. Auch Sasaki zog beinahe noch an Öncü vorbei, scheiterte aber um fünf Tausendstel.

"Es war ein schwieriges Rennen, weil Öncü sehr stark war an diesem Wochenende", gab Rennsieger Holgado im Parc Ferme zu. "In der letzten Runde aber leistete ich sehr gute Arbeit. Wir haben an diesem Wochenende sehr gut mit dem Motorrad gearbeitet. Ich habe intensiv an meinen Rundenzeiten gearbeitet."

Öncü muss weiter auf seinen Sieg warten, zeigte sich aber zufrieden: "Das Rennen war toll. Ich gab mein Bestes und setzte mich in Führung, um dem Feld davonzufahren. Doch die anderen Fahrer waren ebenfalls sehr schnell."

Knapp geschlagen: "Es hätte fast geklappt"

"Uns ist klar, dass wir auf der Geraden im Nachteil sind, doch dafür habe ich im Zweikampf Vorteile. Ich wusste, dass ich nicht gewinnen kann, wenn ich als Zweiter oder Dritter in die letzte Kurve fahre. Mein Plan war es, in Arrabbiata vorbeizugehen und dann bis zum Zielstrich zu führen. Es hätte fast geklappt", so Öncü weiter.

Auch der Drittplatzierte Sasaki betonte: "Es war eine schwierige letzte Runde. Vielleicht wäre für mich mehr drin gewesen, doch Platz drei ist ein guter Schritt. Es ist das zweite Podium in Folge und es folgen noch zwei Kurse, die ich mag."

Alonso verpasste das Podium um nur 0,116 Sekunden. Masia musste sich mit Platz fünf begnügen. Auch dahinter wurde bis zum Schluss in einer großen Verfolgergruppe hart gekämpft. Colin Veijer (Husqvarna) sicherte sich schließlich Platz sechs und setzte sich damit knapp gegen Moreira durch, der Siebter wurde.

Riccardo Rossi (Honda), Stefano Nepa (KTM) und Kaito Toba (Honda) komplettierten die Top 10. Ortola beendete das Rennen als Elfter. Er fiel in der WM auf Platz drei hinter Masia zurück. Holgado führt jetzt mit 35 Vorsprung auf Masia. Ortola liegt 41 Zähler zurück. Moreira liegt mit 45 Punkten auf dem vierten Gesamtrang.

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