Hochspannung in Mugello: Fenati gewinnt um Haaresbreite

Romano Fenati schnappt sich bei seinem Heimrennen in Mugello seinen dritten Saisonsieg - Isaac Vinales und Alex Rins minimal dahinter, Jack Miller gestürzt

(Motorsport-Total.com) - Die Moto3 scheint in Sachen Spannung in jedem Rennen neue Maßstäbe zu setzen. Der Zieleinlauf beim Rennen in Mugello hätte kaum enger sein können, drei Piloten überquerten die Ziellinie quasi gleichzeitig. Am Ende war Lokalmatador Romano Fenati lediglich eine Hundertstelsekunde schneller als Isaac Vinales (beide KTM), nur eine Tausendstel dahinter landete Pole-Setter Alex Rins (Honda).

Titel-Bild zur News: Romano Fenati

Romano Fenati (5) sicherte sich in Mugello seinen dritten Sieg der Saison 2014 Zoom

"Ich bin sehr glücklich, denn ein Sieg in Mugello ist fantastisch", freut sich Fenati und ergänzt: "Es ist das tollste Rennen in der Weltmeisterschaft. Ich genieße es wirklich. Im Rennen haben wir mit anderen sehr schnellen Fahrern gekämpft und die letzte Runde ist in unserer Klasse immer verrückt. Es war sehr eng. Ich bin sehr glücklich, denn es ist mein erster Sieg in Mugello."

Der Italiener ist damit wieder voll in der Spur. Nachdem er die Rennen in Argentinien und Spanien gewonnen hatte, war er beim vergangenen Grand Prix in Frankreich gestürzt. Rins war nach dem Rennen mit seinem dritten Platz nicht so zufrieden, denn die Zeitmonitore hatten ihn zunächst als Zweitplatzierten gewertet, das Ergebnis wurde allerdings nachträglich noch korrigiert.

Efren Vazquez, Romano Fenati, Alex Rins

Von links nach rechts: Isaac Vinales, Sieger Romano Fenati und Alex Rins Zoom

Der Spanier berichtet: "Ich wusste, dass ich das Rennen wohl nicht gewinnen würde, wenn ich als Erster aus der letzten Kurve kommen würde. Romano ist sehr intelligent. Er hat früh gebremst, dadurch konnte ich nichts machen. Ich bin etwas enttäuscht, denn im Ziel dachte ich, dass ich vielleicht Zweiter geworden wäre, aber ich war nur Dritter."

Vor allem an der Spitze bot der Grand Prix während der gesamten 20 Runden die typische Action eines Moto3-Rennens. Immer wieder wechselte die Führung, neben den Top-Favoriten schoben sich zwischenzeitlich auch Piloten wie John McPhee (Honda) oder Enea Bastianini (KTM) an die Spitze. Am Ende sahen allerdings beide Piloten nicht die Zielflagge, McPhee stürzte in Runde sechs, Bastianini war in der letzten Runde in einen großen Unfall verwickelt.

Viele Ausfälle an der Spitze

An dieser Kollision im Spitzenfeld waren auch WM-Spitzenreiter Jack Miller (KTM) und Alex Marquez (Honda) beteiligt. Miller versuchte dem vor ihm fahrenden Miguel Oliveira (Mahindra) auszuweichen und räumte dabei Marquez ab. Pechvogel Bastianini fuhr anschließend auf die vor ihm liegende Maschine von Miller auf und stürzte ebenfalls. Möglicherweise verletzte sich Miller bei dem Sturz sogar, unmittelbar danach sah man ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht.

Durch die vielen Ausfälle freuten sich einige Piloten über einen unerwarteten Punktgewinn. Oliveira sicherte sich Rang vier, Platz fünf ging an Niklas Ajo (Husqvarna), der sich über das beste Ergebnis seiner Karriere freuen durfte. Auch Philipp Öttl (Kalex-KTM) gehörte zu den großen Nutznießern. Nachdem der Deutsche bereits aus den vergangenen beiden Rennen jeweils einen Punkt mitgenommen hatte, schnappte er sich als 13. dieses Mal gleich drei wertvolle Zähler.

Jack Miller

WM-Spitzenreiter Jack Miller nahm nach einem Sturz erstmals keine Punkte mit Zoom

Auch Juanfran Guevara (Kalex-KTM) durfte sich als Achter über satte acht Punkte und das beste Saisonergebnis freuen. Matteo Ferrari (Mahindra) holte als 14. seine ersten beiden Saisonpunkte überhaupt. Ebenfalls sein bestes Saisonergebnis feierte Alessandro Tonucci (Mahinda) als Siebter. Luca Grünwald (Kalex-KTM) verpasste die Punkteränge als 16. nur um 0,011 Sekunden, der letzte Zähler ging an Danny Kent (Husqvarna).

Efren Vazquez schien nach einem völlig verkorksten Wochenende ebenfalls leer auszugehen. Im Qualifying war der Honda-Pilot bereits nicht über Rang zehn hinausgekommen, im Rennen legte er dann auch noch einen Frühstart hin und fiel nach der anschließenden Durchfahrtsstrafe bis auf den letzten Platz zurück.

Am Ende konnte er als Zwölfter aber immerhin noch vier Punkte mitnehmen. In der Weltmeisterschaft ist Vazquez (76 Punkte) damit allerdings trotzdem auf Rang vier zurückgefallen, neuer Dritter als Rins (87). Großer Gewinner ist Fenati (99), der die Lücke zu Miller (104), der wegen seines Sturzes leer ausging, bis auf fünf Punkte schließen konnte. Das nächste Rennen findet am 15. Juni in Barcelona statt.