Cortese lässt sein Heimpublikum jubeln

Trotz widriger Bedingungen herrscht am Sachsenring eine Bombenstimmung: Sandro Cortese fährt vor heimischem Publikum auf die Pole-Position

(Motorsport-Total.com/Sport1) - Nachdem die Moto3-Piloten am Sachsenring im Gegensatz zu den Fahrern der anderen Klassen bisher stets auf trockener Piste fahren konnten, änderte sich das pünktlich zum Qualifying. In der Mittagspause setzte starker Regen ein. Die Strecke war die gesamten 40 Minuten sehr nass. Maverick Vinales kam überhaupt nicht zurecht und startet von Platz 24 ins Rennen. WM-Konkurrent Sandro Cortese machte es deutlich besser. Am Ende tastete er sich immer weiter an die Spitze heran und fuhr in seinem letzten Umlauf die Bestzeit.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Sandro Cortese setzte im Qualifying am Sachsenring ein Ausrufezeichen

Cortese war knapp eineinhalb Sekunden schneller als Teamkollege Danny Kent, der das Feld im Qualifying lange anführte. "Wir sind zum ersten Mal an diesem Wochenende im Regen gefahren und sind deshalb mit viel Ungewissheit ins Qualifying gegangen", berichtet Cortese. "Mitte des Trainings haben wir eine weichere Feder eingebaut, weil das Motorrad zu hart war. Ich bin in den letzten drei Runden war das Risiko sehr hoch."

"Es war noch nasser als zu Beginn des Qualifyings. Ich bin das Risiko eingegangen und habe verdient die Pole-Position geholt. Das war mal ein Ausrufezeichen. Ich habe mich zurückgemeldet", erklärt er selbstbewusst. "Es ist eine Erleichterung, weil wir dieses Wochenende zu kämpfen hatten. Nun müssen wir schauen, dass es morgen im Trockenen auch klappt."

Bereits im ersten Stint erlebte Cortese eine Schrecksekunde. Während die Konkurrenten versuchten, auf der nassen Strecke zeitig eine schnelle Zeit zu fahren, rollte der KTM-Pilot aus. "Die Maschine ist ausgegangen. Wir wissen noch nicht genau, woran das lag. Das passiert ab und an", schildert er. Für das Rennen hofft Cortese trotz der überzeugenden Form im Nassen nicht zwangsläufig auf Regen: "Mir sind die Bedingungen egal. Ob es regnet oder trocken ist - ich fühle mich wohl, auch wenn es im Trockenen nicht ganz so gut lief."


Fotos: Moto3 auf dem Sachsenring


Genugtuung empfindet Cortese sicher mit einem Blick auf den unteren Teil der Zeitenliste. WM-Konkurrent Vinales wird es von Startplatz 24 aus schwierig haben. "Die Geduld zahlt sich am Ende aus. Wir müssen abwarten und wenn die Chance kommt, zuschlagen", fordert Cortese, der am Sachsenring sehr souverän wirkt: "Die Pole-Positions, Podestplätze und Siege geben einem natürlich Selbstvertrauen."

In der KTM-Box war man nach der souveränen Pole-Position von Cortese sichtlich erleichtert. Pit Beirer freut sich: "Wir sind selbst überrascht. Sandro hat eine Runde herausgezaubert, die eine richtige Ansage ist. Man hat schon gespürt, dass es etwas knistert. Die Leute beeinflussen die Sache schon ein bisschen."

"Der Junge ist einfach cool. Am Ende drückt er die Zeit raus und sich in die perfekte Position für morgen gebracht", jubelt Beirer. "Die Taktik ist jetzt eigentlich klar: Start und weg. Wir dürfen nicht so lange warten, dass Maverick nicht aufholen kann."