Cortese erobert im Regen überlegen die Pole

Pole-Position beim Heimspiel: Sandro Cortese erobert im strömendem Regen den besten Startplatz auf dem Sachsenring und nimmt der Konkurrenz 1,4 Sekunden ab

(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying der Moto3 fand bei nassen Bedingungen statt. Über den Mittag fing es stark zu regnen an und der Sachsenring stand unter Wasser. Die bisherigen Trainings der Moto3 fanden weitestgehend im Trockenen statt, weshalb sich die Fahrer erst auf die rutschigen Verhältnisse einstellen mussten. Der Regen wirbelte das Feld ordentlich durcheinander und einige Favoriten waren weit hinten zu finden. Es bot sich die Chance für Außenseiter. In den letzten Minuten konnten im ersten Sektor schnelle Zeiten gefahren werden, doch im Schlussteil der Strecke stand extrem viel Wasser und die Gefahr von Aquaplaning war groß.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Sandro Cortese eroberte mit einer Traumrunde die Pole-Positon

Für Cortese war es ein turbulentes Qualifying mit gutem Ausgang. Als er aus der Box fuhr, ging die KTM am Ende der Boxengasse aus und der Deutsche musste das Motorrad zurück zu den Mechanikern schieben. Nach einigen Besichtigungsrunden wurde schließlich noch das Federbein gewechselt und Cortese ging für einen Longrun auf die Strecke. Lange war er auf Platz 17 und drang schließlich auf Rang neun nach vor. Dann knallte der 22-Jährige eine Traumrunde hin und sicherte sich in 1:42.989 Sekunden die Pole-Position.

Cortese nahm seinem Teamkollegen Danny Kent 1,485 Sekunden ab. Es ist seine vierte Pole-Position in dieser Saison. Dieses Ergebnis kann auch für die WM wichtig sein, denn Maverick Vinales (FTR-Honda) kam im Nassen überhaupt nicht zurecht und landete nur auf Startplatz 24. Der Spanier war um 3,6 Sekunden langsamer als Cortese. Für KTM war es ein perfektes Qualifying, denn man belegte die ersten beiden Plätze. Eine Überraschung lieferte Adrian Martin (FTR-Honda) als Dritter ab.


Fotos: Moto3 auf dem Sachsenring


Der Spanier fällt oft durch Stürze auf, doch diesmal konnte er die Rutscher abfangen und sich einen Startplatz in der ersten Reihe sichern. Aus der zweiten Reihe werden der amtierende IDM-125-Meister Jack Miller (Honda), Jakub Kornfeil (FTR-Honda) und Brad Binder (Kalex-KTM) angreifen. Das Racing-Team-Germany durfte sich über den siebten Platz von Louis Rossi (FTR-Honda) freuen.

Folger in Reihe drei

Eine Talentprobe lieferte Jonas Folger ab. Im Regen konnte der Youngster die technischen Nachteile seiner Ioda kompensieren und eroberte Rang acht in der dritten Reihe. Nach der bislang schwierigen Saison konnte sich Folger vor heimischer Kulisse in Szene setzen. Die dritte Reihe komplettierte Luis Salom mit der Kalex-KTM. Auch die weiteren Deutschen im Feld konnten die schwierigen Bedingungen nutzen.

MZ-Pilot Toni Finsterbusch qualifizierte sich als 15. Wildcard-Starter Luca Grünwald (Honda) reihte sich direkt dahinter ein. In der Schlussphase stürzte der reguläre IDM-Pilot allerdings in Kurve acht. Diese Stelle bereitete mehreren Fahrern Probleme. So pflügten unter anderem Rossi, Miller, Hector Faubel (Kalex-KTM) und Simone Grotzkyj (Suter-Honda) dort durch das Kiesbett. Mit Ausnahme von Grünwald blieben die Fahrer aber sitzen.

Mahindra-Pilot Marcel Schrötter konnte kein Kapital aus dem Regen ziehen und belegte Platz 30. Damit war er langsamer als Wildcard-Starter Kevin Hanus (Honda), der ebenfalls einmal durch das Kiesbett rodelte und schließlich 28. wurde. Neben Vinales war auch Romano Fenati (FTR-Honda) im Regen eine Enttäuschung. Der Sensationsmann des Saisonauftakts wurde 35. und Letzter. Der 16-jährige Italiener war außerhalb der 107-Prozent, aber im Training war er schnell genug und darf am Sonntag starten.