Cortese: "Das kann mal passieren"

Sandro Cortese lässt sich durch den technischen Defekt im zweiten Freien Training nicht aus der Ruhe bringen - Der Moto3-Spitzenreiter bedauert den Rücktritt Stoners

(Motorsport-Total.com/Sport1) - Nachdem Moto3-WM-Spitzenreiter Sandro Cortese im ersten Freien Training zum Grand Prix von Frankreich in Le Mans die drittschnellste Runde hinter Maverick Vinales und Miguel Oliveira gefahren war, endete die zweite Session am Freitag für den KTM-Piloten mit einer Enttäuschung: Gut eine Viertelstunde vor Ablauf der Zeit rollte Cortese mit technischem Defekt aus und landete so unterm Strich nur auf Rang zwölf.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Cortese ist trotz Defekt für den weiteren Verlauf des Wochenendes zuversichtlich

"Es müsste etwas Elektronisches sein, entweder Batterie oder Einspritzung", vermutet Cortese den Grund für sein Ausrollen. "Das ist nichts Schlimmes und kann mal passieren", so der WM-Spitzenreiter, der davon ausgeht, im Qualifying am Samstag wieder um die Spitzenpositionen mitfahren zu können.

Die Tatsache, dass Hauptkonkurrent Vinales nach seiner Bestzeit ersten Freien Training auch in der zweiten Session der Schnellste war, beunruhigt Cortese kam: "Wenn er so schnell fährt und ich ein bisschen hinterher hänge, das kann jedem mal passieren. Auch wenn ich jetzt zehn Runden verloren habe, kann ich das fahrerisch wieder wettmachen", ist der KTM-Pilot überzeugt.

Keine Gedanken an die Weltmeisterschaft

Auch mit Regen, der für das Qualifying am Samstag anhand der aktuellen Wettervorhersage nicht auszuschließen ist, könnte Cortese gut leben. "Ich denke, wir sind überall gut dabei", sagt der Deutsche, der die WM-Wertung gegenwärtig mit zwei Punkten Vorsprung auf Vinales anführt und an diesem Wochenende seinen zweiten Saisonsieg nach Estoril anpeilt.


Fotos: Moto3 in Le Mans


An die Weltmeisterschaft denkt der KTM-Pilot derzeit aber noch nicht, wie er gegenüber 'RedBull.com' versichert: "Ich bin entspannter und zuversichtlicher, wenn ich nicht darüber nachdenke. Ich weiß, dass mein Motorrad und mein Team stark sind und auch ich selbst bin in guter Form. Zu wissen, dass ich jederzeit eine schnelle Runde hinlegen kann, hilft enorm." Ein Saisonstart wie in diesem Jahr mache ihn selbst "insgesamt ruhiger", wie Cortese betont.

Auf dem Weg zum möglichen Moto3-Titel kommt es dem 22-Jährigen vor allem auf Konstanz an. "Es hilft dir nicht, wenn du zehn Rennen gewinnst, gleichzeitig aber bei dreien nicht ins Ziel kommst, weil du es übertreibst", sagt er und verweist auf die Konstanz der beiden letztjährigen Titelträger Nicolas Terol in der 125er-Klasse und Stefan Bradl in der Moto2-Klasse.

Stoners Rücktritt für Cortese "extrem schade"

Während sich Cortese voll und ganz auf seine eigene Saison konzentriert und auch von einem möglichen Aufstieg in die Moto2 derzeit nichts wissen will, so beschäftigt ihn an diesem Wochenende wie so viele im Fahrerlager natürlich der am Donnerstag angekündigte Rücktritt von MotoGP-Weltmeister Casey Stoner zum Ende des Jahres.

"Es ist extrem schade, einen der besten MotoGP-Fahrer, die es je gegeben hat, so schnell zu verlieren. Dass er jetzt schon ans Karriereende denkt und aufhören wird, finde ich extrem schade, denn er hat dem Sport extrem viel gegeben", sagt Cortese. Gleichzeitig müsse man die Entscheidung des Australiers respektieren. "Wenn er die Liebe zum Sport verloren hat und seine Familie in den Vordergrund stellen will, ist das auch okay", findet der KTM-Pilot, der Stoner wie so viele im Fahrerlager "auf jeden Fall vermissen" wird, wie er sagt.