Tom Lüthi mit Abstand bester Schweizer beim Saisonauftakt

Nach dem Wechsel von Suter zu Kalex sichert sich Tom Lüthi bereits im ersten Rennen einen Podestplatz - Dominique Aegerter erkämpft sich einen Punkt

(Motorsport-Total.com) - Derendinger-Pilot Tom Lüthi war beim Saisonauftakt in Katar mit Abstand bester Schweizer. Der Kalex-Pilot fuhr etwa zwölf Sekunden nach Sieger Jonas Folger ins Ziel und setzte sich knapp gegen Rookie Alex Rins (Kalex) durch. Mit Platz drei war Lüthi sehr zufrieden. "Dieser Podestplatz kam sicher unerwartet. Aber umso mehr ist er willkommen", bemerkt der langjährige Suter-Pilot.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Jubel bei Tom Lüthi: Bereits beim ersten Rennen mit Kalex auf dem Podium! Zoom

"Ich lerne die Kalex immer besser kennen, auch im Rennen habe ich wieder viel gelernt", berichtet Lüthi. "Leider war der Rennbeginn nicht gerade optimal. Der Start an sich war gar nicht so schlecht, aber in der ersten Kurve war ich außen schlecht platziert und kam auf den verschmutzten Streckenabschnitt. Ich wollte sofort reagieren und habe trotz mangelndem Vertrauen in die Frontpartie einige Gegner überholt. Ich konnte auch nicht so spät bremsen wie gewünscht."

"Aus diesen Gründen habe ich vor allem hinter Kallio viel Zeit verloren, aber auch hinter Morbidelli und Cortese. Dieses Mal war das Glück auf unserer Seite, ich habe von den Sorgen anderer Fahrer profitieren können. Dennoch haben wir in Katar nicht nur ein gutes Resultat, sondern auch grundsätzliche Fortschritte erzielt", erklärt Lüthi, der den Sturz im Warmup gut wegsteckte.

"Der Sturz im Warmup passierte, weil ich am Limit fuhr, um das Bike im Renntrimm besser zu verstehen. Zum Glück blieb ich unverletzt und meine Crew konnten beweisen, zu was sie fähig ist und hat mir ein Topmotorrad hingestellt. Dafür bin ich sehr dankbar. Überhaupt haben wir erst malim Ernstkampf miteinander gearbeitet, und wir lernen uns jeden Tag ein bisschen besser kennen und verstehen. Ich bin überzeugt, dass wir noch zu großen Taten fähig sind", so Lüthi.

Aegerter mit Rückstand

Landsmann Dominique Aegerter konnte sich beim Saisonauftakt in Katar nicht so gut in Szene setzen. Der Schweizer rettete als 15. einen WM-Punkt. "Ich habe einen Punkt mehr auf dem Konto als zwei der meistgenannten WM-Titelfavoriten und zudem einen Punkt mehr als an gleicher Stelle vor einem Jahr", scherzt Aegerter. "Natürlich, wenn wir das Ganze etwas ernsthafter betrachten, steht jetzt vor allem viel Arbeit vor uns."

"Im Warmup haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, ich konnte mich im Vergleich zu meinen eigenen Zeiten in der Qualifikation um sechs Zehntelsekunden steigern. Dennoch haben andere Änderungen für das Rennen wenig gebracht. Ich bewege mich noch nicht auf dem gewünschten Niveau, und vor allem fehlt mir das Vertrauen, um das Motorrad richtig frei laufen zu lassen", erklärt Aegerter.

Dominique Aegerter

Dominique Aegerter schnappte Marcel Schrötter den letzten Punkt weg Zoom

Der Wechsel von der Suter zur Kalex fiel Aegerter deutlich schwerer als Landsmann Lüthi. "Immerhin habe ich den vergangenen Tagen konstante Fortschritte gespürt. Das Team gibt sich enorm Mühe, mir zu helfen. Und wir haben ja alle gesehen, was Tom mit demselben Material zustande gebracht hat. Er ist sogar aufs Podest geklettert. Ich hoffe, dass bald ich an der Reihe sein werde", bemerkt Aegerter.

Krummenacher ohne Chance auf Punkte

Zwei Positionen hinter Aegerter fuhr Randy Krummenacher mit seiner Kalex ins Ziel. "Es gibt nicht viel zu erzählen über dieses Rennen. Fakt ist, dass ich nicht in der Verfassung war, um in die Punkteränge zu fahren", gesteht der routinierte Moto2-Pilot. "Ich konnte zwar der Gruppe vor mir lange Zeit folgen, aber in der Schlussphase war ich nicht mehr in der Lage, das konstante Tempo wie zuvor zu fahren. Es fehlten gerade mal ein, zwei Zehntelsekunden auf die Rundenzeiten der anderen Fahrer, aber es wollte nicht gelingen, diese zu finden, obwohl ich die Jungs vor mir genau studiert habe."

"Außerdem tat ich mir schwer, ein gutes Gefühl für die Bedingungen während des Rennens zu finden. Die Verhältnisse waren heute um die Spur anders als gestern zum Zeitpunkt des Qualifying, in dem mir für die meiste Zeit der Session vieles einfacher von der Hand ging und wo wir uns auch steigern konnten", berichtet Krummenacher. "Der positive Aspekt des Wochenendes ist allerdings, dass es allemal ein gutes Training für mich war und zudem wir vieles gelernt haben."

Randy Krummenacher

Randy Krummenacher ärgert sich, dass er nicht in den Top 15 landete Zoom

"Trotzdem ist es ärgerlich, dass ich im ersten Rennen ohne Punkte geblieben bin. Wir müssen uns daher weiter hart anstrengen und unermüdlich weiterarbeiten. Doch zunächst müssen die Daten ausgewertet werden, um das heutige Rennen zu verstehen", erklärt Krummenacher. "In zwei Wochen in Texas müssen wir dann besser aufgestellt sein und eine stärkere Leistung abliefern."

Mulhauser erfüllt Minimalziel

Robin Mulhauser brachte seine Kalex auf Position 20 ins Ziel. Der Rückstand war mit knapp 50 Sekunden groß. "Mein persönliches Ziel ist es, alle Rennen zwischen dem zehnten und zwanzigsten Rang und natürlich möglichst oft in den Punkterängen zu beenden, und dieses Ziel habe ich heute knapp erreicht", bilanziert Mulhauser. "Aber ich weiß, dass vor mir einiges Geschirr zu Bruch gegangen ist. Trotzdem bin ich mit meinem Rennen zufrieden."

"Ich bin regelmäßig eine ganze Sekunde schneller gefahren als im Training. Der Poker meines Cheftechnikers Didier Langouet - eine wesentlich härtere Abstimmung des Hecks - hat sich bezahlt gemacht. Meine im Winter operierte Schulter hat den Rennstress gut überstanden, und angesichts der technischen Probleme im Donnerstagstraining haben wir uns meiner Meinung nicht schlecht aus der Affäre gezogen", so Mulhauser. Rookie Jesko Raffin beendete den Auftakt-Grand-Prix auf Position 22.