• 27.10.2013 10:50

Lüthi erkämpft sechsten Podestplatz der Saison

Tom Lüthi zeigt im Rennen der Moto2 in Motegi eine starke Leistung und fährt als Dritter zum sechsten Mal in dieser Saison auf das Podium

(Motorsport-Total.com) - Tom Lüthi erkämpfte beim Grand Prix von Japan in der Moto2 den dritten Platz und feierte bereits den sechsten Podestplatz der Saison. Der 27-Jährige stand nach den verregneten Trainingstagen und der schwierigen Qualifikation bei halbnasser Piste als Zwölfter in der vierten Startreihe, katapultierte sich mit einem Blitzstart aber sofort in die Führungsgruppe. Bevor er seine günstige Position nutzen konnte, wurde der Lauf allerdings abgebrochen.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Tom Lüthi durfte auch in Japan die Korken knallen lassen Zoom

Der Spanier Tito Rabat war gestürzt, Pol Espargaros einzig verbliebener WM-Rivale Scott Redding konnte nicht mehr ausweichen und kollidierte mit Rabats Maschine, womit das Rennen für den Briten mitsamt seinen letzten Titelhoffnungen vorbei war. Nach diesem Zwischenfall wurde der Moto2-Lauf wie bereits bei den vorangegangenen Grand Prix in Australien und Malaysia gekürzt und als 15-Runden-Sprint neu gestartet. Lüthi hatte die Nerven bewahrt und sich nicht aus der Konzentration bringen lassen, fuhr abermals sofort wieder in der Spitzengruppe mit und kam als Fünfter aus der ersten Runde zurück.

In Runde zwei kämpfte er sich an dem Belgier Xavier Simeon vorbei auf Platz vier, in Runde drei überrumpelte er den Franzosen Johann Zarco und holte sich den dritten Platz. Für den Rest des Rennens verfolgte Lüthi den auf Platz zwei fahrenden Mika Kallio, konnte die Lücke am Ende aber nicht mehr schließen und fuhr zwei Sekunden hinter dem Finnen mit einem Wheelie als Dritter durchs Ziel. Pol Espargaro feierte seinen WM-Titel indessen standesgemäß mit einem Sieg.

Blitzstarts Lüthis Erfolgsrezept

"Nach dem freien Training heute morgen hätte ich nicht gedacht, dass ich aufs Podest fahren würde, denn wir hatten Abstimmungsprobleme, das Motorrad hielt die Linie nicht richtig und ich hatte hinten zu wenig Grip", sagt Lüthi. "Doch das Team und Cheftechniker Alfred Willeke haben einmal mehr einen sehr guten Job gemacht und noch rechtzeitig die richtige Richtung gefunden. Das hat es mir dann ermöglicht, schneller zu fahren. Gesundheitlich war ich nicht ganz auf der Höhe, ich bin wirklich angeschlagen, erkältet, deshalb bin ich froh, dass das Rennen vorbei ist. Deshalb war es diesmal für mich auch nicht schlecht, dass die Renndistanz nicht ganz so lang war."

"Der erste Start klappte bereits sehr gut, ich war sofort dabei. Dann kam der Abbruch und ich dachte mir: Hoffentlich kriege ich das noch einmal so gut hin. Doch ich habe es auch beim zweiten Mal geschafft und konnte früh überholen. Das hat mir dann das Podium beschert. Zum Kallio konnte ich zwischendurch deutlich aufschließen, doch wie er mir erzählt hat, hatte er zwei, drei Fehler drin, deshalb bin ich so rangekommen. Ich dachte, das ist die Chance auf Platz zwei, aber er konnte dann wieder nachlegen, und ich war nie in Schlagdistanz. Doch ich bin auch über diesen dritten Platz sehr glücklich. Nach meinem Unfall und meiner langwierigen Armverletzung hätte ich nie gedacht, dass wir die Konstanz so schnell wiederfinden. Das ist sehr schön."

"Gratulation an Pol Espargaro zum Gewinn des WM-Titels, er hat eine Top-Leistung abgeliefert und war der Beste dieses Jahr. Doch auch Scott Redding verdient Respekt, vor allem, dass er nach dem Handgelenkbruch in Australien nicht aufgegeben hat, sondern hier angetreten ist. Was mich betrifft, möchte ich die Saison mit einem guten Ergebnis in Valencia abrunden, doch vor allem freue ich mich jetzt, nach Hause fliegen zu können, um wieder gesund zu werden, mich vorzubereiten und beim Finale dann wieder voll angreifen zu können", so Lüthi.

Volle Attacke beim Saisonfinale

"Tom hat nach der schwierigen Qualifikation das Beste aus der Situation gemacht und die extrem kurze Vorbereitungszeit bei trockenen Bedingungen optimal genutzt", lobt Teambesitzer Daniel Epp. "Wie schon bei den letzten beiden, ebenfalls gekürzten Rennen hat er von Anfang an konsequent angegriffen und sich durchsetzen können. Drei Podestplätze hintereinander und der insgesamt sechste in diesem Jahr sind eine Bilanz, auf die wir sehr stolz sein können, ebenso wie auf den sechsten Platz in der Fahrerwertung, den Tom heute übernommen hat."

"Beim Finale liegt sogar Gesamtrang fünf in Reichweite. Die jüngste Erfolgsserie zeigt, was ohne Toms Verletzungspech zu Saisonbeginn möglich gewesen wäre. Jetzt wollen wir den Schwung nicht nur ins Saisonfinale nach Valencia, sondern auch in die Vorbereitung aufs nächste Jahr mitnehmen, mit dem Ziel, in der nächsten Saison ganz vorne um den Titel mitzukämpfen", so Epp.