Sieg in Motegi: Espargaro ist Moto2-Weltmeister

Pol Espargaro gewinnt das Moto2-Rennen in Motegi und ist neuer Weltmeister - Scott Redding und Esteve Rabat nach Startunfall beim Neustart nicht dabei

(Motorsport-Total.com) - Pol Espargaro ist mit einem Sieg beim Großen Preis von Japan in Motegi neuer Moto2-Weltmeister. Der Grand Prix musste nach einem schweren Unfall, in den Esteve "Tito" Rabat und Scott Redding verwickelt waren, abgebrochen werden. Beide kamen glimpflich davon, doch am Neustart konnten sie nicht teilnehmen. Dadurch war der Weg frei für Espargaro: Der Kalex-Pilot fuhr souverän und feierte seinen sechsten Saisonsieg.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Der Spanier Pol Espargaro wurde in Motegi zum ersten Mal Weltmeister Zoom

"Es war eine sehr schwierige Weltmeisterschaft, denn wir hatten viele Probleme. Wenn man aber gute Leute um sich herum hat, dann kann man alles schaffen", richtet der neue Champion seinen Dank an das Pons-Team. Mika Kallio (Kalex) und Tom Lüthi (Suter) kletterten als Zweiter und Dritter auf dem Podest. Die beide Deutschen Marcel Schrötter (Kalex) und Sandro Cortese (Kalex) sammelten WM-Punkte. Der Schweizer Dominique Aegerter (Suter) wurde nach einer Aufholjagd Achter. Die WM-Entscheidung fiel in Japan schon nach wenigen Metern bei einem heftigen Crash.

Beim ersten Start zum Rennen nutzte Kallio seine Pole-Position perfekt und übernahm die Spitze. Am Ausgang der ersten Kurve kam es im Mittelfeld zu einem schweren Unfall. Das Rennen wurde sofort abgebrochen. Verwickelt darin waren Rabat und Redding. Rabat stürzte und das komplette Feld kam dahinter angeschossen. Redding konnte dem gestrandeten Motorrad nicht ausweichen und erwischte zudem Rabat. Der Spanier konnte die Szene aber selbständig verlassen, während Redding vor Schmerzen verkrümmt auf der Strecke lag.

Hilfskräfte eilten herbei und brachten den Briten auf einer Trage in einen Krankenwagen. Auch Avintia-Pilot Alex Marinelarena war in den Sturz verwickelt und wurde am Streckenrand von Ärzten versorgt. Anschließend wurde auch er mit einem Krankenwagen ins Medical Center gebracht. Rabat kehrte mit einem Roller zurück an die Box. Laut ersten Nachrichten waren alle bei Bewusstsein, klagten aber über Schmerzen. Redding hatte sich sein Handgelenk nicht erneut verletzt. Später verfolgte er das Rennen auf Monitoren und war wohlauf.


Moto2 in Motegi

Obwohl Dominique Aegerter (Suter) dem Sturz von Rabat ausweichen konnte, stürzte er ebenfalls wenige Meter später. Er musste ebenfalls kurz ins Medical Center, während seine Mechaniker die Suter reparierten. Er durfte am Rennen teilnehmen, startete die Aufwärmrunde allerdings aus der Boxengasse und musste sich in der Startaufstellung ganz hinten aufstellen. Die WM war durch den Unfall in der ersten Kurve somit entschieden, denn Redding und Rabat nahmen nicht am Neustart teil. Das Rennen wurde von 23 auf 15 Runden verkürzt.

Scott Redding

Scott Redding verlor durch den Unfall alle Chancen auf den WM-Titel Zoom

Espargaro musste in den Top 7 ins Ziel kommen, um den Titel klarzustellen - es war eine Formsache. Auch beim zweiten Start setzte sich Kallio durch und übernahm die Führung. Dahinter reihten sich Johann Zarco (Suter), Espargaro und Xavier Simeon (Kalex) ein. Diesmal kamen alle gut durch die ersten Kurven. Am Ende der ersten Runde führte bereits Espargaro vor Kallio. In Runde zwei verabschiedete sich Simone Corsi (Speed Up) auf Platz drei liegend durch einen Sturz aus der Spitzengruppe.

Eine starke Aufholjagd zeigte Aegerter. Nach vier Runden hatte er bereits Cortese überholt und war schon Elfter. Der Deutsche sowie sein Landsmann Schrötter kämpften in einer größeren Gruppe um die letzten WM-Punkte. An der Spitze war alles klar: Espargaro kontrollierte die Führung, während Kallio Mühe hatte den Anschluss zu halten. Mit einigen Sekunden Rückstand folgte Lüthi als Dritter. Um Platz vier duellierten sich Zarco und Simeon. Zarco musste seine Suter allerdings mit technischem Defekt abstellen.

Thomas Lüthi

Tom Lüthi eroberte seinen sechsten Podestplatz der Saison Zoom

Espargaro verwaltete seinen Vorsprung bis ins Ziel und feierte einen souveränen Sieg. Vor dem Saisonfinale in Valencia beträgt sein Vorsprung auf Redding 41 Punkte. Damit ist der Spanier nicht mehr einholbar. Kallio kam 1,3 Sekunden hinter Espargaro als Zweiter ins Ziel. Lüthi kletterte als Dritter zum sechsten Mal in diesem Jahr auf das Podest. In den vergangenen sieben Rennen stand der Schweizer fünfmal auf dem Podium.

Die Spitzengruppe hatte sich im Laufe der 15 Runden auseinandergezogen. Simeon kam schließlich als Vierter ins Ziel, gefolgt von Julian Simon (Suter), Nicolas Terol (Suter) und Alex de Angelis (Speed Up). Aegerters Aufholjagd wurde mit Platz acht belohnt. Damit setzte der Schweizer seine Punkteserie fort. Zum 32. Mal in Folge fuhr er nun in die Punkteränge. Lokalmatador Takaaki Nakagami (Kalex) und Mattia Pasini (Speed Up) komplettierten die Top 10.

Um Platz elf kämpfte eine fünfköpfige Gruppe. Anthony West (Speed Up) nutzte seine Routine und setzte sich durch. In seinem Windschatten fuhren Schrötter, Axel Pons (Kalex), Gino Rea (Speed Up) und Cortese über die Linie. Schrötter sammelte als Zwölfter vier WM-Punkte und Cortese nahm als 15. den letzten Zähler mit. Im verkürzten Rennen schieden zahlreiche Fahrer durch Sturz aus. Darunter waren auch Doni Tata Pradita, Ricard Cardus, Azlan Shah, Jordi Torres und Rafid Topan Sucipto. Das WM-Finale findet in zwei Wochen in Valencia statt.

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