• 20.09.2010 09:27

  • von Maximilian Kroiss

Thien: 2011 mit zwei Moto2-Piloten

Im Interwetten-Moto2-Team stehen die Chancen gut, dass um Tom Lüthi herum fast alles gleich bleiben wird - Nur hinter dem Chassis-Hersteller steht ein Fragezeichen

(Motorsport-Total.com) - Interwetten-Moto2-Teamchef Terrell Thien blickt sehr gelassen der Zukunft entgegen. In den ersten zwei Saisondrittel hat sich seine Mannschaft bestens aufeinander eingestellt und mit Tom Lüthi, der momentan auf Rang vier in der Gesamtwertung liegt, passt auch soweit der sportliche Erfolg. Für Thien gibt es daher keinen Grund an irgendwelche Veränderungen zu denken. Einzige Ausnahme dabei ist die Frage, mit welchem Fahrwerk man 2011 die Weltmeisterschaft bestreiten wird.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Noch ist unklar, ob Tom Lüthi auch 2011 auf einer Moriwaki sitzen wird

"Die Chancen stehen überaus gut, dass wir mit Tom weitermachen werden", erläutert Thien. "Das Paket um ihn herum ist geschnürt. Die Geldgeber werden die gleichen sein und auch unser Hauptsponsor bleibt unverändert. So gesehen gehe ich davon aus, dass wir uns auch bald mit Tom einigen werden. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nur sagen, dass ich mit allem sehr happy bin. Wir haben eine solide Basis aufgebaut und es gibt innerhalb des Teams absolut keine Probleme."#w1#

"Das Umfeld von Tom passt perfekt, die Stimmung ist sehr familiär", so der erfahrene Teammanager weiter. "Das betont auch er selbst immer wieder. Daher gibt es für mich keinen Grund diesbezüglich irgendetwas zu verändern. Jedoch überlegen wir uns die Wahl des Fahrwerksherstellers sehr gründlich. Vom technischen Standpunkt sind wir ja mit Moriwaki sehr zufrieden, jedoch wären mehr Daten ihrerseits herzlich willkommen. Letztendlich wird die Entscheidung aber aufgrund finanzieller Gesichtspunkte getroffen. Es muss sich alles zusammen viel mehr rechnen."

Thien plant 2011 mit einem Zwei-Mann-Team in der Moto2. "Es ist unser Bestreben, dass wir nächstes Jahr mit zwei Fahrern antreten wollen. Dahingehend gibt es bereits Verhandlungen an mehreren Fronten. Und in jedes einzelne Gespräch gehe ich mit der Klarstellung, dass der Fahrer die Kosten bis zu zwei Drittel durch eigene Sponsoren aufbringen muss. Das größere Problem wird jedoch sein, dass wir überhaupt einen zweiten Startplatz bekommen. Jedenfalls gab es schon mehrere Treffen mit dem Management von Kenan Sofuoglu. So wie auch an dem Wochenende in Aragón. Aber auch Sandro Cortese steht zur Diskussion. Bis spätestens 28. September müssen wir bei der IRTA einen Business-Plan abgeben. Dann werden wir weitersehen."

Der langjährige Rennsport-Insider ist auch der Meinung, dass sich 125er Rookie Marcel Schrötter eine zweite Chance verdient hat. "In den ersten zwölf Grand Prix hat Marcel bewiesen, dass sein Startplatz in der WM berechtigt ist", sagt Thien. "Er sollte in jedem Fall eine zweite Chance bekommen. Jedoch gestaltet sich die Finanzierung als äußerst schwierig. Es bestehen Möglichkeiten, dass wir nochmals von Honda unterstützt werden. Diesbezüglich müsste er aber mehr Begeisterung für seine Maschine zeigen. Manchmal ist es schlimm, wenn er sich an seinem Kumpel Jasper Iwema orientiert, der ihm auf der Geraden mit einer Aprilia RSW davonfährt."

"Obwohl Marcel schnelle Zeiten fährt und auch mit einem guten Gefühl in die Box kommt, ist er jedoch nach dem ersten Blick auf den Zeitenmonitor verunsichert", fügt Thien hinzu. "Er muss einfach viel mehr an sich selbst glauben. Das muss er noch lernen. Ich sehe in Marcel einen guten Rennfahrer, der meiner Meinung nach in zwei, drei Jahren, wenn er die körperliche Statur dazu hat, sicherlich ein guter Moto2-Pilot wäre."