• 21.02.2010 15:39

  • von Maximilian Kroiss

Simon: Es fehlt noch etwas das Gefühl für hinten

125er-Weltmeister Julian Simon zählte beim Moto2-Test in Barcelona zu den Schnellsten, obwohl es für ihn der erste Einsatz auf der RSV war

(Motorsport-Total.com) - Dem 22-jährigen Spanier Julian Simon gelang bei den vom Wetter beeinträchtigten Moto2-Tests in der vergangenen Woche am Circuit de Catalunya am letzten Tag noch eine Runde in 1:49.3 Minuten. Er setzte sich damit an die Spitze der Zeitenliste. In erster Linie war er aber glücklich darüber, nach der langen Winterpause wieder mit einer Rennmaschine fahren zu können.

Titel-Bild zur News: Julian Simon

125er-Weltmeister Julian Simon fühlt sich auf der Moto2-Maschine recht wohl

"Dieser Test ist für uns im Großen und Ganzen gut verlaufen", erzählt der Aspar-Pilot. "Leider hat das Wetter nicht unbedingt mitgespielt und so sind wir nur sehr wenig zum Fahren gekommen." Mit ein Grund dafür war auch ein Sturz Simons am Donnerstagmittag, der einige Zeit in Anspruch genommen hatte, um das Motorrad wieder fahrtauglich aufzubauen.#w1#

"Nach mehr oder weniger zwei Monaten ohne Motorradfahren bin ich aber froh, endlich die Testarbeit mit meiner RSV-Maschine aufnehmen zu können", fährt Simon fort. "Dieser Test war aber nicht ausreichend. Die Anzahl unserer Runden ist sehr gering. Und im Moment fehlt mir einfach noch das Gefühl für die Maschine." Bei guten Bedingungen am zweiten Tag des Tests begann man am Setting der mit einem Serienmotor der Honda CBR600 bestückten RSV zu arbeiten.

"Am Donnerstag haben wir uns mit verschiedenen Settings beschäftigt", so der Spanier. "Damit wollen wir beim nächsten Test in Valencia fortfahren und weiter verschiedene Einstellungen durchprobieren. Hier hat uns ein Problem hinten Sorgen gemacht. In der Beschleunigungsphase ist das Motorrad zu sehr ins Rutschen geraten. Hingegen bin ich mit dem Verhalten der Frontpartie sehr zufrieden. Vielleicht spielte das Wetter auch eine Rolle, denn es war sehr kalt. Jedenfalls passt die Abstimmung hinten noch nicht ganz."

"Es gefällt mir, in die Kurven hinein zu sliden!" Julian Simon

Angesprochen auf die Umstellung auf das Fahren mit Viertakt-Motoren bessert sich seine Stimmung schlagartig. "Viertakter bereiten unglaublich viel Spaß", frohlockt der 125er-Weltmeister. "Es ist etwas ganz anderes. Mir gefällt es, damit in die Kurven hineinzufahren, wenn man die Gänge runter schaltet und mit der Kupplung arbeitet. Im Verlauf der Kurve kommt dann auch die höhere Motorleistung zur Wirkung. Das kommt auch meinem Fahrstil viel mehr entgegen. Es gefällt mir, in die Kurven hinein zu sliden!"

Nach der kurzfristigen Einstellung des Moto2-Projektes bei Aprilia - Simons Aspar-Team wollte ursprünglich damit die Moto2-WM bestreiten - konnte sich Simon bei Testfahrten ein näheres Bild von Konkurrenzprodukten machen. "Meiner Meinung nach befinden sich alle Fahrwerke in etwa auf dem gleichen Level", meint er. "Ich denke, dass die Suter genauso gut ist wie die Kalex. Aber auch mein Bike gehört zu den guten Fabrikaten. In der Moto2 wird keiner der aktuellen Prototypen um so vieles besser sein als die anderen!"

Abschließend sieht Simon nach dem ersten ernstzunehmenden Test noch Handlungsbedarf für den Reifenausrüster Dunlop. "Für meine Begriffe wird es notwendig sein, den Hinterreifen noch weiter zu entwickeln", so Simon. "Bei Dunlop ist man aber sehr bemüht, uns bestmöglich zu unterstützen und man bringt auch immer wieder etwas Neues. Andererseits muss ich auch sagen, dass alle die gleichen Reifen bekommen werden, daher ist es für mich auch in Ordnung."