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Raffin meistert den Regen und wird 19.
Rookie Jesko Raffin lieferte bei der Regenschlacht in Sepang eine fehlerfreie Leistung ab und verpasste als 19. knapp seine ersten WM-Punkte
(Motorsport-Total.com) - Jesko Raffin hat seine Feuertaufe auf WM-Ebene bravourös bestanden. Bei seinem vierten Einsatz mit dem Grand-Prix-Team Switzerland, wo er als Nachwuchsfahrer des Teams den verletzten Randy Krummenacher ersetzte, fuhr der erst 16-jährige Zürcher auf dem Sepang Circuit bei sintflutartigem Regen ein fehlerfreies Rennen auf den beachtlichen 19. Rang zu Ende. Raffin erlebte bei den Grands Prix in Aragon, Motegi und an diesem Wochenende in Sepang seine Premiere in der hart umkämpften Moto2-Weltmeisterschaft.

© Grand Prix Team Switzerland
Jesko Raffin blieb im Regen auf seiner Kalex sitzen und kam ins Ziel Zoom
Der junge Sportschüler schaffte dabei für jedes Rennen die Qualifikation, was angesichts der hohen Leistungsdichte in der mittelschweren Grand-Prix-Kategorie für einen Neuling keine Selbstverständlichkeit ist. Wie schon vor einer Woche in Japan gelang dem Kalex-Pilot auch dieses Mal während dem Qualifying am Samstagnachmittag bei trockenen Verhältnissen eine eklatante Leistungssteigerung, mit der sich Raffin für den 30. Startplatz qualifizierte. Bis zum Start des Rennens kam es jedoch zu einem totalen Wetterumschwung mit heftigen Regenschauern, die auch der Grund für eine Verschiebung des Zeitplans waren.
Auf der rutschigen Fahrbahn des 5.548 Meter langen Sepang International-Circuit gelang Raffin ein guter Start und schon während der Auftaktrunden konnte er den Kontakt zu einer Gruppe vor ihm herstellen. Mit Fortdauer des Rennens und bei zusehends schwieriger werdenden Bedingungen konnte Raffin den Anschluss jedoch nicht halten, obwohl er überaus konkurrenzfähige Rundenzeiten fuhr und in weiterer Folge wiederum ein einsames Rennen zu Ende fahren musste.
Schließlich brach die Rennleistung in der 16. von insgesamt 19 Runden ab und als Wertung wurde der Stand nach 15 Umläufen herangezogen, wo Raffin auf Rang 19 liegend über die Ziellinie fuhr. Beim nächsten Grand Prix in einer Woche wird Randy Krummenacher ein Comeback nach seiner Fußverletzung feiern. "Ich bin mit meiner heutigen Leistung sehr zufrieden. Als 19. sind zwar nicht allzu viele Fahrer hinter mir ins Ziel gekommen, jedoch bei derartigen schwierigen Bedingungen muss man die Distanz erst einmal fehlerfrei überstehen", sagt Raffin.
"Aus diesem Grund freue ich mich über meine Platzierung ganz besonders. Als der Regen immer stärker wurde, habe ich viele Stürze gesehen. Dabei habe ich mir eingehämmert, so gut es geht aufzupassen, dass mir nicht das Gleiche passiert, aber trotzdem weiter fest am Kabel ziehen. Die Mischung daraus ist mir gut gelungen. Ich denke dieser 19. Rang unter den weltbesten Fahrern kann sich sehen lassen. Viel wichtiger aber ist, dass ich auch an diesem Wochenende viel für meine Zukunft gelernt habe."
"An dieser Stelle möchte ich nochmals ein riesengroßes Dankeschön an Marco richten, dass ich überhaupt bei diesen drei Grands Prix fahren durfte. Danke vielmals auch an das gesamte Team, das mich bei meinen ersten WM-Starts super unterstützt hat. Gleiches gilt natürlich auch meiner Schulleitung, dass ich überhaupt so lange für die zwei Überseerennen frei bekommen habe. Ich freue schon jetzt auf das Saisonfinale in der Spanischen Meisterschaft im November, bei dem ich gleich versuchen werde das Gelernte umzusetzen."
Teamchef Marco A. Rodrigo, der Raffin die Chance ermöglichte, ist zufrieden: "Jesko hat bei diesen Verhältnissen eine hammermäßige Leistung abgeliefert. Wie schon vor einer Woche war auch heute sein Start ausgezeichnet und vor allem hat er es geschafft, bei diesen rutschigen Bedingungen auf dem Motorrad sitzen zu blieben. In den Auftaktrunden hat er sich gleich an eine Gruppe angehängt, was auch wichtig war, aber leider konnte er mit zunehmendem Rennverlauf nicht mithalten."
"Nichtsdestotrotz fuhr er das Rennen mit starken Rundenzeiten zu Ende. Wir freuen uns riesig für ihn, dass er nach diesem Rennen den Lohn dafür bekommen hat, den er sich in den vergangenen zwei Rennen hart erarbeitet hat. Es war für uns eine Freude mit ihm zu arbeiten und ich hoffe es für ihn, dass er vieles von den drei Einsätzen für die Zukunft in der Spanischen Meisterschaft mitnehmen kann."
"Nach all seinen Leistungen in den vergangenen Wochen bin ich felsenfest davon überzeugt, dass dies nicht seine letzte Vorstellung im Grand-Prix-Rennsport war. Jetzt freuen wir uns aber alle schon darauf, dass beim nächsten Rennen in Australien Randy wieder dabei sein wird und endlich auf seiner Kalex wieder Gas geben kann. Sein verletzter Fuß ist wieder voll belastbar, daher können wir die Nummer 20 wieder gegen die Vier auf der Verkleidung tauschen."

