Rabat meldet sich in Mugello mit Sieg zurück, Aegerter Dritter

Moto2-Champion Tito Rabat feiert in Mugello seinen ersten Saisonsieg - Dominique Aegerter erstmals mit der Kalex auf dem Podest - Jonas Folger gestürzt

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Tito Rabat (Kalex) ist in Italien zurück auf die Siegerstraße gekehrt. Der Spanier gewann den Grand Prix von Italien in Mugello und feierte seinen ersten Triumph seit Misano im vergangenen Herbst. In der Schlussphase musste sich Rabat gegen Johann Zarco (Kalex) verteidigen, der immer näher kam. Der Franzose konnte aber keinen Angriff setzen und kam als Zweiter ins Ziel. Mit diesem Sieg machte Rabat in der WM fünf Punkte auf Zarco gut, der nun mit 31 Zählern Vorsprung führt.

Titel-Bild zur News: Esteve Rabat

Weltmeister Tito Rabat feierte in Mugello seinen ersten Saisonsieg Zoom

Das Rennen war ein Wendepunkt für Dominique Aegerter. Der Schweizer hatte seit dem Wechsel von Suter zu Kalex Probleme, aber in Mugello platzte der Knoten. Von Startplatz zwei übernahm die Nummer 77 mit einem Raketenstart die Führung. In der zweiten Rennhälfte fuhr Aegerter auf dem dritten Platz, den er erfolgreich gegen Sam Lowes (Speed Up) verteidigen konnte.

"Ich war ziemlich überrascht", sagt Aegerter über seinen Speed. "Ich führte zum ersten Mal in diesem Jahr ein Rennen an und wusste nicht wirklich, wie ich mich verhalten sollte. Aber ich freue mich, dass ich auf dem Podium gelandet bin. Es ist das erste Mal in dieser Saison. Es ist ein perfektes Ergebnis, vielen Dank an mein Team!"

Ein Tag zum Vergessen war es dagegen für Aegerters Landsmann und Teamkollegen Tom Lüthi. Der Sieger von Le Mans schnappte sich in der zweiten Runde die Führung, doch in Runde drei rutschte er in der Correntaio-Kurve aus. "Ich merkte, dass ich vielleicht etwas mehr pushen kann. Ich wollte eine Lücke herausfahren, also war ich ziemlich am Limit", schildert Lüthi. "Es war am Ende ein bisschen zu viel. Ich habe eine Chance gesehen und wollte die ergreifen. Aber es ist natürlich hart, hier keine Punkte mitzunehmen."

Für die deutschen Fahrer war es kein erfolgreicher Grand Prix. Jonas Folger (Kalex) schied in der Anfangsphase durch Sturz in der Casanova-Kurve aus. Bis dahin war er im Spitzenfeld dabei. "Mir geht es soweit gut. Es ist aber sehr ärgerlich", bedauert Folger bei 'Eurosport'. "Ich hätte nicht erwartet, dass ich über das Vorderrad abfliege, vor allem nicht in dieser Kurve. Ich spürte, dass Tito davonzieht und wollte hinter Domi keine Zeit verlieren. Deswegen wollte ich so schnell wie möglich an Domi vorbei und habe es etwas übertrieben."

"Wir waren aber immerhin in der Spitzengruppe dabei, wenn auch nur für ein paar Runden. Es ist blöd, dass es nach Le Mans der zweite Ausfall in Folge ist", ärgert sich Folger über den zweiten Rückschlag in zwei Wochen. Sandro Cortese (Kalex) kam als Achter ins Ziel. "Ich denke, uns gelang endlich ein Schritt nach vorne", bewertet er bei 'Eurosport' seine Leistung. "Man durfte heute nach den zwei katastrophalen Wochenenden keine Wunder erwarten."

"Wir wollten etwas Konstanz reinbringen und uns in den Top 10 etablieren. Das konnten wir erreichen. Ich denke, ein bisschen mehr wäre noch drin gewesen, wenn ich am Anfang nicht so viel Zeit mit Pasini und Nakagami verloren hätte. Doch wir können auf diesem Ergebnis aufbauen. Die Jungs haben sehr gut gearbeitet." Tech-3-Pilot Marcel Schrötter sammelte als 16. keine WM-Punkte. Florian Alt (Suter) fuhr schon nach der ersten Runde kurz an die Box und beendete das Rennen als Letzter.

Wichtiger Erfolg für Rabat

Durch die Ausfälle von Lüthi und Folger war der Sieg für Rabat umso wichtiger. Er machte in der WM vier Positionen gut und ist nun erster Verfolger von Zarco. "Es war hart, denn ich hatte ein paar Probleme mit der Front. Es war die ganze Zeit sehr eng, wir sind alle den gleichen Rhythmus gefahren", sagt Rabat zu dem Rennen. "Wenn sie mich eingeholt hätten, dann hätten sie mich schlagen können. Also habe ich mich entschieden, die ganze Zeit hart zu pushen."

Zarco kam in der Schlussphase bis auf 0,3 Sekunden heran, doch auf der Zielgeraden war das zu viel, um im Windschatten noch ein Manöver probieren zu können. "In der letzten Kurve wollte ich innen angreifen, aber vielleicht wäre es besser gewesen, sich auf einen besseren Kurvenausgang zu konzentrieren, um den Windschatten zu bekommen", meint Zarco kritisch. "Aber daran habe ich erst zu spät gedacht. Ich startete von Platz sechs und kämpfte um den Sieg, also ist es wieder ein sehr gutes Wochenende."

Als Vierter kam Lowes ins Ziel, der in der Anfangsphase in einen Unfall mit Simone Corsi (Kalex) verwickelt war. Zu Beginn der zweiten Runde kam es in San Donato zu einer Berührung zwischen Corsis Hinter- und Lowes Vorderrad. Der Italiener stürzte und die Rennleitung meldete, sich diesen Zwischenfall nach dem Rennen genau ansehen zu wollen. Lowes fiel bis auf Platz elf zurück und konnte bis ins Ziel noch einigen Boden gutmachen.


Fotos: Moto2 in Mugello


Auf den Plätzen fünf bis sieben folgten Luis Salom, Xavier Simeon (beide Kalex) und Julian Simon (Speed Up). Hinter dem achtplatzierten Cortese rundeten Axel Pons und Lorenzo Baldassari (beide Kalex) die Top 10 ab. Um den elften Platz kämpften die beiden Rookies Alex Rins und Alex Marquez (beide Kalex), die in den vergangenen beiden Jahren noch Teamkollegen und WM-Konkurrenten in der Moto3-Klasse waren. Rins behielt knapp vor dem amtierenden Moto3-Champion die Oberhand.

Abgesehen von Aegerter und Lüthi konnten sich die weiteren Schweizer nicht in Szene setzen. Randy Krummenacher sammelte als 14. zwei WM-Punkte. Robin Mulhauser und Jesko Raffin waren am Ende des Feldes auf den Positionen 22 und 23 zu finden. Der nächste Grand Prix findet in zwei Wochen am 14. Juni in Barcelona (Spanien) statt.