Rabat erobert vor heimischer Kulisse seine erste Pole

Esteve Rabat liefert in Jerez eine überzeugende Vorstellung ab und wird mit seiner ersten Pole-Position in seiner WM-Karriere belohnt - Marcel Schrötter Achter

(Motorsport-Total.com) - Der dritte Spanier hat zugeschlagen: Im Qualifying für den Grand Prix von Spanien in Jerez entwickelte sich in der Moto2-Klasse eine spannende Zeitenjagd. Nur ein Fahrer war unantastbar: Esteve Rabat fuhr mit seiner Kalex in einer eigenen Liga und holte sich mit einer Runde in 1:43,251 Minuten seine erste Pole-Position überhaupt. Nach Japan im Vorjahr (Platz drei) steht Rabat überhaupt erst zum zweiten Mal in seiner WM-Karriere in der ersten Startreihe. Nach Alex Rins in der Moto3 und Jorge Lorenzo in der MotoGP steht nun auch in der mittleren Klasse ein Spanier beim Heimrennen auf dem besten Startplatz.

Titel-Bild zur News: Esteve Rabat

Esteve Rabat holte sich vor seinen spanischen Fans seine erste Pole-Position Zoom

"Ich bin sehr zufrieden. Die allererste Pole-Position und das auch noch in meinem Heimatland - Wahnsinn", jubelt Rabat. Kann er am Sonntag seinen ersten WM-Sieg holen? "Morgen wird alles von den Reifen abhängen. Ich hoffe, dass wir im Warmup noch etwas finden werden, um den Verschleiß in Grenzen zu halten. Im Rennen hoffe ich auf einen guten Start. Dann werden wir sehen was passiert." Es war letztendlich eine überlegene Pole-Position, denn Scott Redding (Kalex) hatte als Zweiter bereits einen Rückstand von 0,447 Sekunden.

"Ich ging davon aus, dass die Konkurrenz hier schneller sein würde, speziell Espargaro", meint Redding. "Bei niedrigen Temperaturen gibt es hier wesentlich mehr Grip. Speziell im letzten Sektor war es heute nicht einfach, doch gerade dort war ich am stärksten. Dass ich jetzt wieder in der ersten Reihe stehe, ist toll", sieht es der Brite positiv. Dahinter herrschten enge Abstände. Takaaki Nakagami (Kalex) setzte seine bisher starke Saison mit dem dritten Startplatz fort.

"Es war sehr schwierig, bei dieser Hitze eine gute Runde aus den Reifen herauszuquetschen", berichtet der Japaner. "Es wird ein schwieriges Rennen morgen, denn die spanischen Fahrer sind hier immer sehr stark und auch Redding ist sehr schnell. Auch morgen soll es sehr heiß werden. Ich bin gespannt, was ich im Rennen ausrichten kann." Pol Espargaro (Kalex) hatte keine Chance gegen seinen Teamkollegen Rabat.


Fotos: Moto2 in Jerez


Espargaro musste alles geben und fing einen heftigen Rutscher, als er auf den Kunstrasen kam, mit Glück ab. Nach dem Qualifying saß er sichtlich unglücklich über Platz vier in seiner Box. Rabat hatte ihm sieben Zehntelsekunden aufgebrummt. Bester Suter-Vertreter war Jordi Torres auf dem fünften Platz. Xavier Simeon (Kalex) rundete die zweite Startreihe als Sechster ab.

Marcel Schrötter

Marcel Schrötter glänzte mit dem achten Platz in Reihe drei Zoom

Austin-Sieger Nicolas Terol (Suter) konnte nicht ganz an seine USA-Leistung anknüpfen und landete auf Rang sieben in der dritten Reihe. Stark in Szene setzte sich Marcel Schrötter (Kalex). Jerez zählt nicht zu seinen Paradestrecken und trotz der limitierten Wintertestfahrten war der 20-Jährige konkurrenzfähig unterwegs. Im Qualifying drang er teilweise bis auf Rang fünf nach vor. Am Ende wurde es der achte Startplatz in der Mitte der dritten Reihe. Sein Rückstand auf die Spitze betrug 0,766 Sekunden.

Eine ebenfalls starke Leistung lieferte Tom Lüthi (Suter) ab. Der Schweizer biss die Zähne zusammen und überwand die Schmerzen seiner schweren Verletzung. Im Qualifying drehte er weitere 17 Runden und kämpfte sich auf Startplatz neun. Nun besteht lediglich noch ein Fragezeichen, wie Lüthi die Renndistanz körperlich meistert. Deutlich hinter den eigenen Erwartungen blieb dagegen Dominique Aegerter (Suter) zurück.

Der zweite Schweizer im Feld hatte sich einen Platz in den ersten beiden Reihen zum Ziel gesetzt, doch es wurde mit einer Sekunde Rückstand nur Position 13 in Reihe fünf. Sein Teamkollege Randy Krummenacher wurde 18. Moto3-Weltmeister Sandro Cortese (Kalex) reihte sich direkt dahinter als 19. ein. Im engen Feld fehlten dem Deutschen 1,6 Sekunden auf die Spitze.