• 20.10.2013 11:56

Platz zwei in Australien: Lüthi feiert das bestes Saisonrennen

Nach Platz drei in Malaysia steigt Tom Lüthi in Australien als Zweiter auf das Podium der Moto2 und roch kurzzeitig sogar den Sieg

(Motorsport-Total.com) - Tom Lüthi fuhr beim Grand Prix von Australien auf Phillip Island auf einen grandiosen zweiten Platz und feierte das bislang beste Rennen und das bislang beste Resultat dieser Moto2-Saison. Der 27-Jährige legte einen Blitzstart aus der zweiten Reihe hin, war zunächst Dritter und dann in Zentimeterabstand Vierter hinter dem führenden Pol Espargao, dem Italiener Alex de Angelis und Espargaros Teamkollegen Esteve Rabat.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi, Pol Espargaro, Jordi Torres

Tom Lüthi fuhr zum fünften Mal in dieser Saison auf das Moto2-Podium Zoom

Weil das Rennen wegen überforderter, zu schnell verbrauchter Reifen auf der neu asphaltierten Phillip Island-Strecke von 25 auf 13 Runden gekürzt worden war, machte Lüthi konsequent Druck, kämpfte sich in Runde fünf auf Platz drei und übernahm in Runde acht, kurz nach Halbzeit, den zweiten Rang. Auch dann ließ Lüthi noch nicht nach, sondern blies zu einer Jagd auf Espargaro, die er am Ende nur wegen eines kleinen Verbremsers knapp verlor. Am Zielstrich war Lüthi nur um sechs Zehntelsekunden von Espargaro getrennt - und hatte sich mit seinem fünften Podestplatz des Jahres eindeutig als einer der Siegfahrer der hart umkämpften Moto2-Klasse in Erinnerung gebracht.

"Es ist nicht so lange her, da lag ich im Spital und habe nicht gewusst, ob ich jemals wieder Motorrad fahre. Deshalb bin ich besonders glücklich über diesen zweiten Rang und unseren fünften Podestplatz in diesem Jahr", sagt Lüthi. "Es ist ein sehr, sehr schöner Moment. Eigentlich wäre ich gerne die kompletten 25 Runden gefahren, denn mein Team hat einen tollen Job gemacht und eine Abstimmung hinbekommen, mit der der Hinterreifen die Renndistanz problemlos überdauert hätte. Doch dass andere Fahrer Probleme hatten und die Renndistanz aus Sicherheitsgründen reduziert wurde, akzeptiere ich natürlich."

"Nach dieser Entscheidung haben wir unsere Strategie geändert, denn jetzt ging es darum, einen guten Start hinzulegen und sofort konsequent anzugreifen. Das ist mir auch gelungen. Nach ein, zwei Runden dachte ich kurz, Pol könnte an der Spitze vielleicht davonfahren, doch De Angelis konnte kontern und wir blieben auf Schlagdistanz. Nach einigen schönen Kämpfen gelang es mir, zu Espargaro aufzuschließen. Ich habe sogar die Chance auf den Sieg gesehen, habe es gerochen, dass es möglich ist, zu gewinnen. Pol hat einen Fehler gemacht, deshalb war ich so schnell dran."


Moto2 auf Phillip Island

"Dann hatte ich einen kleinen Verbremser, worauf abermals eine Lücke entstand. So war es am Ende nicht mehr möglich, anzugreifen, auch, weil mein Hinterreifen bereits abgebaut hatte. In der letzten Runde war es wichtiger, den zweiten Platz zu verteidigen, mir war klar, dass Platz eins nicht mehr möglich war, wenn Pol nicht noch einmal ein Fehler unterlief. Doch ich bin glücklich mit diesem Ergebnis. In Malaysia bin ich Dritter geworden, hier jetzt Zweiter, rein mathematisch wäre beim nächsten Rennen in Japan ein Sieg an der Reihe - doch versprechen werde ich nichts", so Lüthi.

"Tom hat unglaublich gekämpft, denn in einem so kurzen Rennen ist es natürlich besonders wichtig, von Beginn an zu pushen. Er hat's gemacht und sogar versucht, zu gewinnen", freut sich Teaminhaber Daniel Epp. "Er hat dann einen leichten Verbremser gehabt und den Anschluss wieder verloren. Doch wir sind glücklich über den zweiten Platz. Wir wissen, dass wir wieder ganz zurück sind und Rennen gewinnen können. Deshalb freuen wir uns ganz besonders auf den nächsten Grand Prix in Japan."