• 04.05.2013 00:15

Paddock: Mit Lüthi zum Erfolg - Mit Öttl in die Zukunft

Doppelstrategie bei Paddock: Tom Lüthi soll in der Moto2 Erfolge einfahren, Philipp Öttl in der Moto3 als Talent für die Zukunft aufgebaut werden

(Motorsport-Total.com) - Mit dem erfahrenen Tom Lüthi zu Siegen und Podestplätzen in der Moto2-Klasse, mit dem talentierten Philipp Öttl zu WM-Punkten in der Moto3-Kategorie und zum Erfolg in der Zukunft - das ist die Strategie des Schweizer Paddock-Teams, die bei der offiziellen Teamvorstellung beim Auftakt der Europa-Grand Prix-Saison am Freitagabend in Jerez im Detail erläutert wird. Lüthi und Teambesitzer Daniel Epp arbeiten bereits im zwölften Jahr zusammen und feierten mit dem Gewinn der 125ccm-Weltmeisterschaft 2005 den bislang spektakulärsten gemeinsamen Erfolg.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi, Philipp Öttl

Tom Lüthi und Philipp Öttl greifen für Paddock in der Motorrad-WM an Zoom

Mit bislang zwei Siegen und 15 Podestplätzen in der Moto2-Klasse galt Lüthi auch vor der Moto2-Saison 2013 als einer der Titelfavoriten. Ein komplizierter Bruch des rechten Ellenbogens bei einem unverschuldeten Test-Sturz während eines Vorsaisontests in Valencia im Februar bedeutete allerdings einen schmerzhaften Rückschlag für den 26-jährigen Schweizer. Nachdem er sein frühes Comeback beim zweiten Lauf der Saison in Texas abbrechen musste, nimmt Lüthi jetzt in Jerez seinen zweiten Anlauf und hofft, mit seiner Suter in den Kampf um die Punkteränge eingreifen zu können und in den kommenden Rennen zur alten Topform zurückzufinden.

"So weiterarbeiten zu können wie bisher war meine Wunschkonstellation. Die Zusammensetzung ist perfekt, das Team harmoniert sehr gut, jeder kennt den anderen, was viel zum Erfolg beiträgt", freut sich Lüthi über die Kontinuität. "Zu Cheftechniker Alfred Willeke habe ich über die Jahre viel Vertrauen aufgebaut. Er verkörpert die ideale Mischung aus mechanischem und aus Computer-Know-how und macht mit der Abstimmung des Motorrads in Zusammenhang mit dem Data-Recording eigentlich zwei Jobs in einer Person. Dass ich mit ihm über alles sprechen und er dann das Paket schnüren kann, ist ein entscheidender Punkt."

Kontinuität bei Lüthi

Thomas Lüthi

Tom Lüthi kennt seine Teammitglieder schon seit vielen Jahren Zoom

"Ebenso eng ist die Zusammenarbeit mit Daniel Epp. Er hat mir damals den Einstieg in die Weltmeisterschaft ermöglicht, und seither arbeiten wir zusammen. Wir haben viele Erfolge gefeiert und die Rückschläge gemeinsam überwunden", dankt Lüthi seinem langjährigen Förderer. "Zu den Entscheidungen, die wir als Team getroffen haben, zählt auch die für die Fortsetzung unserer Zusammenarbeit mit Suter. Wir kennen das Material und bauen auf Kontinuität, gleichzeitig kann ich auf besondere Unterstützung von Suter zählen, weil ich vor der Saison als Nummer eins-Pilot gesetzt wurde."

"Leider kam es dann zu dem Test-Unfall in Valencia. Obwohl die Heilung meines rechten Arms ohne Komplikationen verläuft, dauert es einfach seine Zeit, bis ich wieder voll angreifen kann. Ich bin dran am Training, es geht vorwärts, ich habe auch seit dem Comeback-Versuch in Texas wieder Schritte nach vorn gemacht", erklärt der Schweizer. "Doch natürlich fehlt noch einiges, die Physiotherapie wird noch längere Zeit andauern."

"Mein Punkterückstand hält sich bis jetzt noch in Grenzen, doch je länger es dauert und je größer der Abstand wird, desto schwieriger wird es. Das ist der Zeitdruck, den ich habe, weshalb ich auch jetzt in Jerez wieder versuchen werde, an den Start zu gehen", sagt Lüthi über seine WM-Chancen. "Doch die Gesundheit geht vor - wenn das Fahren hier noch nicht möglich ist, muss ich das akzeptieren. Wichtig ist, es weiter zu probieren und zu hoffen, dass es bald klappt!"

Öttl der Mann der Zukunft

Philipp Öttl

Philipp Öttl soll für die Zukunft aufgebaut werden Zoom

Öttl, der am Tag der Teampräsentation 17 Jahre alt wird, stieß als Grand-Prix-Rookie neu zu Paddock. Sein Talent bewies er 2012 nicht nur mit Siegen in der spanischen Moto3-Meisterschaft und im Red-Bull-Rookies-Cup, sondern auch mit einem tollen elften Platz bei seinem ersten Grand Prix als Wild-Card-Pilot beim Saisonfinale in Valencia. Schon an diesem Wochenende stand seine Zukunft unter den Fittichen von Paddock und Epp fest. Öttl erhielt einen Zwei-Jahres-Vertrag und damit genügend Zeit, sich in der Weltspitze zu etablieren.

Auf Öttl lastet nur der Druck, den er sich selbst macht: Der Sohn des fünffachen Grand-Prix-Siegers Peter Öttl will schnellst möglichst an den Erfolg von Valencia angreifen und mit seiner Kalex-KTM regelmäßig in die Punkteränge der Moto3-Klasse vorstoßen. Lüthi und Öttl teilen bei den Grand Prix eine gemeinsame Box, vertrauen wegen der unterschiedlichen Sponsoren aber auf getrennte Teamstrukturen. Lüthi geht unter der Bewerbung Paddock, Öttl unter Interwetten an den Start.

"Es ist fantastisch, dass ich im Interwetten-Moto3-Team meine erste Grand-Prix-Saison in Angriff nehmen kann", freut sich Öttl. "Dass ich im Red-Bull-Rookies-Cup und der spanischen Meisterschaft meine ersten Erfolge mit einer Moto3-Maschine feiern konnte, hat sicher den Weg dazu geebnet. Trotzdem ist es eine große Ehre für mich, in ein so anerkanntes Top-Team der Weltmeisterschaft aufgenommen zu werden."

Epp will an Erfolge der Vergangenheit anknüpfen

"Die Kalex-KTM ist ein Siegermotorrad, das sehr viel Gefühl vermittelt und sich besonders leicht in Wechselkurven steuern lässt, wenngleich ich noch Zeit brauche, bevor ich ganz vorn in dieser Klasse mitfahren kann. Ein Zwei-Jahres-Vertrag bietet am Anfang einer Karriere eine gewisse Sicherheit, doch gleichzeitig ist auch ganz klar, dass man irgendwann Ergebnisse zeigen muss", weiß Öttl. "Deshalb werde ich alles daransetzen, mich kontinuierlich zu steigern und so früh wie möglich an den Erfolg beim letztjährigen Saisonfinale in Valencia anzuknüpfen. Mein Ziel ist, zum Ende dieses Jahres konstant in den Punkterängen mitzufahren."


Fotos: Präsentation Paddock-GP-Team


"Ich freue mich sehr, nach längerer Zeit wieder mit zwei herausragenden Fahrern an den Start gehen zu können", sagt Teamchef Epp. "In der Moto2-Klasse werden wir trotz dem schwierigen Saisonstart mit Toms unverschuldeter Verletzung alles daran setzen, ganz vorne dabei zu sein und in möglichst vielen Rennen auf dem Podium zu stehen. Tom ist ein Kämpfer, der schon bei seinem kurzen Auftritt in Texas bewiesen hat, mit welcher Willenskraft er an seinem Comeback arbeitet."

"Ich bin überzeugt, dass er in kurzer Zeit wieder auf Augenhöhe mit den anderen Topfahrern dieser Kategorie um den Sieg mitkämpfen wird", so Epp. "In der Moto3-Klasse knüpfen wir mit dem sehr jungen und talentierten Philipp Öttl an die erfolgreiche Nachwuchsarbeit in der 125ccm-Klasse mit Tom Lüthi und Sandro Cortese an. Wir möchten mit Philipp regelmäßig in die Punkte fahren und ihn mittelfristig an die Spitze der Moto3-Klasse führen."