• 01.10.2011 15:55

Neukirchner ohne Bremse im Kiesbett

Eine Verkettung unglücklicher Umstände führte bei Max Neukirchner zu einem Sturz in der Qualifikation - MZ-Teamkollege Anthony West klagt über die Beschleunigung

(Motorsport-Total.com) - MZ-Werksfahrer Max Neukirchner erlebte in der Qualifikation zum Grand Prix von Japan eine unliebsame Schrecksekunde: Bei seiner letzten Ausfahrt auf die Strecke griff der 28-jährige Stollberger beim Anbremsen der zweiten Kurve ins Leere und stürzte, blieb aber glücklicherweise unverletzt. Bei der Inspektion der havarierten Maschine konnte allerdings kein Bremsdefekt gefunden werden.

Titel-Bild zur News: Max Neukirchner

Max Neukirchner riss bei dem unglücklichen Sturz Sergio Gadea mit

MZ-Geschäftsführer Martin Wimmer fand schließlich die logische Erklärung für Neukirchners Missgeschick. "Beim Räderwechseln werden die Bremsbeläge zurückgedrückt. Um die Bremse danach wieder zu aktivieren, muss sie ein paar Mal betätigt werden. Es sieht so aus, als sei Max ohne Bremse um die erste Kurve gefahren. Als er in die zweite Kurve umlegen wollte, ohne die Bremse aktiviert zu haben, griff er ins Leere. Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände."

"Wir hatten ein technisches Problem, weshalb ich in den Notausgang steuern musste, stürzte und dabei auch noch Sergio Gadea mitriss. Das tut mir sehr, sehr leid für ihn. Wir hatten gerade einen neuen Satz Reifen montiert und es wäre bestimmt noch einmal schneller gegangen", schildert Neukirchner die Situation.

"Die Top 15 lagen außer Reichweite, aber zumindest die Top 20 wären möglich gewesen. Für mich ist hier in Motegi noch vieles neu und wir hatten das ganze Wochenende über jede Menge Abstimmungsprobleme. Morgen muss ich sehen, dass wir trotz unserer schlechten Startposition ein gutes Rennen hinlegen."

Teamkollege Anthony West qualifizierte sich derweil für den 23. Startplatz. Vollauf zufrieden mit dem Handling seiner Maschine, bemerkte der Australier allerdings leichte Nachteile beim Beschleunigen aus den Kurven. Im Rennen fährt er trotzdem voll auf Angriff - und hofft, den kleinen Nachteil durch Windschattenfahrten im Pulk überspielen zu können.

"Mit dem Handling des Motorrades bin ich zufrieden, das ist perfekt fürs Rennen. Unser Rennpaket ist nicht das Problem. Ich kann meine Pace selbst fahren und ich weiß, dass ich im Rennen stärker werde. Das Motorrad fühlt sich gut an und tut das, was es soll", meint der Australier.

"Jedes Mal, wenn ich jemandem auf der Strecke folge, fühle ich mich so stark wie sie und ich kann nicht verstehen, warum ich nicht eine bessere Rundenzeit hinbekomme. Auf der Bremse, in der Kurve und im Topspeed bin ich gleichauf. Es gibt jedoch ein paar Kurven, wo ich beim Beschleunigen verliere. Das ist nicht nur hier so, sondern auf jeder Strecke. Aber alles andere funktioniert perfekt."