• 21.04.2011 15:39

  • von Max Neukirchner

Neukirchner-Kolumne: "Ich fühle mich bei MZ sehr wohl"

Max Neukirchner über seine ersten beiden Moto2-Grand-Prix für MZ und die Aussichten auf die kommenden Rennen

Liebe Leser von Motorsport-Total.com,

Titel-Bild zur News: Max Neukirchner

Ich habe mich in der Moto2-Szene bereits sehr gut eingelebt und fühle mich wohl

durch die Verschiebung des Grand Prix von Japan macht die Motorrad-Weltmeisterschaft ja zurzeit eine längere Pause - was mir die Gelegenheit gibt, mich bei euch mal wieder zu melden. Zunächst möchte mich auch an dieser Stelle für die zahlreichen Geburtstagsglückwünsche bedanken, die mich am Mittwoch über Facebook und meine Homepage erreicht haben. Vielen Dank!

In der kommenden Woche reise ich nach Portugal, wo in Estoril der dritte Lauf der Moto2-Weltmeisterschaft ansteht. Die ersten beiden Rennen des Jahres sind aus meiner Sicht durchaus positiv verlaufen, auch wenn wir bei der unmittelbaren Saisonvorbereitung durch den kurzfristigen Wechsel auf das FTR-Chassis etwas improvisieren mussten.

Beim Saisonauftakt in Doha kamen wir allerdings auf Anhieb gut zurecht, am Freitag und Samstag lag ich konstant in den Top 12. Im Rennen hatte ich dann am Anfang etwas Pech, denn erst kam mir Andrea Iannone in die Quere und dann konnte ich gerade eben einen riesigen Vorderradrutscher abfangen. Anschließend konnte ich mich von Platz 26 immerhin auf den 15. Rang nach vorne kämpfen. Der WM-Punkt war insofern eine schöne Belohnung für das ganze Team - auch wenn durchaus mehr möglich gewesen wäre.

Am zweiten Rennwochenende in Jerez konnte ich unter trockenen Bedingungen unser wahres Potenzial leider überhaupt nicht zeigen. Im Training bin ich immer dann gestürzt, wenn ich gerade frische Slicks aufgezogen hatte. Das muss ich ganz klar auf meine Kappe nehmen. Beim ersten Crash ist leider auch eine Felge kaputtgegangen, weshalb Dunlop den Reifen eingezogen hat. Dadurch blieben für das restliche Training keine weichen Reifenmischungen mehr übrig, ich musste mich also mit den harten Slicks durchbeißen, was nicht gerade ideal war.

Der Regen spielte uns in die Karten

Max Neukirchner

Keine Frage: Vom Regen am Rennsonntag haben wir durchaus profitiert Zoom

Wir wussten aber, dass unsere Rennpace durchaus gut war, weshalb wir dem Rennen am Sonntag zuversichtlich entgegengeblickt haben. Als es dann am Sonntagmittag plötzlich regnete, konnten wir davon profitieren - auch wenn ich eigentlich kein allzu großer Freund von Regenrennen bin. So ehrlich müssen wir schon sein: im Trockenen wäre es wahrscheinlich wesentlich schwieriger gewesen, so viele Fahrer während des Rennens zu überholen.

Bei meiner Taktik für das Rennen habe ich mich dann von Jonas Folger inspirieren lassen, der im 125er-Lauf sehr eindrucksvoll gezeigt hat, wie man unter derartigen Bedingungen mit Geduld nach vorne fahren kann. Ich habe mich dann im Moto2-Rennen auch mit etwas Glück Platz für Platz nach vorne arbeiten können. Mit dem zehnten Platz am Ende war ich sehr zufrieden, vor allem nachdem meine Crew die Nächte davor komplett durcharbeiten musste, um die Sturzschäden zu reparieren. Ohne die zusätzliche Hilfe von FTR wäre diese Meisterleistung der Mechaniker sicherlich nicht möglich gewesen.

Regelmäßige Punkteränge sind das Ziel

Max Neukirchner

Mit meiner Crew bei MZ verstehe ich mich ausgesprochen gut Zoom

Sollten wir bei den kommenden Rennen weiterhin regelmäßig in die Punkte fahren können, wäre das schon toll. Estoril kenne ich nicht so gut, denn bei den Tests dort im Winter kamen wir aufgrund des schlechten Wetters kaum zum Fahren. Allerdings hatten wir am vergangenen Freitag die Gelegenheit, in Mugello einen halben Tag testen zu können.

Wir mussten uns dort die Strecke zwar mit unzähligen Hobbyfahrern teilen, aber der Test war trotzdem äußerst aufschlussreich. Wir lernen das FTR-Chassis immer besser kennen, schließlich weist die Strecke in Mugello eine ganz andere Charakteristik auf als die Kurse in Doha oder Jerez. Die Zusammenarbeit mit meinem Crewchief Marco Nicotari funktioniert wirklich sehr gut und ich fühle mich auf dem Motorrad ausgesprochen wohl.

Ich kann sagen, dass ich mich in der Moto2 generell sehr wohl fühle und mich im MotoGP-Fahrerlager gut eingelebt habe. Ich bin auch froh, dass ich nun wieder verstärkt sportlich auf mich aufmerksam machen kann. Doch bevor es in Portugal weitergeht, wünsche ich euch allen erstmal frohe Ostern!

Bis bald,

Max Neukirchner