• 31.10.2010 17:36

Nach Bradl-Sieg: Kiefer ist "total happy"

Stefan Bradl gewinnt ein sensationelles Rennen der Moto2 in Estoril: "Ich bin sehr stolz" - Stefan Kiefer: "Ich war sehr nervös"

(Motorsport-Total.com) - Seinen ersten Sieg in der neuen Moto2-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft holte Stefan Bradl im portugiesischen Estoril. In einem sehr spannenden und ereignisreichen Rennen, welches er zuerst etwas vorsichtiger und überlegt anging, dann aber als die Streckenverhältnisse besser wurden, zeigte er seine Klasse und fuhr mit dem winzigen Vorsprung von 0,068 Sekunden vor dem Italiener Alex Baldolini sowie Alex DeAngelis über die Ziellinie.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl zeigte heute in Estoril der gesamten Konkurrenz das Heck

Ein grandios herausgefahrerner Sieg auf der einen Seite, so hatte Stefans Teamkollege Michi Ranseder etwas Pech. Ein technischer Defekt, der ihn zur Aufgabe zwang, war der Grund dafür, dass er sich nach ein paar kritischen Situationen dafür entschied, die Box aufzusuchen und sein Rennen frühzeitig zu beenden. Bradl konnte sich durch diesen Sieg auch wieder in der WM-Gesamtwertung ein Stück weiter nach vorne schieben und liegt ein Rennen vor Saisonende auf dem achten Rang.

"Ich glaube das dauert eine Zeit bis ich das realisiert habe, da fehlen mir einfach die Worte", so Bradl. "Es ist wirklich phänomenal, mein letztes Podium war Australien 2008, eine ganze Zeit lang her. Ich bin sehr stolz und möchte mich zuerst bei meinem Sponsor Viessmann bedanken. Wir hatten seit 2008 eine harte Zeit und sie haben trotzdem zu uns gehalten. Dieses Rennen zu gewinnen ist eine Belohnung für uns alle! Bedanken muss ich mich dann auch gleich noch bei meiner Familie, denn ohne die wäre ich jetzt nicht hier, genauso wie dieser Sieg nicht ohne so ein tolles Team möglich gewesen wäre."

"In den letzten zwei Runden hatte ich gemerkt, dass der Vorsprung auf die Gruppe hinter mir und Baldolini nicht sehr groß war. Deshalb habe ich versucht mich zu konzentrieren und meinen Strich zu fahren", so der Bayer. "Als mich Baldolini kurz vor Ende überholte, habe ich gesehen, dass ich ihn am Ende der Geraden auf der Bremse gut im Griff hatte. In den Kurven war er sehr stark. In der letzten Runde versuchte ich ihn auf Distanz zu halten, um mit genügend Vorsprung aus der letzten Kurve als Erster über die Ziellinie zu fahren. Das hat super geklappt!"

"Wenn ich auch das Rennen zwar frühzeitig beenden musste, freue ich mich auch über den Sieg von Stefan", sagt Ranseder. "Wir sprachen schon vor dem Start darüber, dass es genau seine Wetterverhältnisse sind und das war ja nun auch so. Die Stimmung bei uns ist sehr gut und ich denke das ist auch ein kleiner Baustein zu so einem Erfolg, wenn wir alle als Team gut funktionieren."

"Bei mir selbst war es nicht so glücklich", berichtet der Österreicher. "Am Anfang des Rennens war ich etwas vorsichtiger, denn die Verhältnisse auf der Strecke waren unberechenbar. Man konnte kaum erkennen, wo es nass und rutschig war und wo trocken. Ich hatte hauptsächlich geschaut, dass ich sitzen bleibe. Dann bekam ich ein Problem mit dem Getriebe, mir rutschte öfters die neutrale Gangstellung rein und es war nicht zu kontrollieren. Ich entschied mich daher dafür, das Rennen frühzeitig zu beenden."

"Was soll man dazu sagen, wir sind total happy, dass dieser Sieg diese Saison sogar noch geklappt hat", sagt Stefan Kiefer. "Wir hoffen, dass wir dann in Valencia und auch im nächsten Jahr genau bei dieser Leistung anknüpfen können. Die letzten Runden waren nicht so einfach, ich war sehr nervös, denn Iannone kam mit riesigen Schritten immer näher an Stefan heran. Erst als Iannone stürzte, wurde ich mir sicherer, dass wir den Sieg einfahren können. Stefan hatte in der letzten Runde direkt nach der ersten Sektion etwas Abstand zu Baldolini geschaffen und da dachte ich mir, das könnte gut ausgehen. Für den Michi tut es mir leid, er hatte Probleme mit dem Getriebe. Alles in allem sind wir über die Leistung des gesamten Teams sehr, sehr glücklich."