• 15.07.2010 12:38

MZ setzt auf neues Alu-Chassis

MZ könnte beim Heimlauf auf dem Sachsenring mit einem neuen Chassis antreten - Tests in Spanien waren laut Team schon einmal viel versprechend

(Motorsport-Total.com) - Keine Zeit zum Feiern: Direkt nach dem Grand Prix von Katalonien in Barcelona, bei dem MZ-Moto2-Werksfahrer Anthony West mit Platz neun das bisher beste Rennergebnis für den deutschen Motorradhersteller aus Hohndorf in Sachsen erreichte, reiste die Mannschaft an die spanische Rennstrecke Motorland Aragon weiter.

Titel-Bild zur News: Anthony West

MZ arbeitet derzeit an verschiedenen Chassisvarianten für die Moto2

Bei den dort angesetzten offiziellen Tests sollte den GP-Teilnehmern Gelegenheit gegeben werden, sich mit der rund 260 Kilometer südwestlich von Barcelona gelegenen Rennstrecke bei Alcañiz vertraut zu machen: Dort wird am 19. September erstmals ein WM-Lauf ausgetragen. Die MZ-Truppe nutzte die beiden Testtage, um ein neues Chassis auszuprobieren. Zuletzt war das bei MZ entworfene und hergestellte Gitterrohrfahrwerk aus Stahl als Schwachpunkt der MZ-Maschine entlarvt worden, weil es einen Gewichtsnachteil von rund zwölf Kilogramm gegenüber Konkurrenzkonstruktionen aufwies.#w1#

In Alcañiz fuhr West am ersten Tag zunächst mit dem bisherigen Stahlfahrwerk eine Referenzzeit von 1:57.1 Minuten, bevor für den zweiten Tag auf das rund sieben Kilo leichtere Aluminium-Chassis umgebaut wurde. Dabei handelt es sich wie beim Stahlrahmen um eine Gitterrohrkonstruktion, gebaut vom Franzosen Martial Garcia, mit dem MZ bereits seit Beginn der Moto2-Aktivitäten zusammenarbeitet. West erreichte damit eine Bestzeit von 1:58,1 Minuten, hatte aber bei seiner schnellsten Runde rund 0,7 Sekunden durch zwei kleine Fahrfehler eingebüßt.

Für den bevorstehenden Heim-Grand-Prix des MZ-Teams auf dem Sachsenring, nur knapp 50 Kilometer vom Werkssitz entfernt, bedeutet dies, dass im ersten freien Training am Freitagnachmittag das neue Alu-Chassis verwendet wird und dann eine Entscheidung über den Einsatz im Rennen fällt.

"Ich bin mir sicher, dass wir durch das neue, leichtere Alu-Chassis auf dem Sachsenring einen Vorteil haben werden - der minimale Rückstand von netto 0,4 Sekunden auf die mit dem Stahlfahrwerk erreichten Zeiten ist dadurch zu erklären, dass der Motor am zweiten Testtag in Alcañiz aus verschiedenen Gründen nicht die volle Leistung entwickelte", erklärt MZ-Geschäftsführer Martin Wimmer. "Diese Probleme haben wir jedoch im Griff. Nach der Sommerpause, also ab dem WM-Lauf in Brünn am 15. August, haben wir dann mit einem neuen, bei MZ gebauten leichten Stahlchassis noch eine weitere Option für den Rest der Saison. Die Konstruktionszeichnungen dafür sind bereits fertig."