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Lüthi: Zweiter Nuller und blaue Flecken

Der fünfte Saisonlauf der Moto2 endete für Thomas Lüthi mit einem Sturz in Runde sechs - Bereits 55 Punkte Rückstand auf Stefan Bradl

(Motorsport-Total.com) - Statt dem angepeilten Podestplatz wartete beim Grand Prix von Katalonien das Pech auf Thomas Lüthi: Der 24-Jährige, der schon im nassen Warm Up-Training am Vormittag einen Ausrutscher erlebt hatte, stürzte im Rennen erneut. Vom vierten Startplatz ins Rennen gegangen, war Lüthi zunächst in die Verfolgergruppe zurückgefallen und lag nach einer Runde auf dem neunten Platz. In der vierten Runde verdrängte er den Japaner Yuki Takahashi vom siebten Platz und ging eingangs der sechsten Runde am Italiener Simone Corsi vorbei auf Rang sechs.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Tom Lüthi hat nach fünf Rennen 47 WM-Punkte auf seinem Konto

Dann rutschte ohne Vorwarnung das Hinterrad weg. Lüthi hätte seinen Highsider fast noch abgefangen, doch weil der hinterher fahrende Takahashi nicht mehr ausweichen konnte, war das Rennen Sekundenbruchteile später für beide Piloten zu Ende. "Schon mein Start ist schief gegangen", erklärt der Schweizer und beschreibt das Rennen aus seiner Sicht: "Das Motorrad machte ein Wheelie, ich musste das Gas zurückdrehen und habe einige Positionen verloren."

"Dann bin ich allerdings gut in der Verfolgergruppe mitgeschwommen. Ich sah, dass Stefan Bradl an der Spitze nicht wegfahren konnte und war eigentlich gar nicht auf Angriff aus. Trotzdem schmierte mir dann ausgangs einer Rechtskurve das Hinterrad weg. Ich hatte einen Highsider und landete wieder halb auf dem Motorrad. Dann berührte mich Takahashi, der nicht mehr ausweichen konnte, und wir sind beide gestürzt. Ich hätte das Motorrad wahrscheinlich aber auch ohne den Stoß von ihm nicht mehr abfangen können", gibt er zu.

"Mir ist bei dem Sturz nichts passiert, alles ist okay." Thomas Lüthi

Abgesehen von ein paar blauen Flecken kam Lüthi mit dem Schrecken davon: "Mir ist bei dem Sturz nichts passiert, alles ist okay. Jetzt ist aber wichtig, dass wir die kleinen Probleme in den Griff bekommen, die mit für den Sturz verantwortlich waren. Ich bin zwar immer gut dabei, muss dafür aber sehr viel Einsatz geben und fahre auch in den Rennen mit sehr viel Risiko, um mitzukommen. Ich denke, wir müssen die Geometrie grundsätzlich überdenken, um das Motorrad leichter fahrbar zu machen!"

Terrell Thien, Lüthis Team-Manager, war in erster Linie beruhigt, als er wusste, dass seinem Schützling nichts passiert ist: "Wir sind erleichtert, dass sich Tom bei diesem Sturz nicht verletzt hat. Bis auf ein paar blaue Flecken scheint alles okay zu sein, was schon deshalb wichtig ist, weil die nächsten drei Rennen kurz aufeinander folgen. Bei diesen drei Rennen greifen wir genauso an, wie wir das bis jetzt gemacht haben. Wir hoffen, etwas mehr Grip am Hinterrad zu finden. Dann können wir den Fehler, der uns hier unterlaufen ist, bereits nächste Woche in Silverstone wieder wett machen."

Manager Daniel Epp erklärt den Vorfall aus seiner Sicht: "Natürlich ist es schade, dass wir nach Estoril bereits den zweiten Ausfall der Saison hinnehmen müssen. Tom war trotz dem schlechten Start in einer guten Ausgangsposition für den weiteren Rennverlauf und wollte eigentlich noch gar nicht angreifen. Er hatte aber Takahashi und Simone Corsi direkt hinter sich und musste schon etwas ans Gas gehen, um sie auf Distanz zu halten. Das war in dem Moment dann zuviel. Der Unfall war Glück im Unglück, denn es ist nicht viel passiert. Es war eine haarige Situation, die auch schlimmer hätte ausgehen können!"

"Der Unfall war Glück im Unglück." Daniel Epp