Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Krummenacher trotz Fingerverletzung im Ziel
Beim bösen Unfall im Warmup brach sich Randy Krummenacher zwei Finger - Trotzdem kämpft sich der Schweizer auf dem Sachsenring über die Renndistanz
(Motorsport-Total.com) - Randy Krummenacher zeigte im Moto2-Rennen beim Motorrad Grand Prix von Deutschland eine tapfere Leistung, indem der Suter-Pilot nach anstrengenden 29 Runden auf der kurvenreichen Berg- und Tal-Bahn des Sachsenrings mit zwei gebrochenen Fingern als 18. ins Ziel kam. Der Renntag beim letzten Grand Prix vor der Sommerpause begann für das Technomag-Team mit einer Schrecksekunde, als Krummenacher auf der Start-Ziel-Geraden in voller Beschleunigung mit einem Konkurrenten zusammenstieß.

© FGlaenzel
Randy Krummenacher (4) kämpfte sich ins Ziel, ging aber leer aus Zoom
Bei diesem böse aussehenden Sturz erlitt der 23-jährige Zürcher Oberländer einen Bruch am Gelenk des Ring- und Mittelfingers der rechten Hand. Trotz der schmerzhaften Verletzung ließ Krummenacher sich es nicht nehmen, in das Rennen zu starten und es dauerte nur wenige Runden, bis er sich auf die Situation eingestellt hatte und seinen Rhythmus fand. Vielmehr machten ihm allerdings über die Renndistanz Reifenprobleme zu schaffen.
Bereits ab der dritten Runde baute der Grip am Hinterreifen stark ab, was auch der Grund dafür war, dass Krummenacher sein fünftes Punkte-Ergebnis in Folge nicht in die Tat umsetzen konnte. "Das sollte heute nicht unser Tag gewesen sein. Bei diesem Unfall am Vormittag war ich machtlos, als Alex Marinelarena vor mir plötzlich der Motor ausging. Zum Glück war ich diesem Augenblick schon dabei, aus dem Windschatten heraus zu überholen, ansonsten wäre ich voll ins Heck seines Motorrades gekracht", berichtet Krummenacher.
"Beim unvermeidlichen Sturz habe ich mir die dümmsten zwei Finger gebrochen, die man sich als Rennfahrer brechen kann. Den Ringfinger und den Mittelfinger braucht man nämlich vor allem zum Bremsen und selbstverständlich zum Halten der Maschine. Nach diesem scheiß Sturz wollte ich aber unbedingt das Rennen fahren und nicht tatenlos zuschauen und ohne weitere Rennpraxis in die Sommerpause gehen. Das wäre für das Vertrauen gar nicht gut gewesen."
"Im Rennen war es dann eine riesige Umstellung, nur mit einem Finger zu bremsen, gaszugeben und mit nur zwei gesunden Fingern den Lenker zu halten. Ich bin ziemlich verkrampft auf dem Motorrad gesessen und natürlich sind dabei auch ein paar Fahrfehler passiert. Das war aber alles nicht so schlimm, denn ich konnte mich der Situation recht gut anpassen. Das bei weitem größere Problem war der Hinterreifen, der schon nach nur drei Runden begann stark abzubauen und die ersten wilden Rutschers ließen nicht lange auf sich warten."
"Nach dem Rennen sahen wir, dass der Reifen komplett zerstört war, indem große Teile der Lauffläche fehlten. Von dem her war es mit der Verletzung und dem Reifen nicht möglich Punkte zu holen, obwohl wir nur knapp daran gescheitert sind. Mit Beginn der letzten Runde war ich noch 16., und erst im letzten Abschnitt vor der Ziellinie wurde ich noch von zwei Konkurrenten überholt", so der Schweizer. "Ohne diesen saublöden Zwischenfall am Vormittag wären heute bestimmt Punkte möglich gewesen."
"Aber ich nehme das Positive von diesem Wochenende in die Sommerpause mit. Wir waren in jedem Training stark und wir konnten den Aufwärtstrend der letzten vier, fünf Rennen fortsetzten. Angesichts der Umstände bin ich mit meiner Leistung im heutigen Rennen zufrieden, denn ich habe bis zum Schluss gekämpft und vor allem tapfer durchgehalten, was für mich sehr wichtig war. Auf keinen Fall wollte ich aufgeben."
"Vielen Dank an meine Crew und an die Techniker von Suter, denn sie haben in der kurzen Pause bis zum Rennen mit dem Aufbau meiner Maschine einen super Job gemacht. Bis zum nächsten Rennen in vier Wochen bin ich bestimmt wieder vollkommen fit; die Verletzung muss nicht operiert werden, sondern ich kann die Brüche in Ruhe heilen lassen. Das ist schon mal beruhigend."
