Kalex über Katar-Chaos: "Unglaubliche Geschichte"
Der Moto2-Saisonauftakt in Katar ist laut Kalex-Konstrukteur Alex Baumgärtel nur bedingt aussagekräftig - Baumgärtel zeigt Mitgefühl für Jonas Folgers Pech
(Motorsport-Total.com) - Das erste Moto2-Rennen der Saison 2016 hielt einige Überraschungen bereit. Die Favoriten leisteten sich zahlreiche Fehler. Jonas Folger verschenkte einen sicheren Sieg durch einen Fahrfehler und rutschte in Führung liegend ins Kiesbett. Seine Verfolger patzten schon vorher: Sam Lowes, Alex Rins, Johann Zarco, Franco Morbidelli, Sandro Cortese, Marcel Schrötter und Takaaki Nakagami zuckten vor dem Erlöschen der roten Ampel und wurden bestraft. Kalex-Pilot Tom Lüthi sicherte sich von Startplatz zehn den Sieg.

© IntactGP
Im Moto2-Rennen herrschte nach dem Start großes Chaos Zoom
Die Fehler der Favoriten verhinderten, dass Kalex die Top 10 für sich beansprucht. Im Qualifying waren die schnellsten 13 Fahrer mit Material von Kalex unterwegs. Simone Corsi war auf Position 14 mit seiner Speed Up bester Nicht-Kalex-Pilot. Im Rennen fuhr der routinierte Italiener mit seinem Motorrad aufs Podium und war ein unerwarteter Farbtupfer auf dem Podest.
Kalex-Konstrukteur Alex Baumgärtel ist mit dem Abschneiden dennoch zufrieden. Einfach war es für die Moto2-Teams in Katar nicht, obwohl vorher getestet wurde. Baumgärtel analysiert: "Nach dem Test vor einer Woche hat sich die Piste kontinuierlich verändert. Je nach Uhrzeit waren die Streckenverhältnisse sehr unterschiedlich. Zum Teil spielte auch sehr starker Wind eine Rolle", berichtet der Deutsche.
"Zudem ist der Zeitplan in Katar ebenfalls sehr speziell und für die Fahrer sehr anspruchsvoll. Mit nur einer Session pro Tag, abgesehen Donnerstagabend, ist es für die Fahrer schwierig, gleich in den Rhythmus zu kommen und die richtigen Aussagen zu treffen. Wenn man so viel mit dem Setup arbeiten muss wie hier, dann kommt das sicherlich erschwerend hinzu", bemerkt Baumgärtel. "Trotz all dieser Umstände war es aus Sicht der Rundenzeiten und des Renntempos ein fantastisches Wochenende. Es wurden der Reihe nach Rekorde gebrochen."
"Die Pole-Zeit sowie die schnellste Rennrunde waren jeweils eine halbe Sekunde schneller. Schade, dass Jonas (Folger) das Ding nicht nach Hause fahren konnte. Er war nämlich der erste Fahrer, der die bestehenden Rekorden brechen konnte. Darüber hinaus war sein Tempo über die Distanz sagenhaft schnell", lobt der Kalex-Konstrukteur. "Eine unglaubliche Geschichte lieferte auch der Start mit den vielen Frühstarts. Ich denke, das war wirklich zum ersten Mal, dass alle Fahrer der zweiten und dritten Reihe den gleichen Fehler machten."
"Von dem her ist es wenig verwunderlich, dass unerwartete Gesichter vorne mitmischen und gute Punkte machen konnten, vorausgesetzt natürlich, dass sie auch ins Ziel kamen. Dieses Ergebnis zeigt mit Sicherheit nicht das tatsächliche Kräfteverhältnisse im Moment. Diesbezüglich müssen wir nun bis Argentinien warten, bis sich das wieder normalisiert", stellt Baumgärtel klar. "Nichtsdestotrotz war es für Kalex allemal ein erfolgreiches Wochenende."

