Espargaro zum dritten Mal in Folge auf Pole

Der Spanier Pol Espargaro baut seine Pole-Position-Serie in Tschechien aus - Tom Lüthi knapp geschlagen auf Platz zwei

(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying der Moto2-Klasse für den Grand Prix von Tschechien in Brünn war kein Kraut gegen Pol Espargaro gewachsen. Der Kalex-Pilot war klar der schnellste Fahrer und setzte schon rund zehn Minuten vor Ablauf der Zeit eine Marke an der sich die Gegner die Zähne ausbissen. In der Schlussphase legte der Kalex-Pilot noch einmal nach und schraubte die Bestzeit auf 2:01.953 Minuten. Es war nach Mugello und Indianapolis die dritte Pole-Position für Espargaro in Folge und die insgesamt vierte in der laufenden Saison. Der Schweizer Tom Lüthi (Suter) zählte nach seinen starken Trainingsleistungen auch zu den Pole-Anwärtern, musste sich aber um 0,282 Sekunden geschlagen geben.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Zum dritten Mal in Folge war Pol Espargaro im Qualifying unantastbar Zoom

Lüthi wird am Sonntag von Startplatz zwei angreifen. "Wir hatten ein gutes Tempo. Ich freue mich aufs Rennen", sagt der Schweizer. "Es sieht so aus, als ob sich das Wetter morgen ändert. Ich denke aber, dass wir konkurrenzfähig wären, wenn wir die Bedingungen vorfinden, die wir im Qualifying hatten." Espargaro wird ein harter Gegner werden, denn der Spanier will WM-Punkte auf Marc Marquez gutmachen. "Ich fühle mich hier sehr wohl. Es ist womöglich noch besser als in Indianapolis. Gestern haben wir Veränderungen am Motorrad vorgenommen, die sich ausgezahlt haben", strahlt der Spanier.

Die erste Reihe komplettierte Scott Redding (Kalex). Sein Rückstand auf Espargaro betrug 0,286 Sekunden. Es ging in der Moto2 wieder gewohnt eng zu. Redding musste auch einen brenzligen Moment meistern, denn direkt vor ihm verlor Alex de Angelis am Ausgang einer Kurve die Kontrolle über seine FTR und stürzte spektakulär. Redding konnte gerade noch ausweichen. Zum ersten Mal seit Silverstone startet der Brite wieder aus der ersten Reihe.


Fotos: Moto2 in Brünn


"Ehrlich gesagt habe ich auf diesem Kurs immer Probleme gehabt. Auf dem Weg von Indy habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich mich verbessern kann", schildert Redding. "Es lief von Beginn an ziemlich gut. Wir haben etwas Chattering am Vorderrad gehabt, waren aber dennoch recht zufrieden mit dem Motorrad. Ich bin näher an der Spitze dran und denke, dass das Rennen ganz gut wird."

Suter-Pilot Marc Marquez mischte nicht ganz an der Spitze mit und belegte schließlich den vierten Startplatz. In der WM hat der Spanier 39 Punkte Vorsprung auf Espargaro, aber im Qualifying betrug sein Defizit 0,389 Sekunden. Die zweite Reihe komplettierten Simone Corsi (FTR) und Andrea Iannone (Speed Up). Letzterer sorgte in den ersten Trainingsminuten für einen Schreckmoment.

Thomas Lüthi

Der Schweizer Tom Lüthi wird in Tschechien aus der ersten Reihe starten Zoom

Zunächst stürzte Elena Rosell in Kurve drei von ihrer neuen Speed-Up-Maschine. Wenige Momente später lag an dieser Stelle Iannone in der Wiese. Aus Sicherheitsgründen wurde das Training kurz unterbrochen. Später konnte der Italiener aber wieder fahren und in die Top 10 vordringen. Diese komplettierten Takaaki Nakagami (Kalex), Nicolas Terol, Dominique Aegerter (beide Suter) und Johann Zarco (MotoBI).

Bereits in den Freien Trainings war der Schweizer Aegerter schnell unterwegs. Im Qualifying konnte der 21-Jährige sein persönliches Ziel nicht ganz erreichen, denn er hatte die Top 7 angepeilt. Während Aegerter um 1,1 Sekunden langsamer als Espargaro war, fehlten seinem Landsmann Randy Krummenacher (Kalex) zwei Sekunden. Der Fahrer vom Grand-Prix-Team Switzerland landete an der 23. Position. Damit war Krummenacher um einen Platz besser als Moto2-Rookie Marcel Schrötter mit der Bimota. Schrötter ist der einzige Deutsche in der mittleren Klasse.

Marc Marquez

WM-Leader Marc Marquez zog den vierten Startplatz an Land Zoom

Das Rennen wird ohne den Stollberer Max Neukirchner stattfinden. Bei seinem Sturz in der zweiten Session am Freitagnachmittag brach sich Neukirchner die Mittelhand und entschied sich am Samstagvormittag auf das Rennen zu verzichten. Er ist aktuell auf der Heimreise um sich dort eine weitere ärztliche Meinung eines Handspezialisten einzuholen.

"Es wäre vielleicht möglich zu fahren, aber ich will mit einer gebrochenen Mittelhand kein Risiko eingehen. Ich werde jetzt die Heimreise antreten um bei meinem Arzt Dr. Kupfer noch eine Meinung einholen. Natürlich wäre ich auch gerne an den Start gegangen, vor allem weil es jetzt auch wieder lief und ich mit meinen Zeiten auch gut dabei war", berichtet der Deutsche. Auch Ricard Cardus nahm nicht am Qualifying teil, denn im Vormittagstraining hatte er sich bei einem Sturz ebenfalls verletzt.