Elias: "Ich will Weltmeister werden"

Toni Elias möchte 2011 auf jeden Fall in die MotoGP zurückkehren - Vorher ist der Gewinn der Moto2-Weltmeisterschaft das Ziel

(Motorsport-Total.com) - Als am Ende der vergangenen Saison die wenigen Plätze in den MotoGP-Teams vergeben wurden, guckten die damaligen Gresini-PilotenToni Elias und Alex de Angelis plötzlich in die Röhre. Beide wechselten notgedrungen in die neue Moto2-Klasse. Während de Angelis inzwischen als Aushilfspilot bei Interwetten-Honda angedockt hat, fährt Elias dem Titelgewinn in der Moto2 entgegen.

Titel-Bild zur News: Antonio Elias

Toni Elias strebt mit aller Macht die Rückkehr in die MotoGP an

Im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' spricht der Gresini-Pilot über den bisherigen Saisonverlauf, seine härtesten Konkurrenten im Kampf um den WM-Titel und seine Pläne für die kommende Saison.#w1#

Frage: "Toni, du konntest bislang drei Rennen in dieser Saison gewinnen. Wie fällt dein Fazit bis hierhin aus?"
Toni Elias: "Ja, ich bin recht zufrieden. Jetzt haben wir ein ganz gutes Motorrad. Wir haben es in Deutschland gefunden, vielleicht etwas zu spät. Aber in der Meisterschaft sieht es sehr gut aus, wir haben drei Rennen gewonnen und versuchen auch weiterhin, Rennen zu gewinnen, vorne zu bleiben und den Vorsprung auszubauen."

Frage: "Was sind die Stärken deines Motorrads, der Moriwaki?"
Elias: "Moriwaki macht einen großartigen Job. Zudem arbeitet mein Team sehr hart, damit wir uns in jedem Rennen verbessern. Beim letzten Rennen in Deutschland habe ich mich zum ersten Mal sehr, sehr wohl gefühlt was die Front und das Heck betrifft."

Favoritenrolle bedeutet zusätzliche Motivation

Frage: "Du kommst aus der MotoGP und viele Leute sagen, dass du der Top-Favorit auf den Titel bist. Verspürst du deshalb mehr Druck?"
Elias: "Nein, nein, das ist kein Druck für mich, sondern Motivation. Momentan übe ich meinen Job auf die richtige Art und Weise aus und hoffe, so weitermachen zu können. Es ist ganz normal, dass jeder sagt, ich müsste Weltmeister werden, wenn ich aus der MotoGP komme. Aber die Moto2 ist keine einfache Klasse, denn man muss sehr hart arbeiten, da jedes Motorrad in diesem Jahr neu ist. Ich denke, dass wir einen guten Job machen."

Frage: "Tom Lüthi fuhr im vergangenen Jahr bei den 250ern, Andrea Iannone kommt aus der 125er-Klasse und du aus der MotoGP. Wer ist dein größter Konkurrent im Kampf um den WM-Titel: Lüthi oder Iannone, der in den vergangenen Rennen sehr schnell unterwegs war?"
Elias: "Nun, ich denke, dass Lüthi, Iannone und Julián Simón die stärksten Fahrer sind. Vielleicht auch noch ein paar andere, aber wir vier sind die Stärksten. Aber die Klasse ist sehr ausgeglichen, denn Motor und auch das Chassis sind mehr oder weniger für alle gleich, sodass auch jeder schnell sein kann. Es ist deshalb schwierig, einen Unterschied auszumachen. Wenn wir mehr Leistung hätten, wäre es einfacher, Unterschiede zu sehen."

Rückkehr in die MotoGP hat Priorität

Antonio Elias

Toni Elias liegt in der Moto2-WM mit 42 Punkten Vorsprung an der Spitze Zoom

Frage: "Was war der größte Höhepunkt deiner MotoGP-Karriere? Der Sieg in Estoril oder gab es auch andere Momente, die dir in Erinnerung geblieben sind?"
Elias: "Ja, es gab natürlich viele schöne Moment, aber der wichtigste war natürlich der Sieg in Estoril. Ich habe in jeder Klasse gewonnen: 125er, 250er, MotoGP und jetzt Moto2. Jetzt würde ich einfach nur gerne einmal Weltmeister werden (lacht; Anm. d. Red.)."

Frage: "Wie sehen deine Pläne für das kommende Jahr aus? Ist es dein Ziel, in die MotoGP zurückzukehren?"
Elias: "Ja, ich möchte wieder in die MotoGP. In dem Zusammenhang spielt es für mich auch keine Rolle, ob ich in diesem Jahr die Meisterschaft gewinne oder nicht. Ich möchte zurückkehren, so viel ist sicher."

Superbike? Vielleicht in ein paar Jahren

Frage: "Befindest du dich diesbezüglich schon in Gesprächen oder ist im Moment noch alles offen?"
Elias: "Es ist noch alles offen. Wir haben angefangen, Gespräche zu führen, um zu sehen, was so los ist."

Frage: "Wäre die Superbike-Weltmeisterschaft denn auch eine denkbare Option?"
Elias: "Nein, nicht wirklich. Vielleicht in ein paar Jahren, aber jetzt noch nicht."

Frage: "Dein ehemaliger Teamchef bei Tech 3, Hervé Poncharal, hat in der vergangenen Woche sinngemäß gesagt, dass du für 2011 nicht wirklich in Frage kommst, da dich bereits am Ende der letzten Saison keiner mehr haben wollte. Was sagst du dazu?"
Elias: "Ich weiß nicht, was andere Teams über mich sagen. Mein Manager wird an diesem Wochenende vor Ort sein. Er hatte in der vergangenen Woche mit einigen Teams Kontakt. Wir werden versuchen, die beste Möglichkeit für mich auszuwählen und dabei berücksichtigen, welches Team mich am meisten haben möchte."