• 19.07.2010 16:48

Aufholjagd von West mit Punkten belohnt

Anthony West zeigte beim Heimrennen seines MZ-Teams auf dem Sachsenring eine tolle Aufholjagd und fuhr zumindest noch in die Punkteränge

(Motorsport-Total.com) - Beim deutschen Motorrad-WM-Lauf auf dem Sachsenring, dem Heim-Grand-Prix des deutschen Motorradherstellers MZ, dessen Werk nur 50 Kilometer von der Rennstrecke entfernt steht, erkämpfte MZ-Pilot Anthony West nach Pech am Start drei WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: Anthony West und Vladimir Ivanov

Anthony West zeigte im Rennen einige gute Überholmanöver

Martin Wimmer, ehemaliger deutscher 250er-Grand-Prix-Fahrer und seit Anfang 2009 MZ-Geschäftsführer, hatte vor Heimpublikum auf ein Ergebnis zwischen Platz sieben und zehn im Rennen der Moto2-Klasse gehofft: "Vielleicht hilft uns das Wetter mit etwas Regen", kalkulierte er vor dem Rennwochenende, denn unter solchen Bedingungen kann West oft seine ganze fahrerische Klasse zeigen. Doch weder im Qualifikationstraining am Samstagnachmittag noch am Rennsonntag mussten die Moto2-Piloten auf nasser Piste ausrücken.#w1#

Unter diesen Umständen wurde der im Qualifying erreichte Startplatz 19 als Erfolg verbucht, immerhin war West zwei Wochen zuvor in Barcelona nur als 29. ins Rennen gegangen. Doch dann hatte West nach dem ausgebliebenen Regenglück auch noch Pech im Rennen. Beim ersten Schaltvorgang nach dem Start vom ersten in den zweiten Gang blieb er im Leerlauf hängen, musste nachfassen und kam deshalb als 27. aus der ersten Runde zurück.

Was dann geschah, fasst Wimmer in wenigen Worten zusammen: "Nach dem Start von Platz 27 auf Rang 13 zu fahren, ist die perfekte Performance. Wir sind happy." Für West war das, unbeobachtet von den TV-Kameras, ein hartes Stück Arbeit. Nach mehreren persönlichen Bestzeiten lief er gegen Ende des ersten Renndrittels auf Vladimir Ivanov auf, mit dem er sich rundenlang um Rang 18 stritt. Erst nachdem er den Russen geknackt hatte, konnte er sich mit weiteren schnellen Runden von Position 18 aus auf die Jagd nach WM-Punkten machen - die gibt es ab Rang 15.

Anthony West

Vor dem Heim-Grand-Prix: Anthony West guter Dinge am Rennstart Zoom

Den erkämpfte er aus eigener Kraft, die Stürze zweier vor ihm platzierter Kollegen sorgten für einen Extrabonus. Auf solche Geschenke will Wimmer künftig aber nicht mehr angewiesen sein: "Dass es momentan keine besseren Ergebnisse gibt, liegt nicht an Anthony West - das wissen wir. Wenn wir ihm ein noch leichteres Fahrwerk geben, dass es bis zum Brünn-Grand-Prix Mitte August geben wird, kann er ganz vorne mitfahren."

West selbst sagt: "Ich hatte am Start ein Problem mit dem Motor und bin dann noch durch den Sturz einiger Konkurrenten in der ersten Kurve aufgehalten worden. Das hat mich eine Menge Zeit gekostet. Ich musste also auf dem Weg nach vorne eine Menge Kollegen überholen, und das ist auf dem Sachsenring sehr schwierig, obwohl ich wusste, dass ich schneller fahren konnte als die. Außerdem wurde mein Motorrad in der verwendeten Fahrwerkskonfiguration erstmals eingesetzt. Ich komme gut zurecht mit dieser neuen MZ. Das Ergebnis für die Umstände in Ordnung."